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Revanche geglückt! Neusser Damen besiegen die HSG Rade./Herbeck im Herzschlagfinale

Das war nichts für schwache Nerven! In einer dramatischen Schlussphase sicherten sich die 1. Damen des Neusser HV zwei weitere Punkte in der Oberliga Niederrhein und behielten mit 27:26 (12:13) knapp die Oberhand. Gegen die HSG Rade./ Herbeck, die den Gastgeberinnen im Hinspiel mit 42:19 die höchste Saisonniederlage beibrachte, schienen die Neusserinnen auf der sicheren Siegerstraße, ehe sich unvermittelt gleich drei NHV-Spielerinnen auf der Strafbank wiederfanden. Mit Glück, Geschick und großem Willen, das sich vor allem in der Abwehrarbeit ausdrückte, die den brandgefährlichen Gästerückraum nicht zur Entfaltung kommen ließ, überstanden die Neusserinnen aber auch diese hitzige Phase und durften sich dafür nach dem Schlusspfiff, den verdienten Applaus von ihren Anhängern abholen. Mit dem Erfolg untermauerte das NHV-Team seinen achten Rang in der Tabelle und kann nun völlig befreit zum Rheinderby in die Landeshauptstadt fahren. Dort wartet am kommenden Sonntag (19. März 2017, 13 Uhr, Graf-Recke-Straße) der Tabellenzweite Fortuna Düsseldorf, der nicht nur plötzlich wieder Chancen auf die Niederrheinmeisterschaft hat, sondern auch den Punktverlust aus dem Hinspiel noch im Kopf haben wird.

„Das war ein erstklassiger Job des gesamten Teams! Meine Mädels haben den Plan richtig gut umgesetzt und sich dafür belohnt!“, lobte ein freudestrahlender Trainer Christian Hentschel. Davor lagen aber sechzig Minuten, in denen die Emotionen zum Teil überkochten. Auf der einen Seite bei den Rader Gästen, die nach ihrer Pleite in der Vorwoche selbst verkündeten, „mit Wut im Bauch“ anreisen zu wollen. Auf der anderen Seite die Neusserinnen, die nach der Pleite in Straelen aber vor allem angestachelt durch die deutliche Hinspielniederlage, keine weitere Motivation zu benötigen schienen. Entsprechend engagiert gingen beide Teams von Beginn an zu Werke. Die frühe Gäste-Führungen zum 2:4 (7.) und 5:7 (17.), als die Defensive des NHV bereits zur Hochform auflief und den Gästerückraum nicht ins Rollen kommen ließ aber der eigene Angriff zu viel Respekt zeigte oder zu wenig Wurfglück, beantworteten die Gastgeberinnen mit einem 4:0-Lauf zum 9:7 (21.). Doch es blieb in der ersten Halbzeit dabei. Beide Angriffsreihen taten sich schwer und profitierten nur von individuellen Fehlern der jeweiligen Abwehr, sodass es keinem Team gelang sich entscheidend abzusetzen.

„Wir waren zur Halbzeit dran. Das war unser erstes Ziel. Jetzt wollten wir auch was Zählbares holen und haben noch einmal unseren Angriffsplan besprochen“, sagte die spielende Co-Trainerin Kim Klause zur Halbzeitpause. Und ihre Mitstreiterinnen hatten wohl gut hingehört, denn nach einem 12:14-Rückstand und dem 15:15-Ausgleich (36.), übernahmen die Neusserinnen das Kommando und das, obwohl oder gerade weil Madita Schut schon früh ihre zweite Zeitstrafe erhielt und fortan Vanessa Müller ihren Platz in der Abwehr einnahm. „Madita lobe ich sonst nie öffentlich, weil sie so offensichtlich wichtig für unser Spiel ist. Aber heute und trotz einer geschlossenen Teamleistung, möchte ich es dennoch machen. Wie sie trotz der mannbezogenen 5:1-Deckung und teilweise Manndeckung gegen sie, für Räume und Ideen gesorgt hat und vorher in der Abwehr rackerte, das war wieder richtig gut!“, sagte ein zufriedener Trainer. Den Raum nutzten nun ihre Mitspielerinnen, die sich mit zwei Toren mehrfach absetzen konnten, sich aber bis zur 51. Minute (23:20) der ständigen Gegenwehr der Gäste entgegenstemmen mussten. Erst jetzt gelang den Neusserinnen ein Vier-Tore-Vorsprung (24:20/ 52.), den sie bis zur 56. Minute (26:22) aufrecht erhalten konnten. Die dramatische Schlussphase begann eigentlich mit dem scheinbaren „Genickbruch“ für die Gäste, als Trainer Daniel Schnellhardt zu lautstark protestierte und eine Zeitstrafe erhielt. Doch urplötzlich erkannten die Unparteiischen eine unsaubere Abwehrarbeit bei den Gastgeberinnen, bei denen zunächst Vanessa Müller und Anna-Sophie Emmerich und dann auch noch Annik Honnef, zum Abkühlen geschickt wurden. Die Bergischen witterten noch einmal ihre Chance und kamen durch Desiree Bersau zum erneuten Ausgleich (26:26/ 59.). Der NHV konnte noch einmal kontern und ging erneut in Front. Es blieben noch 36 Sekunden, die die Gäste, nach einer Auszeit und vollem Risiko mit der siebten Feldspielerin, zum Ausgleich nutzen wollten. Doch fünf Sekunden vor Schluss verspringt der Ball, Vanessa Müller greift sich das Leder und der Rest geht in donnerndem Applaus der begeisterten Zuschauer unter. „Großes Kompliment für mein junges Team, dass sie am Ende die Nerven behalten haben!“ sagte Hentschel zum Abschluss erleichtert.

„Wir werden Geduld benötigen und unbedingten Willen!“ – Neusser Damen sinnen auf Wiedergutmachung

Das wollen die Neusserinnen nicht auf sich sitzen lassen. Weder die bisher höchste Saisonpleite der Saison aus der Hinrunde, beim kommenden Gegner HSG Rade./ Herbeck, noch den enttäuschenden Auftritt vor Wochenfrist, beim abstiegsgefährdeten SV Straelen. Wiedergutmachung ist angesagt! „Wir waren alle sehr enttäuscht und niedergeschlagen nach dem letzten Spiel, haben das aber am Dienstag besprochen und abgehakt. Der Blick geht wieder mit Optimismus nach vorne. Ich bin überzeugt, dass meine Mädels am Wochenende aufstehen werden, alles reinlegen, um wieder eine gute Leistung zu zeigen!“, sagt Trainer Christian Hentschel. Ob eine gute Leistung für einen Sieg gegen den Tabellennachbarn aus dem Bergischen reichen wird, das wird auch von deren Auftritt abhängen. „Die HSG ist sicher insgesamt stärker. Sie stellen die zweitbeste Defensive und haben mit Mattyssek und Dietzel, zwei überragende Torjägerinnen und Individualisten. Sollte die HSG aber schwächeln, wollen wir da sein!“, blickt der Neusser Trainer voraus. Mithelfen sollen auch wieder die heimischen Fans, wenn am Sonntag (12. März 2017, 16.30 Uhr) die Partie im Hammfeld angepfiffen wird und der NHV seinen Heimbonus voll ausspielen möchte.

Dass die Bergischen zu knacken sind, das zeigen in aller Regelmäßigkeit die Topteams der Liga. Während sich das Team von Trainer Daniel Schnellhardt gegen die Gegner der unteren Tabellenhälfte bisher keine Blöße gegeben hat, hagelte es gegen die ersten Sieben Niederlagen, ausgenommen gegen Lank. So auch am vergangenen Wochenende, als die HSG in heimischer Halle mit 18:31 gegen die SG Überruhr unter die Räder kam. Bezeichnend für die Niederlage – das Toptorjägerduo Mattyssek/ Dietzel erzielte zusammen nur sechs Treffer. „Das spielt uns nicht gerade in die Karten, denn auch die HSG wird topmotiviert und mit Wut im Bauch anreisen“, sagt Trainer Christian Hentschel, der nicht auf eine Verunsicherung der Gäste hoffen mag. Eher soll das eigene Leistungsvermögen zu einem besseren Ergebnis als im Hinspiel führen. „Wir werden nicht nur viel Geduld im Angriff benötigen und unsere Lösungen gegen die aggressive und kompakte Verteidigung, auch die mannbezogene 5:1-Deckung, effektiv umsetzen müssen, sondern vor allem mit aller Leidenschaft und unbedingtem Willen wieder besser verteidigen!“, sagt die spielende Co-Trainerin Kim Klause abschließend. Ob die Neusserinnen vollständig antreten können, neben den Langzeitverletzten, entscheidet sich kurz vor dem Anwurf, denn unter anderem fehlten Sandra Höfig wegen Erkrankung und Lisa Klause (Prellung).

Statistik aus dem Hinspiel | Ergebnis – HSG vs. NHV 42:19 (22:6)
Erfolgreichste Torschützinnen | HSG Rade./ Herbeck – Mattyssek (13), Dietzel (12), Pilgram (5) | NHV – Emmerich (5), Höfig (5), J. Sorg (3)

Bilanz | 1 Sieg, 0 Remis, 2 Niederlagen – HSG Rade./Herbeck seit 2015/2016 in der Oberliga Niederrhein

Foto: Daniela Klause | Bildunterschrift: „Es ist wieder Teamarbeit gefragt“ – v.l.n.r. Sandra Höfig, Lisa Klause, Jacky Sorg, Julia Sorg nehmen Kim Spiecker (Mettmann) in die Mangel

Weibliche C-Jugend startet souverän in die Rückrunde

Mit einem 34:21 (18:6) Heimerfolg über die HSG Rade/ Herbeck gelingt den Neusser C-Mädchen ein guter Start in die Rückrunde.

Von Beginn an standen die Neusserinnen gut in der Abwehr und konnten über schnelles Umschaltspiel die ersten zwei Tore werfen. Auf 2:2 konnten die Gäste aus Rade noch ausgleichen, ehe der NHV-Torelauf begann. Fünf Tore in Folge erzielten die Neusser Mädchen und weil in der Abwehr weiterhin gut gearbeitet wurde, konnte der Vorsprung auf den Zwischenstand von 9:3 weiter ausgebaut werden. Die Mädchen der HSG Rade/Herbeck taten sich bis zur Halbzeit sehr schwer gegen die gut stehende Neusser Deckung. Wenn sie doch einmal zum Wurf kamen, hatten wir Mattea im Tor, die die meisten Bälle entschärfen konnte. Vorne im Angriff wurde konsequent in die Nahtstellen gestoßen und auch schöne spielerische Aktionen wurden erfolgreich abgeschlossen. Über ein 10:5 gingen die Gastgeberinnen, nach acht Toren in Folge, mit einer 18:6 Führung in die Pause.

„Viel gab es für uns nicht zu besprechen. Einziger Kritikpunkt zur Halbzeit war, dass wir, nachdem wir angefangen hatten durch zu wechseln, in der Abwehr nicht mehr so präsent waren. Dank unserer Torhüterin hatte dies bis zur Pause jedoch keine sonderlich großen Auswirkungen. Die Arbeit in der Defensive sollte in der zweiten Halbzeit wieder besser werden. Für den Angriff wurde die Aufgabe gestellt, dass jede Spielerin weiterhin torgefährlich bleibt und sobald sich die Gelegenheit ergibt, den Abschluss suchen soll.“ schilderten die Neusser Trainer.

In der zweiten Halbzeit gelang das Kombinationsspiel mit dem Kreis weiterhin gut, auch die Außen haben sich in dieser Partie deutlich mehr eingebracht. So gelang es den Neusserinnen die Tordifferenz auf 22:9 zu erweitern. Da auf Neusser Seiten viel gewechselt wurde, gab es zwischendrin eine schwache Phase. Dies äußerte sich darin, dass die Zuordnung in der Abwehr verloren ging und vorne, durch Unkonzentriertheiten, die Bälle weggeworfen wurden. Rade nutzte dies aus um die Tordifferenz zu verkürzen. 22:10 und 24:14 lauteten die Zwischenstände um die 35. Minute herum. Kurz darauf fingen sich die Neusser Mädels dann aber wieder und spielten bis zum Schluss ihre Stärken im Angriff wie auch in der Abwehr aus. Am Ende stand ein verdienter 34:21 Sieg auf der Anzeigentafel.

„Ich bin mit der Leistung meiner Mädels größtenteils zufrieden. Es gibt immer Kleinigkeiten, die nicht funktionieren, aber an diesen wollen wir weiter arbeiten. Es konnten heute alle ihre Spielanteile sammeln und es war eine andere Präsenz der Mannschaft zu sehen, als noch in der Vorwoche. Daher freut es mich, dass das Team sich weiterhin von Spiel zu Spiel steigern kann. Erfreulich war auch, dass Lina nach ihrer Verletzungspause wieder mitspielen konnte. Auch wenn sie noch etwas Zeit braucht, um zu ihrer bisherigen Stärke zurück zu finden, hat sie es heute gut gemacht“, so das Resümee der Trainerin.

Für den NHV spielten :
Anna-Lena und Mattea, Judith, Lajla, Melissa, Greta, Celine (1), Katharina (3), Mara (3), Lina (4), Teresa (5), Mona (7/2), Jana (11/1)