Kategorie: Damen I

Erfolgreicher Jahresauftakt für Neusser Oberligadamen – Sieg im Kreispokal Final4

Der Kreispokalsieger der Damen kommt in diesem Jahr aus der Quirinusstadt. Die 1. Damen des Neusser HV, als einziger Oberligist und Ausrichter des Final4s gestartet, wurden letztlich ihrer Favoritenstellung gerecht. Nachdem zunächst der Bezirksligist HSG Eller 90, nach anfänglichen Problemen mit dem überhart aufgepumpten und glatten Spielball, mit 22:8 (9:5) noch deutlich in die Schranken verwiesen wurde, folgte der 37:22 (15:8)-Finalerfolg gegen Vorjahressieger SFD 75 Düsseldorf. Der Landesligist hatte sich im ersten Halbfinale gegen den Ligakonkurrenten TV Ratingen mit 14:13 durchgesetzt. „Glückwunsch an mein Team zu diesem recht souveränen Erfolg und den Pokal – auch wenn uns das keinen Extrapunkt für die Liga beschert, auf der unser Fokus lag und liegt!“, sagte Trainer Christian Hentschel nüchtern und ohne Überschwang.

Für Überschwang oder gar Euphorie bestand trotz der Erfolge auch kein Anlass. Für die Neusserinnen, die in der kommenden Woche zum Hinrundenabschluss der Oberliga Niederrhein beim Tabellenletzten HSV Solingen-Gräfrath, vor einer ungleich schwereren Aufgabe stehen werden, war der Kreispokal eine willkommene und nötige Angelegenheit, um wieder den Spielrhythmus aufzunehmen. Diesen zu finden, das fiel den Gastgeberinnen zumindest im ersten Spiel noch schwer. „Das lag allerdings auch nicht unwesentlich an dieser Kanonenkugel, mit der wir agieren mussten“, ärgerte sich die spielende Co-Trainerin Kim Klause zu Recht. Der knallhart aufgepumpte Ball entpuppte sich jedoch für beide Teams als hinderlich für ein technisch gutes Spiel. Zahlreiche Fehlwürfe und –pässe prägten die erste Hälfte, die trotz der verkürzten Spielzeit (2×20 Minuten), torarm ausfiel. Die Neusserinnen gewöhnten sich als Erste an den Ball und mit zunehmender Sicherheit, steigerten sie auch das Spieltempo, sodass noch ein standesgemäßes Ergebnis auf der Tafel stand.

Das Finale, das über die volle Spielzeit gehen sollte und nur 30 Minuten nach dem zweiten Halbfinale, das die Neusserinnen bestreiten mussten, angepfiffen wurde, startete für die Gastgeberinnen ähnlich schwach. Gegen die hochmotivierten Düsseldorferinnen, die ihre Chance gegen den Oberligisten ergreifen wollten, fehlte noch die nötige Konzentration. Bis zum 6:6 konnte sich kein Team absetzen, ehe die NHV-Damen die Formation wechselten und plötzlich mit viel mehr Tempo und Entschlossenheit agierten. „Wir waren etwas aktiver in der Abwehr und haben besser umgeschaltet – das hat die Partie dann schnell entschieden“, sagte Trainer Christian Hentschel. Am Ende freuten sich die Neusserinnen über den Pokalerfolg, denen die Siegerehrung jedoch verwehrt blieb, weil der Pokal „verschollen“ ist. Die NHV-Mädels werden es verschmerzen, wenn dafür nach dem nächsten Wochenende ein weiterer Erfolg, dann in der Liga, auf dem Konto zu verbuchen ist und das heutige Wochenende seinen Beitrag dazu leisten konnte.

Spielstatistik:

Halbfinale – Julia Sorg, Wiebke Hagedorn; Sandra Höfig, Annika Honnef, Kim Klause, Lisa Klause, Alina Neuer, Lea Schlosser, Madita Schut, Jacqueline Sorg
Finale – Julia Sorg, Wiebke Hagedorn; Anna-Sophie Emmerich, Sandra Höfig, Annika Honnef, Kim Klause, Lisa Klause, Vanessa Müller, Alina Neuer, Lea Schlosser, Madita Schut, Jacqueline Sorg, Luisa Teusch

Neusser Damen brechen nach 35 Minuten dramatisch ein und verpassen eine Sensation gegen St. Tönis

Dramatischer kann ein Einbruch kaum sein. Fassungslos und fast mitleidig, rieben sich die Anhänger der 1. Damen des Neusser HV, nach der 17:34 (12:11)-Niederlage gegen die Turnerschaft St. Tönis, die Augen. Erstmals hatten sie es wohl in der ersten Halbzeit getan, als die Gastgeberinnen den Favoriten vor große Probleme stellten und völlig verdient führten. Noch bis zur 35. Minute wähnten sie sich auf der Siegerstraße, starteten blendend mit dem 14:11 (35.) in den zweiten Durchgang, um in der Folge körperlich völlig einzubrechen. Ein ungebremster 3:23-Lauf, beendete nicht nur den Traum von der Sensation, sondern besiegelte die heftige Pleite. Mit der Niederlage zum Jahresabschluss erlebten die Neusserinnen zwar einen unglücklichen Rückschlag, dürfen sich dennoch über das Überwintern auf dem 8. Rang der Tabelle freuen, ehe zum Hinrunden-Abschluss, im neuen Jahr, die Reise zum HSV Solingen-Gräfrath ansteht (Sonntag, 15. Januar 2017, 17.30 Uhr, Kannenhof Solingen).

„Natürlich bin ich wahnsinnig enttäuscht und traurig! Aber nicht von meinem Team, sondern von dem Ergebnis, das den Mädels richtig weh tut und sich ungerecht anfühlt!“ Mancher, auch objektiver Zuschauer wird sich dem anschließen wollen, denn die Neusserinnen legten eine erste Halbzeit aufs Parkett, in der sie vieles richtig und nur wenig falsch gemacht hatten. Nach dem 3:0-Blitzstart und der ständigen Führung, außer beim zwischenzeitlichen 11:11 (30.), wirkte das NHV-Team beseelt von der eigenen Spielidee und stellte die Tönisvorsterinnen zunächst vor arge Probleme. Die äußerst bewegliche und offensiv ausgerichtete Defensive sorgte für Selbstvertrauen und verunsicherte auf der anderen Seite die Gäste, die sich zudem weitere technische Fehler erlaubten und auch wenige Antworten für das Neusser Angriffsspiel hatten. Lediglich die Tönisvorster Torhüterin Verena Borrmann bewahrte ihr Team vor einem deutlicheren Rückstand, der mit 12:11 noch milde ausfiel.

„In der Pause hatten wir uns vorgenommen diese Chance auf eine Überraschung zu nutzen, indem wir weiterhin eine starke Defensive stellen, unsere Chancen geduldig erspielen und dann besser verwerten wollten“, sagte der Trainer der Neusserinnen zum Kabinengespräch. Doch nach dem erneut guten Start in die Halbzeit, in der die Führung auf 14:11 (35.) ausgebaut werden konnte, nahm das Unheil seinen Lauf und warfen die Gedankenspiele über Bord. Binnen drei Minuten glichen die Gäste zunächst aus, um wenig später erstmalig in Front zu gehen (15:16/40.). Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Die Gastgeberinnen verzweifelten entweder an Torhüterin Verena Borrmann oder an überhasteten, unvorbereiteten Würfen, produzierten technische Fehler und fanden kaum noch den Weg zurück in die Defensive. „Wir waren stehend k.o.!“, sagte die spielende Co-Trainerin Kim Klause treffend. Nur noch zwei Treffern gelangen dem NHV bis zum Spielende, während ein Gegenstoß der Tönisvorsterinnen dem nächsten folgte. Deprimierend für Trainer und Mannschaft, die keinen Weg fanden, den Lauf zu stoppen. „Vielleicht habe ich zu hoch gepokert und hätte in der ersten Hälfte auf eine defensivere Abwehr umstellen sollen, um Kräfte zu sparen.“, sagte Trainer Christian Hentschel selbstkritisch. Für das Neusser Team hatte der Trainer dagegen fast nur wohlwollende Worte parat: „Das waren einfach zu viele Verletzte und Kranke – heute Abend und in den letzten Wochen. Hut ab vor der Energieleistung der ersten Halbzeit! Leider mussten wir dann diesem Aufwand und den intensiven letzten Wochen, auf dramatische Weise Tribut zollen. Auch wenn wir es dann noch besser spielen können, zahlt mein junges Team dafür nicht nur Lehrgeld – sie bekommen es zusätzlich mit voller Wucht um die Ohren gehauen. Wir werden aber auch wieder daraus lernen, aufstehen und uns in der Pause regenerieren und dann mit neuem Mut erneut angreifen!“

Allzu lange fällt die Pause nicht aus. Bereits am 3. Januar steigen die Neusserinnen wieder ins Training ein, um am 8. Januar mit dem Kreispokal-Final4 in heimischer Halle, die unmittelbare Vorbereitung auf den Hinrunden-Abschluss beim Tabellenletzten HSV Solingen-Gräfrath einzuläuten.

Jahresfinale der Neusser Damen gegen St. Tönis

„Wir benötigen alle Kräfte für diese Partie!“

Der Tabellenachte der Oberliga Niederrhein gegen den Ligasechsten – ein „Finale furioso“, ein Duell auf Augenhöhe zum Jahresausklang der 1. Damen des Neusser HV (Sonntag, 18. Dezember 2016, 16 Uhr, Hammfeld)? Wohl eher nicht. Ein genauerer Blick auf die Liga verrät ein anderes Kräfteverhältnis zwischen den beiden Kontrahenten des Wochenendes. Obwohl die Neusserinnen nach zwei Siegen in Serie und einem insgesamt positiven Trend in den letzten Spielen, mit Rückenwind antreten dürften, ist das Team der Turnerschaft, um Trainer René Baude, der klare Favorit. „St. Tönis ist auf jeder Position doppelt oder sogar dreifach, hervorragend besetzt. Ein Luxus, von dem wir aktuell nur träumen können!“, sagt NHV-Trainer Christian Hentschel neidvoll anerkennend und mit Blick auf seinen ohnehin schmalen Kader, der aktuell mit den Folgen der kräftezehrenden letzten Wochen zu kämpfen hat. Die Gäste werden darauf aber wohl keine Rücksicht nehmen, denn nach zwei Pleiten in Folge und dem Abrutschen in der Tabelle, steht das Baude-Team in der Pflicht zu punkten. Die Neusserinnen wollen dagegen ihre positive Entwicklung bestätigen und ihren Anhängern einen guten Jahresabschluss liefern. Dabei setzt der Trainer der Gastgeberinnen auf eine volle Halle: „Jede klatschende Hand, jeder anfeuernde Ruf wird meinen Mädels helfen, die sich für den Verein in den letzten Wochen zerrissen haben, noch einmal alles aus sich herauszuholen!“

Es ist erst die dritte Saison der Turnerschaft in der Oberliga Niederrhein, die sich anschickt, diese gleich in der neuen Saison wieder zu verlassen, in die neu zu gründende Regionalliga Nordrhein. Das dürfte auch das erklärte Ziel des neuen Trainers René Baude sein, der vom Drittligisten Borussia Dortmund II, zu den Tönisvorstern kam und mit diesen gleich in der Liga nach vorne preschte. Bis in den Oktober hinein behauptete sich die Turnerschaft auf Rang zwei, mit nur einer Niederlage gegen den weiterhin ungeschlagenen TB Wülfrath, ehe die Topspiele gegen die weitere Konkurrenz anstanden. Hier ließen die Gäste des Wochenendes Federn, trotz der zweitbesten Offensive der Liga, mit drei weiteren Niederlagen, zuletzt zu Hause gegen Überruhr. „Das wird St. Tönis eher anstacheln als verunsichern. Gegen unsere direkten Konkurrenten haben sie sich lediglich gegen Rheydt schwer getan und ansonsten souverän die Partien bestritten“, blickt auch die spielende Co-Trainerin Kim Klause respektvoll auf den kommenden Gegner, die noch nie einen Punkt gegen die Neusserinnen abgeben mussten.

Für den ersten Punktverlust der Tönisvorster in Neuss, müsste es für die Gastgeberinnen optimal laufen. „Die Topteams der Liga haben bisher nur vier Punkte gegen die untere Tabellenhälfte abgegeben. Das sagt alles zur Zweiteilung der Liga und zur Favoritenstellung am kommenden Wochenende.“, sagt Trainer Christian Hentschel. Wohlwissend, dass sein Team einen Punkt von den vieren geholt hat und mittlerweile für jeden Gegner unangenehm zu spielen ist. Ein Grund – der unbändige Kampfeswille der jungen NHV-Mannschaft: „Wir haben in den letzten Wochen eine gute Mentalität innerhalb des Teams entwickelt. Aber auch nur so geht es! In jedem Spiel, immer wieder aufs Neue, erst Recht gegen St. Tönis!“ Der ständige Kampf in den letzten Wochen, zumal oft in knapper Besetzung und mit angeschlagenen Spielerinnen, hat zwar für einen vorerst beruhigenden Abstand zum Abstiegsplatz gesorgt aber auch Kraft und Substanz gekostet. Deshalb sehnen sich die Spielerinnen des NHV nach der kurzen Weihnachtspause, um die erlittenen Blessuren auskurieren zu können und neue Kraft zu sammeln. „Aber vorher hauen wir uns noch einmal mit allem was wir haben rein! Mit Kopf und Herz!“ sagt Co-Trainerin Kim Klause entschlossen und stellvertretend für das Team. Verzichten werden die Neusserinnen wohl auf den Einsatz von Annika Honnef, die sich im letzten Auswärtsspiel das Syndesmoseband gezerrt hat. Weiterhin fehlen die Langzeitverletzten Galla, Jung und König. Über den Einsatz der A-Jugendlichen, die zuvor ihr Oberligaspiel gegen den ASV Süchteln bestreiten werden (12.30 Uhr, Hammfeldhalle), entscheiden die Trainer kurzfristig.

Statistik

TS St. Tönis – 6. Platz – 16:8 Punkte – 335:289 Tore
Neusser HV – 8. Platz – 9:13 Punkte – 276:341 Tore

Bisherige Bilanz – NHV vs. TS St. Tönis – 0 Siege| 0 Unentschieden | 4 Niederlagen

Neusser Damen behalten im Lobbericher Hexenkessel die Nerven und die Punkte

Die Spitze der Verfolgergruppe war das Ziel und dort stehen sie nun! Die 1. Damen des Neusser HV bestehen auch in der aufgeheizten Atmosphäre der Werner-Jäger-Sporthalle und sicherten sich mit einem 27:31 (13:13)-Auswärtserfolg die nächsten Zähler und den achten Rang in der Oberliga Niederrhein der Frauen. Es wurde die hart umkämpfte und enge Partie, in der die Neusserinnen zunächst nur schleppend ins Spiel fanden. Angepeitscht vom lautstarken und diskussionsfreudigen Publikum sowie angestachelt durch drei Pleiten in Serie, gaben die Gastgeberinnen auch dann nicht auf, als der NHV die Partie drehte und Mitte der zweiten Halbzeit auf vier Tore davonzog. Mit Glück und großem Willen, überstanden die Gäste aber auch schwierige Phasen und sicherten den letztlich verdienten Erfolg. Der Lohn, neben den Punkten – der Platztausch mit den Kontrahentinnen, der dem Neusser HV den achten Rang beschert. Getrübt wurde die Freude über den Sieg, als Annika Honnef buchstäblich in letzter Sekunde, nach einem Zusammenprall mit einer Lobbericher Spielerin, mit schmerzverzerrtem Gesicht liegenblieb. Ob die Außenspielerin am kommenden Wochenende, wenn das letzte Spiel des Jahres gegen die Turnerschaft St. Tönis angepfiffen wird (Sonntag, 18. Dezember 2016, 16 Uhr, Hammfeld), dabei sein kann, wird erst eine Untersuchung am Wochenanfang ergeben.

„Die Mädels schreckt mittlerweile kaum noch etwas. Ob der weitgehende und unfreiwillige Verzicht auf Routinier Sandra Höfig, die stark erkältet angetreten war, der erneut schmale Kader oder eben diese besondere Atmosphäre. Wir machen einfach unser Ding und kämpfen bis zum Schluss!“, zollte Trainer Christian Hentschel seiner Mannschaft Respekt. Dabei waren seine Damen zunächst nur schleppend in die Partie gekommen. Die mahnenden Worte des Trainers ignorierend, den TV Lobberich nicht zu einer emotionalen Spielweise kommen zu lassen, nutzten die Gastgeber zur frühen Führung (3:1/ 8. Minute) und zum Ausbau des Vorsprungs bis zum 10:5 (18.). Bis dahin fanden die Neusserinnen kaum Mittel, um einerseits gegen die starke und aggressiv zu Werke gehende Defensive des TVL ein Durchkommen zu finden und taten sich andererseits schwer, die zweikampfstarke rechte Angriffsseite der Lobbericher zu kontrollieren. „Zu Saisonbeginn wäre da bereits der Stecker gezogen gewesen und wir wären in eine hohe Niederlage gestolpert“, ahnte der Trainer zunächst nichts Gutes. Doch das NHV-Team scheint daraus gelernt zu haben, begann zu kämpfen, sich zu wehren und nach einer Umstellung der Defensive, ebbte dann auch der Spielfluss der Gastgeberinnen ab. Tor um Tor verkürzte die Gäste, glichen in der 28. Minute zum 12:12 aus, um nur eine Minute später die erneute Führung, nach dem 1:0, mit 13:12 zu übernehmen.

Mit dem Pausenpfiff gelang den Lobbericherinnen noch einmal der Ausgleich, doch das Momentum war bereits auf der Neusser Seite. „Wir konnten die Defensive größtenteils stabil halten und das half uns auch über schwierige Angriffsphasen hinweg“, analysierte die spielende Co-Trainerin Kim Klause. Tatsächlich vergaben die Neusserinnen einige Möglichkeiten, um sich mit mehr als zwei Toren abzusetzen. Diesen Abstand hielten die Gastgeberinnen konstant bis zur 45. Minute (18:20), auch angestachelt durch das lautstarke und hitzige Publikum, das sich mittlerweile auf die Unparteiischen konzentrierte und jede Entscheidung kommentierte. „In dieser Phase sind wir zunächst ruhig geblieben, haben weitere Nadelstiche setzen können“, sagte Trainer Christian Hentschel, der zufrieden beobachtete, wie sich sein Team weiter absetzte und erstmals beim 18:22 (45.), mit vier Toren vorne lag. Danach machten es sich beide Mannschaften selbst schwer. Zeitstrafen und überhastete Abschlüsse, hätten die Partie deutlicher oder noch einmal in die andere Richtung wenden können, doch erneut hielt sich der NHV mit viel Kampf und ein bisschen Glück, auch in diesen Situationen schadlos. „Entschieden haben wir die Partie erst drei Minuten vor Schluss, obwohl es vorher möglich war. Da können wir noch dazulernen. Es ist nur ein winziges Haar in der Suppe, denn die Mädels können stolz auf sich sein, hier bestanden zu haben“, sagte Trainer Christian Hentschel abschließend. Die Freude fiel dennoch verhalten aus, denn unmittelbar vor dem Schlusspfiff trat eine Lobbericher Spielerin unabsichtlich auf den Fuß der heranstürmenden Annika Honnef, die nicht damit rechnen konnte und sich böse den Fuß verdrehte. Ein Foul, das von den Unparteiischen mit der blauen Karte (rote Karte und Bericht) bedacht wurde. „Ich habe die Situation nicht gesehen und kann nicht sagen, ob die Karte berechtigt war. Für uns wäre ein weiterer Ausfall schon schlimm. Für Annika noch viel mehr, die gerade richtig gut drauf war und der wir das Beste wünschen, dass es glimpflich ausgegangen sein mag!“, hofft der Trainer auf einen positiven Befund, bei der am Montag anstehenden Untersuchung.

Noch einmal gehen die Neusserinnen in diesem Jahr auf Punktejagd. Gegen die favorisierte Turnerschaft St. Tönis (Samstag, 18. Dezember 2016, 16 Uhr, Hammfeld), die nach den letzten Niederlagen etwas unter Zugzwang geraten ist, kein leichtes Unterfangen, weshalb der Trainer der Neusserinnen um Unterstützung der heimischen Fans bittet: „Zum Jahresabschluss wünsche ich mir für die Mädels, dass ihre Leistungen durch ein breites Publikum und lautstarke Unterstützung honoriert werden. Jede krabbelt derzeit auf dem Zahnfleisch aber ich bin mir sicher, dass so alle noch einmal alles aus sich herausholen werden, um St. Tönis das Leben schwer zu machen!“

„Die Besten vom Rest“ im direkten Duell in der Oberliga Frauen – Neusser HV reist zum punktgleichen TV Lobberich

Es ist zwar „nur“ die Partie des Tabellenachten gegen den punktgleichen aber rangniedrigeren Liganachbarn, wenn der TV Lobberich (8.) am Samstagabend (19.30 Uhr, Werner-Jäger-Sporthalle, Nettetal) in der Oberliga Niederrhein, auf den Neusser HV (9.) trifft aber Brisanz und Spannung, stecken trotzdem in dieser Begegnung. Selten war die vierthöchste Klasse so zweigeteilt wie in dieser Saison. Vorneweg die ersten sieben Teams, deren „Schlusslicht“ die HSG Rade/ Herbeck trotzdem fünf Punkte von den punktgleichen Verfolgern aus Lobberich und Neuss entfernt ist. Dahinter gibt es ein Hauen und Stechen um die Platzierungen. Der Tabellenvorletzte Straelen weist nur drei Punkte Rückstand auf das „Spitzenduo“ der Verfolger auf. So gewinnt die morgige Begegnung zusätzlich an Bedeutung, denn der Verlierer kann schnell einige Plätze abrutschen.

„Das kann eine richtig gute und enge Partie werden!“, sagt Trainer Christian Hentschel mit Blick auf das morgige Spiel. Nicht nur die Tabellenkonstellation sieht beide Mannschaften auf Augenhöhe. Das Team von TVL-Trainer Marcel Schatten konnte, wie der Neusser HV, seine Partien gegen die Teams der unteren Tabellenhälfte fast alle für sich entscheiden. Rheydt, Borken, Solingen – für die junge und gut ausgebildete Mannschaft der Lobbericher, die bisher zwanzig Spielerinnen zum Einsatz brachten, wertvolle Punkte. Der Überraschung gegen den TV Walsum-Aldenrade (28:28), folgte aber postwendend die wohl schmerzlichste Niederlage gegen den Mettmanner TV und zwei weitere Niederlagen gegen die Spitzenteams der Liga, vor der morgigen Partie. Kurios, dass auch der NHV sein bisher einziges Spiel gegen eine Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte, in Mettmann verlor. „Beide Teams leben von ihrer jugendlichen Kreativität, von der Leidenschaft und den Emotionen, die sie aufs Feld bringen müssen, um die fehlende Erfahrung zu kompensieren. Da sind Aussetzer, als Zeichen fehlender Konstanz, normal.“, sagt Trainer Christian Hentschel. Unterschiede zwischen den Teams gibt es dann aber doch: „Der TVL hat bisher die bessere Defensive. Starke Torfrauen und eine aggressive Abwehr. In der Offensive verteilt sich die Verantwortung auf viele Spielerinnen, wobei die Ausnahmekönnerin fehlt. Und das ist eher unangenehm für uns.“, analysiert die spielende Co-Trainerin Kim Klause.

„Die Partien der letzten Jahre waren immer eng und hart umkämpft. Gleiches erwarte ich für das morgige Spiel und die Bereitschaft meiner Mädels, dafür alles in die Waagschale zu werfen! Wir wollen die Chance ergreifen und uns eine noch bessere Position für die Rückrunde erspielen!“, gibt der Trainer die große Motivation für das Team bekannt. Gleichwohl die Vorbereitung auf diese Partie eher mäßig war und auch der Kader fürs Wochenende noch nicht endgültig feststeht, bleibt das Trainerteam optimistisch und Hentschel sagt augenzwinkernd: „Ich wäre wohl eher nervös, wenn mal alles perfekt gelaufen wäre!“ Hinter dem Einsatz von Spielgestalterin Madita Schut steht noch genauso ein Fragezeichen, wie die Optionen aus der weiblichen A. Diese spielt kurz zuvor ihr Spitzenspiel um die Niederrheinmeisterschaft in Korschenbroich und es wird kurzfristig entschieden, wer noch zum Spiel der Damen stößt. Weitere Fragezeichen entstanden durch die grassierende Erkältungswelle. „So oder so. Wir werden genauso heiß sein wie Lobberich, die nach drei Niederlagen in Serie, zu Hause endlich wieder punkten wollen. Ich freue mich einfach auf ein packendes Spiel!“, sagt Co-Trainerin Kim Klause abschließend.

Bilanz des Neusser HV vs. TV Lobberich in der Oberliga HVN:
2 Siege – 1 Unentschieden – 5 Niederlagen

Damen des Neusser HV landen souveränen Heimerfolg gegen Borken

Ein Erfolg ohne Drama und Hektik – die 1. Damen des Neusser HV können auch entspannt zum Sieg gelangen. Beim ungefährdeten 29:20 (14:9)-Heimerfolg in gegen den TV Borken in der Oberliga Niederrhein, stotterte der NHV-Motor nur in der Anfangsphase des Spiels. Spätestens nach zwanzig Minuten übernahmen die Gastgeberinnen das Spielgeschehen und ließen die Borkenerinnen an der vielhändigen und aggressiven Deckung verzweifeln. Lediglich die steigerungsfähige, eigene Torausbeute verhinderte einen noch deutlicheren Sieg. Den Neusserinnen wird es egal sein. Denn das Ziel war der Platztausch mit dem Aufsteiger, der die NHV-Damen auf den neunten Rang führt. In der kommenden Woche haben sich die Gastgeberinnen nun das „Spitzenspiel“ der unteren Tabellenhälfte redlich verdient, wenn beim TV Lobberich, der Achte auf den Neunten trifft.

„In dieser Saison hatte ich bisher noch nie das Gefühl, ein Spiel auf jeden Fall zu gewinnen. Heute war das nach fünfzehn Minuten der Fall. Und was soll ich sagen, es fühlte sich gut an!“, sagte Trainer Christian Hentschel zufrieden. Nur in der Anfangsviertelstunde in der Partie gegen den TV Borken, als die Gäste mit 2:4 (13. Minute) in Führung lagen, kamen die Neusserinnen nicht richtig in Tritt. Vor allem die mangelhafte Chancenverwertung trieb den Blutdruck der heimischen Zuschauer in die Höhe, die einen überlegenen Gastgeber sahen aber noch nicht das richtige Ergebnis. Es sollte auch noch bis zur zwanzigsten Minute dauern, ehe der NHV einen Gang höher schaltete, die Abwehrarbeit noch einmal verstärkte und präziser sowie überlegter zum Abschluss kam. Aus einem 8:8 (21.), machten die Neusserinnen bis zur Pause einen beruhigenden 14:9-Halbzeitstand.

Bereits nach dem Seitenwechsel machten die Gastgeberinnen dann vorzeitig den Sack zu. Binnen fünf Minuten erhöhten die NHV-Damen konsequent auf 17:9 (35.) und löschten damit endgültig den zarten Hoffnungsfunken der Borkenerinnen, an diesem Abend noch einmal in Punktenähe zu kommen. „Das haben wir vor allem in der Defensive, zumal in Unterzahl, richtig gut gemacht und Borken immer wieder zu Würfen unter massivem Druck oder zu Fehlpässen und Zeitspiel gezwungen“, sagte der Trainer der Neusserinnen zufrieden. Im Angriff ließen die Gastgeberinnen nun besser den Ball laufen, als noch in Halbzeit eins, spielten die Gäste weiter müde und nutzten dabei den heutigen großen Kader. „Das war auch wichtig! Nicht nur um Borken in konditionelle Probleme zu bringen. Wir konnten so auch Madita schonen, die noch nicht hundertprozentig fit ist. Mein Dank gilt hier den A-Jugendlichen, die trotz des vorgerigen, eigenem Spiel, voll mitgezogen haben. Aber auch Annika, die extra aus Münster angereist ist, um die Mannschaft zu unterstützen!“, lobte der Trainer den Einsatz. Besonders erfreulich – trotz der zahlreichen Wechsel, geriet das Neusser Spiel nicht mehr großartig ins Stocken und gegen nicht aufsteckende Gäste, konnte der Vorsprung noch einmal ausgebaut werden. Am Ende blinkte ein verdienter 29:20-Sieg auf der Anzeigetafel und mit Blick auf die Tabelle, folgte eine weitere Belohnung – Rang neun! So gut stand der NHV schon lange nicht mehr in der Oberliga Niederrhein.

„Jetzt haben wir ein tolles Spiel gegen den TV Lobberich vor uns. Die Besten vom Rest, neben den dominierenden Teams auf den ersten sieben Rängen, dürfen gegeneinander um Punkte kämpfen! Das sollten wir in vollen Zügen genießen!“, freute sich auch Co-Trainerin Kim Klause über den Erfolg und die Aussicht auf das kommende Wochenende (Samstag, 10. Dezember 2016, 19.30 Uhr, Werner-Jäger-Sporthalle, Nettetal).

Ein Duell auf Augenhöhe – Neusser HV empfängt den Aufsteiger TV Borken am Superspieltag der Frauen

Nur ein Punkt trennen die 1. Damen des Neusser HV vom Aufsteiger TV Borken. Ein Punkt und zwei Plätze, den die Gäste (9. Rang) des kommenden Sonntags (4. Dezember, 16 Uhr), am Superspieltag der Frauen im Neusser Hammfeld, vor den Quirinusstädterinnen (11.) liegen. „Das möchten wir natürlich gerne umdrehen und nach dem Spiel genau diesen Punkt vor Borken liegen“, gibt Trainer Christian Hentschel die Zielsetzung für sein Team aus. Kampflos werden sich die Münsterländerinnen aber nicht ergeben, die ihre bisherigen sechs Punkte allesamt in der heimischen Halle erobert haben und auf die ersten Auswärtspunkte schielen. Erschwerend kommt für die Neusserinnen hinzu, dass der Einsatz von Spielgestalterin Madita Schut noch ungewiss ist, die an einem Bluterguss im Oberschenkel laboriert. Wer von den A-Jugendlichen dieses Mal zum Einsatz kommt, wird auch von den vorherigen Partien abhängen, in denen die weibliche B den Tabellenführer der Nordrheinliga, den TV Aldekerk, empfängt (Sonntag, 4. Dezember 2016, 12 Uhr) und der Oberligatabellenführer der weiblichen A, der Neusser HV, den Dritten aus Lobberich zu Gast hat (Sonntag, 4. Dezember, 14 Uhr).

„Borken zeigt sich recht ausgeglichen und breit besetzt, mit den beiden Topschützinnen Heidt und Swoboda“, blickt der Trainer der Neusserinnen auf den Gegner, gibt aber auch offen zu „allzu viel wissen wir jedoch nicht vom nächsten Gegner.“ Dabei ließ der Liganeuling gleich am zweiten Spieltag aufhorchen. Nach einer deutlichen Niederlage beim derzeitigen Tabellenführer zum Auftakt, folgte im folgenden Heimspiel gleich der erst Sieg gegen den Mitaufsteiger TV Rheydt. Auch Solingen-Gräfrath und Mettmann, gegen die die Neusserinnen deutlich verloren, zogen gegen das Team von René Hoffmeister den Kürzeren. Gegen die Topteams gab es für die Münsterländer bisher jedoch nichts zu bestellen. „Borken wird sich wie wir, auf die Spiele gegen die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt konzentrieren, sodass ich einen hochmotivierten und kampfstarken Gegner erwarte. Für die Zuschauer bedeutet das eine mindestens hochspannende Begegnung, mit dem hoffentlich besserem Ende für unser Team!“, so Trainer Christian Hentschel.

Nach dem „Abnutzungskampf“ mit schmalem Kader gegen Tabellenführer Wülfrath, in dem die Neusserinnen wahren Kampfgeist über sechzig Minuten zeigten, lichten sich die Wolken in Sachen Kaderbreite für das Team aus der Quirinusstadt. Zwar werde kurzfristig entschieden, welche A-Jugendlichen nach dem Spitzenspiel gegen Lobberich, noch einsatzbereit sind und auch der mögliche Ausfall von Madita Schut würde die Neusserinnen hart treffen. Dennoch bleibt der Coach optimistisch: „Wir haben in den bisherigen Spielen schon so viele schwierige Situationen meistern müssen, sodass wir auch auf einen Ausfall von Madita, der ohne Zweifel bitter wäre, eine Antwort finden würden.“ Die Aussicht, neben weiteren zwei Punkten, auch einen Sprung in der Tabelle machen zu können, wird die Gastgeberinnen zudem anpeitschen, „und mit der Unterstützung des Publikums, gelingt uns das mit einer größeren Wahrscheinlichkeit!“, sagt die spielende Co-Trainerin Kim Klause zum Abschluss.

Es fehlen: Galla, Jung (beide Kreuzband), König (Handbruch)
Bisherige Spiele: keine

TV Borken – 9. Platz, 6:12 Punkte, 193:253 Tore
Neusser HV – 11. Platz, 5:13 Punkte, 216:293 Tore

Gelitten und gekämpft – Neusser Damen verlieren hoch und gewinnen doch

Manchmal verliert man und kann trotzdem mit erhobenem Kopf die Arena verlassen. Eine solche Niederlage steckten am heutigen Samstagabend die 1. Damen des Neusser HV beim 38:26 (15:13) in Wülfrath ein. Der weiterhin verlustpunktfreie Tabellenführer der Oberliga Niederrhein rieb sich wohl verwundert die Augen, als die Neusserinnen mit nur sieben Feldspielerinnen aufliefen und die Verwunderung stieg noch mehr, als diese sich über mehr als fünfzig Minuten standhaft wehrten. Erst als die Kräfte nachließen und der TBW von seinem breiten Kader an diesem Abend profitierte, setzten sich die Gastgeberinnen noch mit mehreren Toren ab. Trotzdem – die Punkte blieben zwar in der Wülfrather Fliethe, die Herzen eroberten an diesem Abend aber die kämpferischen Damen des Neusser HV.

„Ich kann mich nicht erinnern, einmal mit zwölf Toren verloren zu haben und trotzdem mit großem Stolz auf mein Team zurückzublicken und so etwas wie Zufriedenheit zu verspüren“, sagte Trainer Christian Hentschel verwundert. Nicht nur beim Blick auf den eigenen, schmalen Kader beschlichen den Coach vor dem Anwurf große Sorgen, sondern erst Recht beim kurzen Blick auf des Gegners Hälfte. Nicht nur die Anzahl, sondern vor allem die körperliche Überlegenheit der Wülfratherinnen, ließen das Kopfzerbrechen größer werden, wie man dem Druck standhalten könnte. Ob nun der Gegner die Neusserinnen doch etwas unterschätzte oder nicht, die Gäste waren von Beginn an im Spiel. Nach dem 1:2 (5. Minute) übernahmen zwar zunächst die „Wombats“ das Kommando, der NHV hielt aber mit Leidenschaft und spielerischen Akzenten dagegen. Nur die Abwehr konnte die Wucht der Gastgeberinnen nicht immer Stand halten, sodass nach dem 6:5 (10.), der TBW bis auf 17:12 (25.) enteilte. Wiederum hielten die Neusserinnen dagegen, legten „noch mehr ihr Herz in die Waagschale“ (O-Ton Hentschel) und verkürzten bis zur Pause auf 18:15.

Während der Neusser Coach zufrieden zum Kabinengespräch ging, wirkte TBW-Trainer Lars Faßbender angefressen. Mit einer offensiveren Ausrichtung seiner Defensive, versuchte er das Neusser Kombinationsspiel einzudämmen, die sich aber auch nach dem Pausentee zunächst nicht beeindrucken ließen. Bis zur 42. Minute hielt der NHV seine Farben im Spiel, als Jacky Sorg letztmalig auf vier Tore verkürzte (24:20). Kurz zuvor hatte Madita Schut einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen, der sie zunehmend behinderte. „Leider hatten wir gerade für den Rückraum keine Wechseloption und Madita musste auf die Zähne beißen“, sagte der Trainer der Neusserinnen noch immer mitleidend. Die Folge – der TB Wülfrath zog erneut davon und stellte das Ergebnis beim 27:20 (45.), erstmals auf sieben Tore vor. Noch einmal bissen sich die Gäste ins Spiel und schafften den Abstand zu halten, ehe ab der 53. Minute (31:24) zusehends die Kräfte schwanden. Mit einem 7:2-Lauf rannten die, nun vom breiten Kader profitierenden Gastgeberinnen, dem erwarteten Sieg entgegen. „Jede einzelne Spielerin verdient nicht nur heute Abend großen Respekt! Sie haben sich mit allem, was ihnen zur Verfügung steht, gegen diese Niederlage gestemmt und dabei über weite Strecken ein gutes Spiel geliefert. Ungemein diszipliniert und vor allem mit großem Herzen! Dieses große Herz für dieses Team wünsche ich mir auch, dass es ihnen entgegen gebracht wird, wenn wir an die kommenden Partien denken, in denen dieser Abnutzungskampf von heute, eine Ausnahme bleiben muss!“, sagte der Trainer dankbar aber auch kritisch.

Am kommenden Sonntag (4. Dezember 2016, 16 Uhr, Hammfeld) erwarten die Neusserinnen den TV Borken. In diesem direkten Duell gegen den Aufsteiger, das wichtige Punkte für den Klassenerhalt bereit hält, hoffen die Gastgeberinnen nicht nur auf die zahlreiche Unterstützung der Neusser Zuschauer und Zuschauerinnen, sondern auch wieder auf die Unterstützung aus dem eigenen Nachwuchs.

Dem Favoriten die Stirn geboten – Neusser HV erkämpft sich einen Punkt gegen Düsseldorf

Was für eine Dramatik in den Schlussminuten! Nach dem 28:28 (19:14)-Remis zwischen den 1. Damen des Neusser HV und der favorisierten Fortuna aus Düsseldorf, im Derby der Oberliga Niederrhein, trauerten die Neusserinnen nur kurz der verspielten Führung hinterher, denn es hätte auch gänzlich ohne Punkte ausgehen können. 55 Minuten lang bestimmten überraschend die Gastgeberinnen das Geschehen, setzten gegen die klare körperliche Überlegenheit der Landeshauptstädterinnen, eine hohe taktische Disziplin, unbändigen Kampfeswillen und mannschaftliche Geschlossenheit. Mit Erfolg. Erst als die Kräfte beim dezimierten Kader schwanden und die Angst vor der eigenen Courage hinzukam, drohten die routinierten Gäste noch zu einem glücklichen Sieg zu gelangen. Die insgesamt unverdiente 27:28-Führung für die Fortuna, nur dreißig Sekunden vor dem Ende, glich Kim Klause aber noch nervenstark per Siebenmeter zum umjubelten Ausgleich aus. Nur eine Woche nach der heftigen Pleite in Rade, rehabilitierten sich die Neusserinnen eindrucksvoll und können, nach dem ersten Zähler seit vier Jahren gegen die Fortuna, mit nun 5:11 Punkten und Rang 11 in der Tabelle, etwas aufatmen.

Es waren bereits knapp fünf Minuten gespielt, als die Neusserinnen die anfängliche Torflaute beendeten und zum 1:3 trafen. Kaum einer der Zuschauer im Neusser Hammfeld wird sich zu diesem Zeitpunkt ausgemalt haben, was die Gastgeberinnen in der Folge auf die Platte bringen würden. Die massive 6:0-Deckung der Düsseldorferinnen drohte bis zu diesem Zeitpunkt, zum unüberwindlichen Bollwerk für den NHV zu werden, der seine ersten Angriffe in den Block oder in die sicheren Hände der Torhüterin warfen. Ähnliches ereignete sich auf der gegenüberliegenden Seite, nur dass hier die Gäste ebenfalls tonangebend waren und mit wuchtigen Würfen einnetzten. „Wir haben die Defensive noch einmal korrigiert und die gefährliche Achse der Düsseldorferinnen immer besser in den Griff bekommen. Das sorgte für Selbstvertrauen, was wir gut ins Tempospiel nehmen konnten“, sagte Trainer Christian Hentschel rückblickend. Seine Schützlinge setzten die Vorgaben dieses Mal hervorragend um, trafen immer wieder den Nerv der angekratzten Landeshauptstädterinnen, die nach zwei sieglosen Spielen, angeschlagen wirkten. Vom 3:3 (7. Minute) bis zum 10:10 (18.), wechselte die Führung beständig, ehe die Neusserinnen einen Zwischenspurt zum 13:10 (19.) hinlegen konnten. Von diesem erholten sich die Düsseldorferinnen bis zur Pause nicht, die mit 19:14 zum Pausentee hinten lagen.

„Ich hatte in der Pause große Sorge, ob wir das in dieser Weise überhaupt noch mehr als 15 Minuten durchhalten können. Die Mädels waren schon ziemlich ausgepumpt“, sagte der Trainer der Neusserinnen zu seinen Eindrücken beim Kabinengespräch und weiter, „gleichzeitig hatten sie den Glanz in den Augen, waren fokussiert und haben an eine Überraschung geglaubt!“ Die Neusserinnen sollten ihren Coach und die nun hoffnungsfrohen Zuschauer bis zur 55. Minute nicht enttäuschen. Sie machten einfach dort weiter, wo sie im ersten Abschnitt aufhörten. Kurioserweise erst eine dreifache Überzahl, nach mehreren Zeitstrafen für die Düsseldorferinnen, brachte den NHV aus dem Tritt. Statt die 22:16-Führung (38.) weiter auszubauen, verkürzten die Gäste auf 23:19 (41.). Das kostete Kraft und Nerven, was sich in den Schlussminuten fast noch rächte. Immer wieder war es nun Leonie Berger, die ihre Routine voll ausspielte und nach Freiwürfen einnetzte und zum 27:27-Ausgleich traf. Einen Angriff später sogar die Führung für die Fortuna, nach Katja Ottos Treffer zum 27:28. Doch in den letzten dreißig Sekunden belohnten sich die Neusserinnen für ihren tollen Kampf, holten einen Siebenmeter heraus und verwandelten eiskalt. „Es wäre tragisch für mein Team gewesen! Der Punkt ist mehr als verdient und ich freue mich unglaublich, dass wir das zusammen geschafft haben!“, sagte der Trainer erleichtert.

„Mit dieser Einstellung – als Team – haben wir hoffentlich einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Das wollen wir aber jetzt auch in den nächsten Spielen bestätigen“, sagte die spielende Co-Trainerin Kim Klause stellvertretend für die Neusser Mannschaft. Die nächste Gelegenheit dafür besteht erst in zwei Wochen (26. November 2016, 18.15 Uhr), wenn die Neusserinnen beim Tabellenführer TB Wülfrath in der „Fliethe“ antreten.

Neusser HV im Derby gegen Düsseldorf der klare Außenseiter

„Ein Derby folgt eigenen Regeln“ – darauf dürften auch die 1. Damen des Neusser HV hoffen, wenn am kommenden Sonntag (13. November, 16.15 Uhr) der Tabellendritte Fortuna Düsseldorf zum Heimspiel erwartet wird. „Klarer könnte die Rollenverteilung nicht sein! Auch wenn es ein Derby ist…“, sagt Trainer Christian Hentschel, der mit seinem Team um jeden Punkt in der Liga kämpft aber zuletzt eine enttäuschende Niederlage bei der HSG Rade/ Herbeck zu verarbeiten hatte. Auch die Düsseldorferinnen gieren nach einem Erfolgserlebnis. Zwei Spiele ohne doppelten Punktgewinn sind für das Spitzenteam aus der Landeshauptstadt, auch wenn es gegen direkte Konkurrenten ging, eher ungewöhnlich. Da wird für die Mannschaft von Trainerin Ina Mollidor, ein Sieg in Neuss zur Pflichtaufgabe, will man weiterhin mit einem direkten Aufstieg in die 3. Bundesliga liebäugeln. Für die Neusserinnen, die völlig ohne Druck aufspielen können, steht dagegen die Stabilisation des eigenen Spiels im Vordergrund: „Wir wollen unseren bestmöglichen Handball spielen und sehen dann, wofür es am Ende reicht“, gibt der Trainer die Richtlinie vor.

 

An den letzten Derbysieg werden sich die Neusser Zuschauer kaum noch erinnern können. Eine Spielerin aus dieser Partie wird ebenso vergeblich zu suchen sein. Gleich vier Jahre ist der letzte Erfolg gegen die Fortunen her. In der Saison 2012/2013 gelang im Hinspiel ein knapper 27:26-Erfolg, dem bis heute sieben Niederlagen in Serie folgten. Der Dauermeisterschaftsanwärter, der regelmäßig nur knapp am Aufstieg in die 3. Bundesliga scheiterte, hat dagegen noch einige Spielerinnen dabei, die das Gefühl einer Niederlage gegen Neuss kennen. Die Landeshauptstädter haben aber in dieser Saison einen sanften Umbruch im Kader eingeleitet und neben den Arrivierten, sind einige junge Spielerinnen hinzugekommen. „Das ist eine interessante Mischung aus Jungen und Erfahrenen und einfach schwer zu bespielen“, zollt Trainer Christian Hentschel den Düsseldorferinnen großen Respekt. Hauptakteure sind trotz des Verjüngungsprozesses, weiterhin die erfahrenen Spielerinnen um Rückraumshooterin Leonie Berger, Regisseurin Lea Otten und Kreisläuferin Maria Grimberg. „Lassen wir diese Achse gewähren, haben wir kaum Möglichkeiten auf ein gutes Ergebnis“, ahnt auch Co-Trainerin Kim Klause, dass es Schwerstarbeit zu verrichten gilt.

 

Über Statistiken der Vergangenheit machen sich die Neusserinnen keine Gedanken. Dafür drängen die Aufgaben der Gegenwart viel zu sehr, zu denen die Aufarbeitung der letzten Niederlage und die Lehren, die daraus zu ziehen waren, im Vordergrund standen. „Leider waren einige Spielerinnen krankheits- oder berufsbedingt, nicht im Training, sodass wir die Aufarbeitung auch nach dem Spiel gegen Düsseldorf fortsetzen werden“, sagt Christian Hentschel zum bisherigen Stand. Zu allem Überdruß nehmen derzeit die Verletzungssorgen in Neuss zu. Zur Langzeitverletzten Constanze Galla (Kreuzband), gesellten sich nun auch Vivian Jung (Kreuzband) und Thea König (Handbruch) dazu. Studienbedingt ist an eine regelmäßige Teilnahme von Annika Honnef derzeit ebenso nicht zu denken, die auch nicht mehr bei jedem Spiel dabei sein kann. „Bei unserem ohnehin kleinen Kader, vor allem auch im Training, keine leichten Voraussetzungen, um die dringende Entwicklung der Einzelnen und des Team, voranzutreiben“, sagt der Neusser Coach. Umso wichtiger wird die Unterstützung aus dem eigenen Nachwuchs. Bereits sechs Spielerinnen aus dem großen Kader der A-Jugend von Trainer Christoph Schon, sammelten nicht nur Erfahrungen, sondern waren wichtige Leistungsträger in den Partien um den Klassenerhalt. „Das wollen und müssen wir so weiterführen, auch gegen die Fortuna, wenn die Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs, auch zukünftig eine adäquate Perspektive bei den Seniorinnen haben sollen“, sagt Trainer Christian Hentschel abschließend.