Monat: März 2018

Punktelos im Derby – Neusser HV rennt vergeblich einem Fehlstart hinterher

Die NHV-Damen zündeten ihren Teammotor eine Viertelstunde zu spät. Erst nach fünfzehn Minuten und einem 0:7-Rückstand, legten die Gastgeberinnen, bei der 18:21 (7:12)-Heimniederlage, im rheinischen Derby gegen Fortuna Düsseldorf, den Respekt und die Verunsicherung ab und boten dem Tabellendritten in der Folge einen heißen Kampf. Das Topteam von der anderen Rheinseite setzte von Beginn an voll auf die Karte der körperlichen Überlegenheit, schüchterte die Gastgeberinnen zunächst mit kompromissloser Härte in der Abwehr ein und schien zum Auswärtssieg im Schongang zu kommen. Doch mehr und mehr setzte sich der NHV mit seiner Strategie durch, erzwang Ballverluste der Gäste und nutzte nun besser die kleinen Lücken in der massiven Deckung. Aber die eigene Trefferanzahl, die zu viele Versuche benötigte, begünstigt durch das kraftraubende Spiel und die weiterhin fehlende Tiefe auf der Auswechselbank, reichte am Ende einfach nicht, um die Düsseldorferinnen noch ernsthaft zu gefährden. Damit gingen die Punkte an den Gast und nur die Anerkennung blieb für die Neusserinnen, die nun in den letzten vier Partien das Lob in Punkte verwandeln sollten, um den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordrhein realisieren zu können.
„Wir benötigten eine Zeit, um das letzte Spiel und den Respekt vor der Fortuna abzulegen. Danach haben wir gut in die Abwehr gefunden, uns so viele Versuche für den Angriff ermöglicht und an Sicherheit gewonnen. Am Ender der Halbzeit ist uns dann erstmals die Kraft ausgegangen.“, bilanzierte Trainer Christian Hentschel die erste Hälfte. In diese startete der NHV denkbar schlecht. 0:7 (12. Minute) lagen die Gastgeberinnen bereits im Rückstand, als auch diese das Spiel endlich zu beginnen schienen. Zuvor hatten die Düsseldorferinnen die Strategie perfekt umgesetzt, die sich auch die Neusserinnen überlegt hatten. Eine kompromisslose Abwehr, hart aber zumeist fair und daraus folgend ein schnelle Umschaltspiel. Die NHV-Damen schlitterten so fast schon in eine erneute Katastrophe. „Die Mannschaft wollte sich das aber nicht noch einmal bieten lassen, hat sich reingekämpft und auch cleverer die kleinen Lücken genutzt“, sagte Hentschel, der sein Team auf 6:8 (23.) verkürzen sah, dann aber erneut abreissen lassen musste, sodass die Düsseldorferinnen noch bis zur Halbzeit auf 7:12 stellten.
Den besseren Start in die zweite Hälfte gelang den Gastgeberinnen. Schnell verkürzten sie auf 9:12 (34.) und hielten den Favoriten, der den besten Angriff der Liga hat, ganze sieben Minuten ohne eigenen Treffer. Nur – auch die Neusserinnen fanden in dieser Phase nicht häufig genug den Weg zum Tor. „Das war die zweite entscheidende Phase in diesem Spiel. Wir waren nicht mehr frisch genug, um da konsequent zuzugreifen, weil das körperbetonte Spiel bereits viele Körner gekostet hatte“, sagte der Neusser Trainer. Stattdessen zogen plötzlich die Gäste wieder auf und davon, stellten das Ergebnis binnen drei Minuten, vom 10:13 (38.) auf 10:17 (41.) und sorgten für die Vorentscheidung. Der NHV zog die Notbremse in Form einer Auszeit, stellte sich noch einmal neu ein und schaffte es tatsächlich wieder zu verkürzen. Es reichte aber nicht mehr ganz, sodass die Fortuna zum verdienten Sieg kam. „Ich möchte meinem Team trotzdem ein Kompliment, besonders für die letzte Viertelstunde, machen. Sie hat unermüdlich weitergemacht, obwohl man sehen konnte, dass einige Spielerinnen nur noch auf dem Zahnfleisch gekrochen sind! Mit dieser Mentalität und dem neu gewonnenen Selbstvertrauen, gehen wir positiv in die Osterpause und die letzten Spiele!“, bilanzierte Hentschel abschließend.
In den letzten vier Partien scheint es in der Regionalliga Nordrhein nur noch in der Frage des Klassenerhalts spannend zu bleiben. Während die Bonnerinnen einsam ihre Kreise an der Tabellenspitze ziehen, ist im Tabellenkeller, nach dem überraschenden Erfolg des TV Walsum-Aldenrade, ein Dreikampf entbrannt. „Aus Drei mach Eins“, lautet das Motto für die finale Saisonphase, die für den Neusser HV nach den Osterferien, mit einem Auswärtsspiel beim TuS TD Lank (Samstag, 14. April 2018, 19.30 Uhr, Sporthalle Forstenberg) beginnt.

Vor dem rheinischen Derby – NHV will als Jäger wieder treffsicherer sein  

Zwei turbulente und unangenehme Wochen liegen hinter den Neusser Regionalligadamen. Erst die schwere Verletzung von Torjägerin Jacky Sorg, dann die klare Niederlage im Vier-Punkte-Spiel bei der SG Überruhr und zuletzt noch das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz. Dass gerade jetzt das rheinische Derby gegen den Ligadritten Fortuna Düsseldorf im Neusser Hammfeld ansteht (Sonntag, 18. März 2018, 16.30 Uhr) – ein Fluch oder ein Segen? Für Trainer Christian Hentschel ist das nicht die entscheidende Frage: „Wir haben fünf Endspiele, in die wir nun als Jägerinnen gehen. Die Frage ist, ob wir wieder zu unseren Stärken finden und die neue Rolle mit Leidenschaft ausfüllen!“ Der Frage sind die Neusserinnen in der vergangenen Woche auf die Spur gegangen, haben nach Lösungen gesucht, die die knappe Personallage derzeit aufwirft und strahlen dabei neue Zuversicht aus. So oder so, für die Neusserinnen, die auf die Unterstützung der heimischen Handballfans hoffen, ist die Jagd nach Punkten in jedem Spiel fast schon eine Pflicht, um den Klassenerhalt noch realisieren zu können – auch gegen den Topfavoriten aus Düsseldorf.

 

„Wir bleiben positiv und werden in jedem Spiel alles von uns abverlangen, um den SV Straelen wieder zu überholen! Jetzt sind wir die Jäger!“, verspricht Trainer Christian Hentschel, dass sein Team sich auch von dem herben Rückschlag in Überruhr nicht entmutigen lässt und den Klassenerhalt weiterhin fest im Visier hat. Gegen das Topteam aus Düsseldorf werden die kommenden Gastgeberin auch besonders die Treffsicherheit von jenen Grünröcken benötigen, um in die Nähe eine Punktgewinns zu kommen. Denn die Neusserinnen erwartet eine echte Abwehrwand. Mattyssek, Berger und Grimberg bringen wohl alleine die Reichweite des gesamten Neusser Teams auf die Platte, von der körperlichen Überlegenheit ganz abgesehen. „Und dennoch – sowohl in den bisherigen Ligaspielen, als auch im Hinspiel gegen uns, waren die Düsseldorferinnen nicht unüberwindbar. Wir haben damals einfach auch zu viel liegengelassen“, erinnert sich Hentschel an das erste Aufeinandertreffen, das mit 30:20 an den Ligadritten ging. Ähnlich kräftezehrend wird es sein, den Angriff der Landeshauptstädterinnen zu stoppen, die aktuell die meisten Treffer des Tableaus erzielten.

 

„Natürlich wollen wir Lösungen für die Düsseldorfer Stärken finden aber vor allem unsere eigenen Stärken einbringen, entschlossener zu Werke gehen. In diesem Team steckt Außergewöhnliches, was wir bisher noch nicht konsequent zu Ende gespielt haben. Vielleicht ist das Derby der richtige Zeitpunkt!“, hofft Hentschel auf freie Köpfe bei seinen Spielerinnen. Die können zwar wieder auf Vanessa Müller zurückgreifen, die zuletzt fehlte, dafür wird Kreisläuferin Alina Neuer (Studienreise) nicht dabei sein, neben den bekannten Verletzten. „Wir glauben in jedem Spiel an einen Erfolg! Und ich hoffe sehr, dass genügend Neusser Handballfans in die Halle kommen, um uns bei der „Mission (Im)possible“ zu helfen und die Mädels bei ihrem Traum zu unterstützen!“, sagt Hentschel abschließend.

Deutliche Niederlage in Überruhr – NHV enttäuscht eine Halbzeit lang und steckt nun tief im Abstiegsstrudel

Das Aufbäumen gegen die Niederlage kam viel zu spät! Im direkten Duell mit dem Tabellennachbarn SG Überruhr, verloren die Neusser Regionallighandballerinnen eine Halbzeit lang den Kopf und damit die Partie, die deutlich mit 33:21 (17:8) verloren ging. Trotz der personellen Rückschläge, die eine gezielte Vorbereitung auf diese Partie nahezu unmöglich machten, waren die Gäste zuversichtlich angereist, konnten aber in der ersten Hälfte nicht an die ansprechenden Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Nach gutem Beginn, warfen die Neusserinnen in der Folge den Matchplan völlig über Bord, befeuert durch zahlreiche strittige Entscheidungen, des insgesamt indisponiert wirkenden Schiedsrichter-Gespanns. Die Gegenwehr in der zweiten Halbzeit reichte nicht mehr, um den heute besseren Gastgeberinnen noch gefährlich werden zu können, die nun mit vier Punkte Abstand zum NHV, durchatmen dürfen. Dagegen spitzt sich die Lage für die Neusserinnen weiter zu, die nach Abschluss des Spieltages, noch auf einen Abstiegsrang rutschen können. Schwere Zeiten für die Quirinusstädterinnen, die nun fünf Endspiele vor der Brust haben, um den Klassenerhalt zu sichern.
Bereits nach vierzehn Minuten schwante Trainer Christian Hentschel nichts Gutes. Da hatte gerade Hannah Kuhlmann zum 10:3 für die SG eingenetzt, eine erste Neusser Auszeit verpuffte vorher wirkungslos und Alina Neuer musste bereits zum zweiten Mal mit einer ungerechtfertigten Zeitstrafe vom Feld. Den Neusser Übungsleiter machten vor allem die eigenen Unzulänglichkeiten Sorgen, die seine verunsichert wirkende Mannschaft gerade zu Hauf produzierte und die taktischen Vorgaben vergessen ließ. Richtig fokussiert präsentierten sich dagegen die Gastgeberinnen, die gut vorbereitet wirkten auf die Lösungen des Neusser Angriffes und die Defensive der Gäste entschlossen schwindelig spielten. „Wir haben keinen Zugriff bekommen in der ersten Hälfte, weder spielerisch, noch emotional. Das müssen wir uns zu allererst selbst ankreiden. Die, in der ersten Halbzeit, einseitige Spielleitung hat aber sein Übriges zum Ausmaß beigetragen!“, bemängelte Hentschel das eigene Auftreten und die ungewollte Einflussnahme der Unparteiischen. Neben den zum Teil unberechtigten Zeitstrafen für das eigene Team, sah der Neusser Coach die Aktionen auf der Gegenseite nicht ausreichend sanktioniert. So musste Kreisläuferin und Abwehrchefin Lisa Klause nach zwanzig Minuten die Segel streichen, nachdem eine der unzähligen Ringeinlagen, zu einem ausgerenkten Halswirbel führten. „Das hat unser Spiel und unsere Handlungsmöglichkeiten deutlich beeinträchtigt!“, sagte Hentschel noch immer kopfschüttelnd.
Erst in der zweiten Hälfte befreiten sich die Neusserinnen vom Druck und der Verunsicherung der ersten Hälfte. Das Verkürzen des Vorsprungs der Gastgeberinnen gelang aber weiterhin nur mäßig. Zu viele Torchancen blieben in dieser Phase ungenutzt, sodass nach 44 Minuten immer noch sieben Tore aufzuholen waren (23:16). Nachdem Alina Neuer, gerade erst wieder nach ihrer zweiten Zeitstrafe in der ersten Hälfte eingewechselt, mit der dritten Zeitstrafe und roten Karte bedacht wurde, sich Lisa Klause dafür wieder aufs Feld schleppen musste und die Kräfte sichtbar nachließen, nutzte auch die zumeist gebotene Überzahl nichts mehr und Überruhr erhöhte wieder bis zum Endstand von 33:21. „Wir haben heute Nachmittag nicht die Leistungen der letzten Wochen zeigen können und kamen damit für einen Sieg nicht in Frage. Das ist richtig bitter für uns und wir müssen noch einmal jeden Stein umdrehen, um die Ursachen dafür zu finden. Da lasse ich die Verletzungssorgen nur bedingt gelten. Genauso würde ich mir aber auch in den zukünftigen Partien, in denen es um Auf- oder Abstieg geht, wünschen, dass die besten Gespanne eingesetzt werden. Das hätten sich alle Beteiligten verdient!“, so Hentschel abschließend.
Weiter geht´s für die Neusserinnen mit dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf. Am kommenden Sonntag (18. März 2018, 16.30 Uhr) reist der Tabellenvierte über den Rhein ins Neusser Hammfeld, ehe die Osterpause für eine kurze Verschnaufpause sorgt.
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NHV-Damen wild entschlossen –Verletzungssorgen führen zu trotziger Einstellung

Erst hatten sie kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu – passender könnte die derzeitige Lage bei den Neusser Regionalligahandballerinnen, vor dem Tabellennachbarschaftsduell mit der SG Überruhr (Samstag, 16.00 Uhr, Klapperstraße), kaum beschrieben werden. Erst die unglücklichen Niederlagen gegen die Topteams der Liga, in denen die Neusserinnen einen klaren Aufwärtstrend verfolgten, jetzt die unglaubliche Pechsträhne des ohnehin knapp bestückten Kaders, der gleich mehrere Ausfälle verzeichnen musste. Und dennoch – statt für Entmutigung, sorgen die Probleme für Trotz bei den Akteuren aus der Quirinusstadt: „Solange wir sieben Neusserinnen auf die Platte stellen können, bieten wir Überruhr einen beherzten Kampf, mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen!“, sagt Trainer Christian Hentschel. Doch ein beherzter Auftritt alleine wird nicht reichen im Kampf um den Klassenerhalt. Zwei Punkte sollten am Ende auch den Weg auf das Neusser Konto und die Pechsträhne damit ein Ende finden.

 

Ein Sieg in der Essener Sporthalle Klapperstraße ist kein einfaches Unterfangen. Die heimstarken SGÜ´lerinnen, die drei ihrer vier Saisonsiege zu Hause feiern durften, gelten als technisch gut ausgebildete Mannschaft. Trainer Jörg Büngeler kann dabei besonders auf die Torgefahr der großgewachsenen und noch jungen Jule Kürten setzten, wie auf die Erfahrung der flinken Rechtsaussen Sabine Bruns. Ein gute Mischung aus Jung und Alt, die allerdings seit Anfang Februar ebenfalls über einen herben Verlust klagen musste. Denn mit Amelie Polutta fehlt die Dirigentin des Essener Angriffsspiels. Dennoch setzten sich die kommenden Gastgeberinnen zuletzt in Walsum-Aldenrade durch und verpassten nur knapp einen Erfolg in Dünnwald. „Die SG ist sehr zweikampfstark und im Zusammenspiel mit ihren Kreisläuferinnen und Aussen, sehr gefährlich. Da müssen wir besonders wachsam sein, wenn wir erfolgreich sein möchten!“, sagt der Neusser Trainer zu den Stärken der SG. Auch gegen die 3:2:1-Deckung der Gastgeberinnen wollen sich die Neusserinnen wieder etwas Neues einfallen lassen, „oder eher müssen wir das, aufgrund unserer Verletzungssorgen!“

 

Fehlen werden dem NHV-Team am kommenden Samstag definitiv Annika Honnef (Bänderriss Sprunggelenk) und Jacky Sorg, deren Nasenbeinbruch bestätigt wurde und bereits heute operiert werden soll. Weil auch ein Virus die Mannschaft erfasste, sind weitere Ausfälle möglich. „Die Ausfälle sind alleine schon aufgrund der Kräfteverteilung bitter. Fakt ist aber auch – es stehen noch immer genügend Mädels auf dem Feld, die unsere Abläufe beherrschen. Wir haben zudem in der jüngeren Vergangenheit mehrfach nachgewiesen, dass wir in solchen Situationen über uns hinauswachsen können. Der Druck liegt jedenfalls nicht bei uns!“, ist Hentschel nach wie vor von seinem Team überzeugt.

Wieder wackelt der Favorit, wieder belohnt sich der NHV nicht

Am Ende mischte sich Wut mit Enttäuschung. Erneut hatten die Neusser Regionalligahandballerinnen eine Hand an den Punkten und mussten dann doch erleben, wie der klar favorisierte TV Strombach mit 25:28 (15:15), noch beide Punkte entführte. Gleich mehrfach hatten die bereits vor Spielbeginn dezimierten Gastgeberinnen, in der Partie gegen den Tabellenvierten vorne gelegen, sich sechzig Minuten einen beherzten Kampf mit den Oberbergischen geliefert und über weite Strecken spielerisch überzeugt. Am Ende erwies sich die Hypothek aber als zu hoch, die die Ausfälle von Kim Klause, Vanessa Müller und Annika Honnef bedeuteten, zu der sich nach zwanzig Minuten auch noch Jacky Sorg gesellte. Aller Wechseloptionen für den Rückraum beraubt, fehlten in den spielentscheidenden Phasen die letzten Körner, um als Sieger in Frage zu kommen. Trotzdem werden die Neusserinnen auch auf dieser Leistung aufbauen können, wenn es am kommenden Samstag (10. März 2018, 16.30 Uhr, Klapperstraße in Essen) zum Duell mit der ebenfalls abstiegsgefährdeten SG Überruhr kommt.

 

„Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, auch wenn sich diese zwei Punkte viel mehr gewünscht hätten. Ich glaube, ich tue den Strombacherinnen nicht weh, wenn ich behaupte, dass sich das auch verdient angefühlt hätte!“, fand Trainer Christian Hentschel tröstende Worte für sein Team. Das hatte nicht nur die Hiobsbotschaften vor Spielbeginn zu verkraften, als erst Annika Honnef mit einer Sprunggelenksverletzung passen musste und sich dann auch noch Kim Klause und Vanessa Müller mit einem Infekt abmeldeten. Die Neusserinnen steckten auch zunächst den Ausfall der bis dahin gut aufgelegten Jacky Sorg weg, die in der 20. Minute, nach einem Zusammenprall, mit einer Gesichtsverletzung ausschied und sich damit jede Wechseloption im Rückraum in Luft auflöste. Gleich mehrfach überraschten die Gastgeberinnen die Oberbergischen, die sichtlich beeindruckt waren von der spielerischen Klasse, die das NHV-Team an den Tag legte. Weil auch die Abwehr zu diesem Zeitpunkt voll auf der Höhe war, lagen die Neusserinnen zumeist in Führung. Erst zum Ende der ersten Hälfte, als sich der zunehmende Kräfteverschleiß andeutete, kamen die Strombacherinnen noch zum glücklichen 15:15-Halbzeitstand.

 

„Wir wollten in der zweiten Halbzeit die Kräfte besser verteilen und ab und zu mit zwei Kreisspielerinnen agieren. Leider nicht ganz freiwillig, aufgrund von Zeitstrafen, mussten wir das fast die gesamte zweite Hälfte. Das haben wir offensiv nicht so gelöst, wie wir uns das vorgenommen hatten, auch weil die Kräfte immer weiter schwanden“, sagte Hentschel zu den ungewöhnlichen Aufstellungen seines Teams in Halbzeit zwei. Die Fehler und falschen Wurfentscheidungen, die sich im Zusammenspiel nun mehr und mehr einschlichen, nutzte das TVS-Team seinerseits zu den gefürchteten Gegenstößen. Und trotzdem – der NHV war auch in der zweiten Halbzeit drauf und dran wieder zum Ausgleich zu kommen, weil die Abwehr nach wie vor funktionierte und der eine oder andere Wurf entschärft werden konnte. „In den spielentscheidenden Momenten, als wir die Möglichkeit zum Ausgleich hatten, fehlte dann aber die letzte Konzentration. Im Gegenzug kassieren wir dann erneut einen Gegenstoßtreffer. Da haben wir uns unserer Siegchance beraubt!“, sagt Hentschel zwar enttäuscht aber auch mit Verständnis für sein Team, das sichtbar auf dem letzten Loch pfiff. Auch die letzte Maßnahme einer offensiven Deckung, brachte keinen Erfolg mehr, sodass die Oberbergischen wieder jubeln durften, während die Neusserinnen enttäuscht da standen.

 

Lange darüber ärgern können sich die Quirinusstädterinnen glücklicherweise nicht. Bereits am kommenden Samstag (10. März 2018, 16.30 Uhr, Klapperstraße in Essen) folgt die nächste Partie in der Regionalliga Nordrhein, wenn das NHV-Team zur ebenfalls abstiegsgefährdeten SG Überruhr reist. „Mund abputzen, die Wut in positive Energie umwandeln und dann mit vollerem Kader in Überruhr angreifen! Gelingt es uns auch dort, die taktischen Maßnahmen so umzusetzen, wie in den letzten Wochen, bin ich sehr zuversichtlich für einen guten Spielausgang. Wir sind jetzt einfach mal dran!“, so Hentschel abschließend.

 

Statistik:  http://liveticker.sis-handball.org/game/show/001518505504000000000000000000000003095