Kategorie: Damen I

Starke Neusser Aufholjagd bleibt unbelohnt – Köln entführt die Punkte aus dem Hammfeld

„Hätte, wäre, wenn…“ – es half kein Lamentieren, nach der knappen 21:23 (11:16-)-Heimniederlage des Neusser HV am späten Sonntagnachmittag. Mit beiden Punkten im Gepäck, reiste Fortuna Köln als neuer Spitzenreiter der Regionalliga Nordrhein in die Domstadt zurück. Dabei half den Gästen eine bärenstarke Anfangsphase, in der sie die spürbare Verunsicherung der Neusserinnen auszunutzen wussten, die kaum einen Fuß auf den Boden bekamen. Erst danach und spätestens nach der Halbzeitpause, dominierten aber plötzlich die Gastgeberinnen die Partie. Mit einer nun unnachgiebigen Defensive, waren die Neusserinnen immer wieder nah am Ausgleich, verpassten aber die sich bietenden Chancen und liefen am Ende erfolglos dem Rückstand hinterher. Während die glücklichen Kölnerinnen erleichtert ihren vierten Sieg im vierten Spiel feiern konnten, waren die NHV-Damen zwar geknickt, angesichts von nun 2:6 Punkten aber auch zuversichtlich, dem Punktekonto in den nächsten Wochen wieder Zähler hinzufügen zu können. Die nächste Gelegenheit bietet sich den Quirinusstädterinnen am kommenden Samstagabend, wenn sich der Neusser Tross ins oberbergische Strombach begibt (Samstag, 14. Oktober 2017, 18 Uhr).

 

Hätte es nur die ersten zehn Minuten nicht gegeben! „Meine Mädels wirkten noch arg verunsichert, haben sich regelrecht einschüchtern lassen, von allerdings starken Kölnerinnen!“, sagte Trainer Christian Hentschel zum Spiel seines Teams. Die Abwehr nur zaghaft und reagierend, überließ den Gästen die Regie, die mit viel Tempo die Löcher in die Neusser Abwehr rissen. „Leider hat meine Idee, mit einem veränderten System, auf die unberechenbare und flinke Hannah Haase eine Antwort zu finden, überhaupt nicht funktioniert. Das nehme ich auf meine Kappe!“, sagte Hentschel, der aber auch die mäßige und zu fehlerhafte Angriffsleistung monierte. So hoch das Tempo der Kölnerinnen, so langsam wirkte dagegen jede Angriffsbemühung der Neusserinnen. Folgerichtig – der NHV lag nach zehn Minuten mit 2:9 im Hintertreffen. Kurz zuvor hatte der Neusser Coach zur Auszeit gebeten, die Abwehr umgestellt und plötzlich zeigten die Gastgeberinnen eine Reaktion auf das erneut drohende Ungemach. Der NHV verkürzte, mit einer besseren Abwehrleistung und weniger einfachen Fehlern in der Offensive, schnell auf 5:9 (15.). Es folgte aber eine zweite Schwächephase des Neusser Angriffsspiels, die die Kölnerinnen noch einmal auf 6:13 (18.) enteilen ließen. Mühsam nagten die Hausdamen an diesem Vorsprung, den sie bis zur Pause auf 11:16 verkürzten.

 

Zu Beginn der zweiten Hälfte setzte sich dann das fort, was sich bereits am Ende der ersten Halbzeit andeutete. Die Neusserinnen waren nun voll im Spiel und setzten ihrerseits den Kölner Angriff massiv unter Druck. Ganze sieben Minuten blieben die Gäste ohne eigenen Torerfolg und die Quirinusstädterinnen verkürzten weiter auf 14:16 (38.). „Wir hatten schon zu diesem Zeitpunkt und auch später die Chance auf den Ausgleich, was noch einmal richtig Auftrieb gegeben hätte. Leider treffen wir genau dann keine guten Entscheidungen.“, sagte der Neusser Coach, der sein Team immer wieder bis auf ein Tor verkürzen sah (17:18/43., 19:20/46., 20:21/50.). Die Vorentscheidung fiel dann bereits in der 54. Minute, als erst die im Angriff treffsicherste Neusserin Isabel Kaphahn mit einer Zeitstrafe belegt wurde und dann Jessica Lindenthal zum 20:23 erhöhte. Zwar gelang den Kölnerinnen kein weiterer Treffer mehr aber auch der NHV netzte nur noch zum 21:23 ein. „Die Zeit rann uns durch die Finger und wir sind nicht mehr rangekommen. Glückwunsch an Köln aber auch großer Respekt für meine Mädels für diese leidenschaftliche zweite Halbzeit!“, sagte der Neusser Coach abschließend.

 

Trotz der Niederlage – den Neusserinnen wird hoffentlich diese zweite Hälfte den nötigen Auftrieb für die kommenden Spiele verleihen. „Wir haben erlebt, dass wir auch eine Topmannschaft wie die Fortuna richtig ärgern können, wenn wir als Team alles reinwerfen und weiter dazulernen! Daran wollen wir anknüpfen, dann werden wir auch wieder belohnt!“, sagt Hentschel überzeugt. Der nächste Prüfstein wird der TV Strombach sein. Bei den Oberbergischen (Samstag, 14. Oktober 2017, 18 Uhr, Moltkestraße), die unter der neuen Führung der ehemaligen Nationalspielerin Meike Neitsch, eine tolle Entwicklung genommen haben, erwartet die Neusserinnen erneut ein Team mit „Highspeed“-Handball. „Das wird eine schwere Nuss, die wir knacken wollen“, übt der Neusser Coach noch Zurückhaltung.

Neusser Damen atmen tief durch – Personallage entspannt sich vor dem Duell mit Fortuna Köln

Die Wunden aus der krachenden Auswärtsniederlage in Bonn sind geleckt, die Fehler analysiert und die Begegnung richtig eingeordnet. Der Blick geht wieder nach vorne. Zuversichtlich stimmt die Neusser Regionalliga-Handballerinnen, vor dem zweiten Heimspiel der Saison, gegen den aktuellen Tabellenzweiten Fortuna Köln (Sonntag, 8. Oktober, 16.30 Uhr im Neusser Hammfeld), dass sich die Personallage deutlich entspannt hat. Die zuvor erkrankten Spielerinnen sind wieder genesen und können voll eingreifen, wie auch die zurückkehrende Abwehrchefin Lisa Klause und Rückraumshooterin Isabel Kaphahn. Dennoch warnt Trainer Christian Hentschel  vor allzu großen Erwartungen: „Fortuna Köln ist und bleibt der Favorit in diesem Spiel, verfügt über einen ausgeglichenen, breiten Kader. Die Rückkehr der Spielerinnen wird uns definitiv helfen, eine bessere Leistung abzurufen aber wir wären gut beraten, wenn wir uns erst einmal auch nur darauf konzentrieren. Wenn wir dann am Ende die Chance auf Punkte haben, wollen wir natürlich zugreifen!“

 

Enttäuscht und ernüchtert waren die Neusserinnen nach der 38:14-Niederlage beim TSV Bonn rrh.. Doch die gemeinsame Videoanalyse sorgte am Dienstag für die richtige Einordnung der Partie, die nicht nur Negatives zu Tage förderte. „Man darf nicht vergessen, dass uns zentrale Spielerinnen fehlten oder nur bedingt einsatzfähig waren, dass wir im letzten Jahr noch als Abstiegskandidat der Oberliga galten und insgesamt noch recht jung und unerfahren sind – auf diesem Niveau. Wir haben es in vielen Situationen, vor allem in der Abwehr, trotzdem gut gelöst aber eine erfahrene Top-Mannschaft wie Bonn, verzeiht einfach kaum Nachlässigkeiten. Diese Erfahrungen werden uns helfen, eine schnellere Entwicklung zu nehmen. Das traue ich meinem Team einhundertprozentig zu!“, lautete das zuversichtliche Fazit des Trainers. Deutliche Kritik gab es nur für das hektische und teilweise kopflose Anrennen der Neusser Offensive, die auch in den ersten Partien schon die Achillesferse im Neusser Spiel war. So wird auch der Schwerpunkt in den nächsten Einheiten auf der Erweiterung des eigenen Angriffsrepertoires liegen und soll bereits gegen die Fortuna zu ersten Erfolgen führen.

 

Die kommenden Gäste werden nach ihrem perfekten Start in die Saison, entspannt nach Neuss reisen. Nach den ungefährdeten Erfolgen zu Hause gegen Walsum-Aldenrade und Dünnwald, sowie dem deutlichen Sieg bei der Turnerschaft St. Tönis, grüßen die Kölner Südstädterinnen aktuell vom zweiten Tabellenplatz. „Nicht zu Unrecht! Köln macht nur wenige Fehler offensiv und defensiv, hat eine insgesamt ausgeglichene Mannschaft, auch wenn Hannah Haase noch herausragt. Sie macht den Unterschied, wenn es eng wird!“, lobt Hentschel das Team von Trainer David von Essen, auf die die Neusserinnen bereits in der Vorbereitung getroffen sind. Damals waren noch Friederike Büngeler und Abwehrchefin Julia Alefelder an Bord. Letztere riss sich beim Blitzturnier in Neuss das Kreuzband und ist zum Zuschauen verdammt, während Büngeler mittlerweile zum Drittligisten Wülfrath gewechselt ist. Dass die „Südstadt-Kanonen“ trotzdem einen blitzsauberen Saisonstart hinlegten, spricht für die Breite des Gäste-Kaders. „Wie bereits gesagt, wir konzentrieren uns primär auf das eigene Spiel, wollen uns dort weiterentwickeln aber wir haben auch ein paar Ideen, die die Kölnerinnen in Schwierigkeiten bringen können. Gemeinsam mit unseren Zuschauern, ist dann vielleicht auch eine Überraschung drin!“, sagt der Neusser Coach hoffnungsvoll.

Chancenlose Neusserinnen verirren sich im Bonner Abwehrdreieck

Heftige Pleite beim Meister TSV Bonn rrh.

 

Mittelrheinmeister gegen Ligaachten der Oberliga Niederrhein – die befürchtet hohe Hürde beim TSV Bonn rrh., sollte für die Neusserinnen unüberwindbar bleiben. Es wurde sogar eine Lehrstunde für den personell gebeutelten Neusser HV, der am 3. Spieltag der Regionalliga Nordrhein der Frauen, eine überdeutliche und in der Höhe verdiente 38:14 (21:8)-Auswärtsniederlage kassierte. Die Gastgeberinnen benötigten nur eine Viertelstunde Anlaufzeit, ehe sie den Gästen vorzeitig jede Hoffnung nahmen. Diese präsentierten sich immer wieder übereifrig und hektisch, verzettelten sich in der fast lehrbuchmäßigen 3:2:1-Deckung des TSV oder schossen reihenweise Fahrkarten. Dass es auch anders gegangen wäre, zeigten sie nur nach der Auszeit in der ersten Hälfte. Doch das kurze Aufflackern und die Treffer zum 5:9 (16.), sorgten nicht für die nötige Ruhe und taktische Disziplin, die hernach wieder über Bord ging. Zwar wehrten sich die Neusserinnen auch in Halbzeit zwei nach Kräften, doch da hatten sich die Bonnerinnen längst in einen Torrausch gespielt.

 

„Bonn hat uns unsere Baustellen, vor allem im Angriff, schonungslos aufgezeigt. Abhaken und weitermachen – das wird dieses Mal nicht so einfach gehen!“, sagte Trainer Christian Hentschel nüchtern. Dieser beobachtete schon in der Anfangsphase, wie sein Team Lehrgeld zahlen musste. Agierte die neuformierte Deckung der Quirinusstädterinnen noch engagiert und durchaus standfest, bis die Gastgeberinnen ins Zeitspiel kamen, nutzten diese jede kurze Unaufmerksamkeit, um doch noch ein Tor zu erzielen. Das sorgte offenbar für Unruhe bei den Gästen, die unbedingt antworten wollten. Statt sich an das besprochene Konzept zu halten, verfielen die Neusserinnen gleich in uneffektive, hektische und kraftraubende Aktionen, die den Bonnerinnen in die Karten spielten. „Wir waren zu nah an der Deckung, ohne Bewegung und mit viel zu vielen Einzelaktionen“, sagte Hentschel kopfschüttelnd. Ohne Mühe erspielte sich der Favorit eine beruhigende 9:3-Führung (14.), die die Neusserinnen nach einer Auszeit und geduldiger gespielten Angriffen, zwar noch einmal auf 9:5 (16.) verkürzen konnten aber danach sofort wieder jede Stabilität verloren. Der TSV startete, nach noch verhaltenem Beginn, seinen Torrausch und setzte eine 12:2-Serie bis zum Halbzeittee hin.  

 

„Wir wollten in der zweiten Halbzeit einfach mehr Dinge richtig machen. Aber Bonn war gnadenlos und hat uns nicht mehr ins Spiel gelassen.“, so Hentschel zur Halbzeitansprache und dem weiteren Verlauf. Tatsächlich waren die Bonnerinnen nicht mehr gewillt ihren Torhunger auszusetzen und agierten weiterhin kompromisslos und aggressiv in der Abwehr, gegen die die Gäste nun zwar geduldiger agierten aber auch zunehmend mit einfachen Fehlern und mit weiterer Spieldauer, auch mit weniger Überzeugung. Ein Gegenstoß nach dem Anderen rollte nun auf das NHV-Gehäuse, der sich die glücklose Jule Sorg kaum erwehren konnte. Erst die eingewechselte Wiebke Hagedorn verhinderte das Erreichen der 40-er Marke für die Gastgeberinnen, die noch einige Paraden zeigen konnte. „Der TSV ist sicher nicht unser Gradmesser. Da kann man schon einmal unter die Räder geraten. Wir hätten es in der ungewohnten Formation zwar besser machen können aber ich werde den Teufel tun und den Stab über die Spielerinnen brechen, die sich heute Abend dieser schweren Aufgabe gestellt haben. Aber – wir müssen als Team miteinander besprechen, welche Lösungen für uns möglich sind. Was wir vor allem im Training verändern können!“, sagte der Neusser Coach abschließend.

 

Diese Lösungen werden schon für das kommende Heimspiel gegen den SC Fortuna Köln von Nöten sein. Die Kölner Südstädter reisen am Sonntag (7. Oktober 2017, 16.30 Uhr) mit einer blütenweißen Weste ins Neusser Hammfeld und werden vor Selbstvertrauen nur so strotzen. „Wir kennen die Fortuna aus der Vorbereitung. Neben Kampf und Leidenschaft, werden wir besser spielen müssen, um unsere Chancen auf einen Erfolg zu wahren!“, sagt Hentschel vorausschauend.

 

Vorbericht – NHV D1 – TSV Bonn – 30.09.

Neusser Damen reisen als Außenseiter zum Mittelrheinmeister

 

Improvisation ist seit jeher Trumpf beim Neusser HV. Vor dem Duell beim amtierenden Mittelrheinmeister TSV Bonn rrh. (Samstag, 30. September 2017, 17.30 Uhr, Ringstraße in Bonn), galt diese Devise bereits in der vergangenen Trainingswoche. Krankheitsfälle und Abwesenheiten, ließen den ohnehin schmalen Kader, noch weiter zusammenschrumpfen, sodass am Dienstag nur noch fünf Spielerinnen zum Abendtraining erschienen. Auch am Wochenende werden die Neusserinnen mindestens vier Spielerinnen, darunter gleich zwei Kreisläuferinnen, mit Lisa Klause und Alina Neuer, ersetzen müssen. Ein neu formiertes Team, kaum Training – die Voraussetzungen könnten besser sein. Doch den Kopf in den Sand zu stecken, das scheint den heimischen Balljägerinnen fremd zu sein, wie Trainer Christian Hentschel sagt: „Mein Team hat am Samstag keinen Druck – nicht ein bisschen! Der liegt klar bei Bonn. Wir können dagegen nur gewinnen! Wenn wir einhundert Prozent Einsatz bis zur letzten Sekunde zeigen und füreinander gekämpft haben, sind wir bereits Gewinner!“

 

Ob der Einsatz alleine ausreicht, um gegen den Mittelrheinmeister der letzten Saison, die in der Relegation zur 3. Liga, nur hauchdünn am Niederrheinvertreter TB Wülfrath scheiterten, ausreichen wird, um Zählbares mitzunehmen? Wohl nicht alleine, denn das Team von Trainer Jochen Scheler ist eine erfahrene und seit Jahren gewachsene Einheit, die gleich zu Saisonbeginn in Fahrt gekommen zu sein scheint. Mit dem klaren 32:21-Auftaktsieg gegen die Turnerschaft St. Tönis, setzten die Bonnerinnen ein erstes Ausrufezeichen, dem der knappe 20:21-Auswärtserfolg beim Dünnwalder TV folgte. „Eine aggressive 3:2:1-Abwehr, ein variantenreiches Offensivspiel und individuell haben sie jede Position gut und unterschiedlich besetzt“, sagt der Neusser Coach anerkennend. Vor allem die Achse Rückraum und Kreis, mit der bundesligaerfahrenen Maja Klingenberg und Carina Senel, die die Lücken für die Shooterinnen schaffen, müssen die Neusserinnen in den Griff bekommen.

 

Dabei wird der Fokus der Quirinusstädterinnen noch viel mehr auf der eigenen Offensive liegen, die in der vergangenen Partie nicht nur eine Vielzahl von technischen Fehlern produzierte, sondern auch im Torabschluss oft haderte. „Wir können und werden uns offensiv besser präsentieren!“, sagt Trainer Christian Hentschel zuversichtlich, obwohl die fehlerprovozierende, offensive Deckung der Gastgeberinnen, Schlimmes befürchten lässt. Dem entgegnet der Coach aber unbeirrt: „Wir hatten einen echt gebrauchten Tag im Angriff. Dann ist es aber auch egal, gegen welches System man spielt. Wir decken selbst eher offensiv, auch im Training, sodass wir genügend Lösungen dafür haben sollten – auch in veränderter Formation!“ Dabei helfen werden auch der erneute Einsatz der A-Jugendlichen Annika Holzke, Debütantin Katarina Raspudic und Marie Schlosser. Letztere soll die entstandene Lücke am Kreis füllen, während Raspudic und Holzke den etablierten Rückraumkräften eine Pause geben können.

Neusser HV 1. Damen – TuS Königsdorf 17:26 (9:12)

Gekämpft, gelitten und trotzdem verloren – die 1. Damen des Neusser HV verloren ihr Heimdebüt in der Regionalliga Nordrhein, gegen den TuS Königsdorf, deutlich mit 17:26 (9:12). Eine Niederlage, die die Neusserinnen sichtlich schmerzte. Nicht, weil diese um drei, vier Tore zu hoch ausfiel oder die Gastgeberinnen nicht alles gegeben hätten. Vielmehr ärgerten sich die NHV-Damen über die vielen verpassten Chancen und die eigene Kopflosigkeit im Angriff, die sie um die Mühen der leidenschaftlichen Abwehrarbeit brachte. „Es tut mir leid für die Mädels, die sich heute im Angriff selbst im Weg standen“, sagte Trainer Christian Hentschel, der die Defensive und den Kampfgeist lobend hervorhob. Dass am Ende auch noch eine deutliche Pleite zu Buche stand, war auch dem Mini-Kader geschuldet, dem mit zunehmender Spielzeit die Kräfte schwanden, was die routinierten und in voller Besetzung angereisten Gäste freilich gerne nutzten. Zeit für langes Grübeln bleibt den Neusserinnen indes nicht. Bereits am kommenden Sonntag wartet der Mittelrheinmeister TSV Bonn rrh. auf die Quirinusstädterinnen (Samstag, 30. September 2017, 19 Uhr, Ringstraße).

„Wir waren auf eine sehr gute Abwehr und eine variable Offensive eingestellt. Wir wollten dagegen selbst leidenschaftlich verteidigen, geduldig spielen und unsere Chancen nutzen!“, sagte Trainer Christian Hentschel zur Ausrichtung und Einstellung seines Teams vor der Partie. Zumindest der erste Teil des Plans ging voll auf. Nach zwölf Spielminuten standen nur vier Gegentore der Gäste auf der Uhr, die sich sichtlich schwer taten gegen die offensiv ausgerichtete 5:1-Abwehr der Neusserinnen. Der NHV hatte meist die richtige Antwort parat, auf die Ideen des TuS. Allerdings, es stand auch nur ein eigener Treffer zu Buche. Etwas Pech bei Pfosten- und Lattentreffern aber vor allem viel zu selten das vorgenommene, geduldige Spielen, machten es den Gästen einfach zu verteidigen. „Wir haben viel zu früh Entscheidungen gesucht, ohne die Abwehr zu bewegen!“, monierte Hentschel in der Auszeit, der nach zwölf Minuten erstmals die Partie unterbrach. Kurzzeitig hielten sich die Hausdamen an die Marschroute, die auf 6:8 (20.) verkürzen konnten aber sich immer wieder mit einfachen Fehlern selbst ein Bein stellten. Gestützt auf eine weiterhin gute Abwehr, blieben die Neusserinnen weiter in Schlagdistanz und hatten beim 9:12-Rückstand zur Pause, noch Hoffnungen auf eine Wende.

Diese erhielten weitere Nahrung, als zunächst die Unparteiischen in der zweiten Hälfte für Übersichtlichkeit sorgten. Gleich fünf Zeitstrafen, zwei für den NHV und drei für den TuS, in den ersten acht Minuten nach dem Wiederbeginn, bot die Chance für den NHV, den Gästen noch einmal Druck zu machen. „Unsere Abwehr war in dieser Phase richtig gut aber wir haben es dann Vorne sprichwörtlich weggeworfen!“, ärgerte sich Hentschel noch Stunden nach dem Spiel. Vielmehr noch, gerieten die Gastgeberinnen in diesem Abschnitt weiter in Rückstand. Nach dem 10:15 (40.) folgte die nächste Auszeit und der NHV agierte danach wieder besonnener. Per Doppelschlag verkürzte Debütantin Annika Holzke zum 12:15 (41.) und selbst bis zum 13:17 (45.), hofften die zahlreichen Zuschauer weiterhin, dass die Gastgeberinnen noch einmal die Partie drehen könnten. „Wir konnten aber kräftemäßig nichts mehr entgegensetzen. Angesichts unseres Mini-Kaders, unseres aufwendigen Spiels in der Defensive und, teils selbst verursacht, den Körnern, die wir im Angriff liegegenlassen haben“, analysierte der Neusser Coach die Schlussviertelstunde, der dann mit ansehen musste, wie seine Farben noch weitere Tore kassierten und letztlich deutlich mit 17:26 unterlagen.

„Personell werden wir noch ein, zwei Wochen gebeutelt sein. Aber das ist auch eine Chance zu wachsen, wenn wir die Lehren aus dem Spiel ziehen und das Positive mitnehmen!“, blickte Hentschel bereits nach dem Spiel nach vorne. Dort wartet am kommenden Wochenende nun der Meister der letztjährigen Oberliga Mittelrhein auf die Neusserinnen (Samstag, 30. September 2017, 19 Uhr, Ringstraße in Bonn). Die Bonnerinnen setzten sich an den ersten beiden Spieltagen erst gegen die Turnerschaft St. Tönis deutlich durch, ehe am vergangenen Donnerstag ein knapper Erfolg beim Dünnwalder TV folgte. „Wir gehen als Außenseiter in die Partie. Wollen das Team von Jochen Scheler aber maximal ärgern!“, sagte Hentschel abschließend.

Heimauftakt für Neusser Damen in der Regionalliga Nordrhein – hohe Hürde gegen Königsdorf

Das „Abenteuer“ Regionalliga Nordrhein geht in die zweite Runde. Nach dem erfolgreichen Saisondebüt beim SV Straelen, erwartet die 1. Damen des Neusser HV aber gleich ein harter Brocken zum Heimauftakt (Sonntag, 24. September 2017, 17 Uhr im Hammfeld). Der ebenso erfolgreich gestartete TuS Königsdorf, reist mit einer routinierten Mannschaft in die Quirinusstadt und setzte gleich am ersten Spieltag ein Ausrufezeichen, mit dem 26:23-Heimsieg gegen den letztjährigen Vizemeister der Oberliga Mittelrhein. „Eine kompakte, bewegliche Abwehr und ein wurfstarker, kaum zögernder Rückraum – das wird uns alles abverlangen“, ist sich Trainer Christian Hentschel sicher, dass auf seine Mannschaft eine höhere Hürde wartet, als noch am 1. Spieltag. Dazu gesellt sich eine zusätzliche, personelle Herausforderung, durch den Ausfall von zwei Spielerinnen. Umso mehr baut der Neusser Trainer und sein Team, auf die Unterstützung der heimischen Fans: „Das Improvisieren sind wir gewohnt aber jede klatschende Hand hilft uns dabei die Ausfälle zu kompensieren und unser Ziel, jeden Gegner zu Hause richtig ärgern zu wollen, zu erreichen!“

 

Der erfolgreiche Auftakt war im Neusser Lager schnell abgehakt. Spielerinnen und Trainer waren froh um die zwei Punkte zum Start, waren sich aber auch schnell bewusst, dass eine Steigerung von Nöten sein wird, um in dieser Liga dauerhaft konkurrenzfähig zu sein. So auch gegen den TuS Königsdorf. Das zum Teil mit bundesliga- oder international erfahrenen Spielerinnen gespickte Team von Trainer Henning ten Brink, gilt als heimlicher Favorit auf die vorderen Plätze im Endklassement. Der Auftaktsieg gegen den Dünnwalder TV war demnach nicht unerwartet und die Beobachter der Partie konnten ein intensives Spiel sehen, geprägt von großer Dynamik aber auch vielen Fehlern auf beiden Seiten. „Wir haben uns das Video angeschaut. Der TuS war über weite Strecken dominanter als es das Ergebnis aussagt. Letztlich haben die Routiniers das Spiel immer wieder in Richtung Sieg gestellt, als der DTV aufkam. Wir sind gewarnt, haben aber auch ein paar Dinge entdeckt, die uns helfen können!“, sagt Hentschel mit Respekt für den nächsten Gegner.

 

Trotz der neuen Möglichkeit der Videobeobachtung, die Neusserinnen wollen sich auch zukünftig mehr auf das eigene Spiel fokussieren. „Damit sind wir in der letzten Saison gut gefahren. Als Trainer nehme ich die Infos auf. Sie sind ein echter Mehrwert! Aber für meine jungen Mädels ist es wichtiger, sich ihrer Stärken bewusst zu sein!“, sagt der Coach. So wird die Heimmannschaft daran arbeiten, die eigenen Fehler zu minimieren und die Abstimmung weiter zu verfeinern, sodass auch die Königsdorfer am Sonntag ins Schwitzen geraten. Dass gleich zwei Spielerinnen fehlen werden und auch die bisherige Trainingswoche durch viele Ausfälle geprägt war, schreckt die Neusserinnen indes nicht. Schon in der vergangenen Saison mussten die Quirinusstädterinnen immer wieder improvisieren und werden sich für das kommende Spiel mit A-Jugendlichen verstärken. „Egal, wer am Sonntag auf dem Feld steht – Pure Leidenschaft haben wir nicht nur als Phrase für die Saison ausgegeben. Ich bin mir sicher, dass die Mädels alles investieren werden, um am Ende auch erfolgreich zu sein!“, sagt Hentschel abschließend.  

Geglückte Premiere in der Regionalliga Nordrhein – Neusser Damen siegen beim SV Straelen

Zwei Punkte und vorläufig Rang drei in der brandneuen Liga – die 1. Damen des Neusser HV konnten nach dem 20:28 (9:15)-Auswärtssieg beim SV Straelen, zum Auftakt der Regionalliga Nordrhein, zufrieden heimkehren. Ein Stück Erleichterung war auch dabei, denn in der Anfangsviertelstunde zeigten sich die Gäste noch hypernervös und übermotiviert. Während die Defensive den SVS bereits dominierte, konnte die Offensive kein Kapital daraus schlagen. Dann jedoch fanden auch die Angriffsakteure die richtige Balance und setzten sich mit ihren Toren vom Gegner ab. Auch nach der Pause das gleiche Bild – die Gastgeberinnen rackerten und kämpften, fanden aber kaum Lücken, während die Neusserinnen in Richtung Kantersieg liefen. Erst mehrere Zeitstrafen zum Ende des Spiels, stoppten den NHV-Lauf, der nun fahrig agierte und einen Kantersieg verpasste. „Das ist den Mädels und mir heute Abend ziemlich schnuppe! Wir sind einfach froh über den gelungenen Start, mit den zwei Punkten und vielen, ausbaubaren Aktionen!“, sagte Trainer Christian Hentschel zum ersten Saisonsieg. Bereits am kommenden Sonntag erwarten die Neusserinnen nun den TuS Königsdorf (24. September 2017, 17 Uhr) zum ersten Heimspiel im Neusser Hammfeld. Ein deutlich anderes Kaliber, gewann der TuS doch sein Auftaktspiel ebenfalls gegen den favorisierten Dünnwalder TV.

Eine Mischung aus positiver Erwartung, Aufregung oder einfach Nervosität – die Anfangsminuten des Premierenspiels in der Regionalliga Nordrhein, geriet für die Zuschauer beider Lager zu einem ebensolchen Nervenspiel, wie für die Akteure auf dem Spielfeld. Hüben wie drüben wurden die Bälle verworfen, sich in die eigenen Beine gedribbelt und schlicht keine richtigen Lösungen gefunden. Während Letzteres vor allem auf die Gastgeberinnen zutraf, die gegen die bereits gut agierende Defensive der Neusserinnen oft ratlos wirkten, war es bei den Gästen eher die mangelnde Chancenverwertung. Nur 1:2 stand es nach geschlagenen zehn Minuten Spielzeit, ehe der NHV endlich seine gewonnen Bälle in der Abwehr, auch in Tore ummünzte. „Ein typischer Saisonauftakt. Die Mädels waren so aufgeregt vor der Partie, starteten aber eigentlich gut und waren überlegen. Das wollte ich ihnen in den Auszeiten auch noch einmal vermitteln“, sagte Hentschel zu den Gesprächen beim Team-Time-Out. Diese wirkten vor allem auf die Neusserinnen beruhigend, die ihre Abwehr weiter stabilisierten und Tor um Tor davonzogen, während der SVS einfach nicht ins Spiel fand.

Auch nach dem Pausentee kamen die Gastgeberinnen nicht zurück in die Partie. Das lag vor allem an den Neusserinnen selbst, die zunächst nicht mehr nachließen und konsequent ihren Vorsprung ausbauten. Als erst die umsichtig Regie führende Madita Schut zum 12:20 (38.) einnetzte, dann Luisa Teusch auf neun Tore Vorsprung stellte und Kim Klause zum 15:25 (53.) traf, waren alle Hoffnungen der Gastgeberinnen erloschen. Dass die Blumenstädterinnen dennoch nicht in ein Debakel liefen, lag auch am NHV. Gleich mehrere Zeitstrafen gegen die Gäste, die nun fahriger agierten, boten dem SVS den vorher nicht erkannten Raum, die noch bis zum 20:28 verkürzten. „Wir wissen selbst, dass wir in den kommenden Spielen noch mehr gefordert werden und weiter zulegen müssen. Umso mehr freut es mich aber, dass wir heute Abend eine geschlossene Teamleistung gezeigt haben, von den Torhüterinnen bis zur letzten Spielerin, auf der wir aufbauen können!“, sagte Hentschel abschließend.

Mehr fordern wird schon nächste Woche der TuS Königsdorf (Sonntag, 24. September 2017, 17 Uhr, Hammfeld). Anders als die junge Straelener Mannschaft, ist der kommende Gegner mit routinierten Spielerinnen nur so gespickt. Angeführt von der erstligaerfahrenen Zydre Zimmermann, wird der Kölner Vorortclub versuchen, die Serie der HVM-Teams, die keine Partie am ersten Spieltag gegen die Niederrheinvertreter verloren haben, fortzusetzen. „Wir werden jede Unterstützung benötigen. Sowohl von unseren Zuschauern, als auch aus den anderen Teams“, sagt der Neusser Coach, der auf einige Spielerinnen wird verzichten müssen.

Kurz vor dem Start – mit „Herz und Leidenschaft zum Klassenerhalt“

Kurz vor dem Start – mit „Herz und Leidenschaft zum Klassenerhalt“

 

Wenn am Wochenende die ersten Spiele der Regionalliga Nordrhein der Frauen angepfiffen werden, dann beginnt eine Premierensaison für insgesamt zwölf Teams aus dem Mittel- und Niederrhein. Der Zusammenschluss der beiden Oberligen, die weiterhin unterhalb der neuen Liga existent bleiben, soll für eine höhere Attraktivität bei den Spielen sorgen und die Lücke zur 3. Bundesliga verkleinern, die in den letzten Jahren entstanden ist. Auch die 1. Damen des Neusser HV qualifizierten sich in der abgelaufenen Oberligasaison als Siebtplazierte für die Spielklasse. Und das, obwohl für die heimischen Handballerinnen nur der Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben wurde. Isabel Kaphahn (19), Neuzugang von der JSG TVK/ ART, Torwart-„Urgestein“ Julia Sorg (23) und Trainer Christian Hentschel, beantworteten uns die wichtigsten Fragen zur neuen Saison, in einem kleinen Interview vor dem Saisoneröffnungsspiel in fremder Halle.

 

Die Vorbereitung endet am Wochenende mit dem ersten Saisonspiel beim SV Straelen (Sonntag, 17.30 Uhr). Fast drei Monate habt ihr miteinander verbracht. Was macht man bitte in zwölf Wochen Vorbereitung? Und wie gut „vorbereitet“ fühlt ihr euch letztlich?

 

Isabel: Eigentlich ging die Vorbereitungszeit sogar echt schnell rum. Nur während der ersten Phase, in der wir schier endlos gelaufen sind und kaum den Handball gesehen haben, war ich froh, als diese vorbeiging. Danach mussten wir drei Wochen selbständig trainieren und die zweite Phase, mit Trainingslager und Testspielen, ging rasend schnell vorbei.  Letztlich hat es aber genutzt und ich fühle mich fit. Auch das Zusammenspiel mit den anderen wird immer besser!

 

Julia: Schwitzen, fluchen, lachen – es kam alles in den drei Monaten zusammen. Christian hat ja in diesem Jahr Verstärkung mit Petra im Bereich Athletik. Ein teuflisches Bündnis, denn die Beiden schienen Spaß daran zu haben uns an die Grenzen zu bringen und das Ziel war wohl – der Schweiß muss in Strömen fließen! (lacht) Vor allem bei den Intervalleinheiten war dann das Fluchen an vorderster Stelle oder die Überlegung hinzufallen, liegenzubleiben, einfach nicht mehr laufen zu müssen (grinst)… Danach war man aber auch stolz und zufrieden, dass man sich immer wieder überwunden hat! Und zu guter Letzt – und das macht uns aus – der Spaß ging trotzdem nicht verloren. Wenn uns mal im Training die Luft fehlte, dann haben wir das abends halt nachgeholt und sind so gemeinsam gut durch die Vorbereitung gekommen. Jetzt herrscht eine große Vorfreude auf das erste Saisonspiel! Es kann losgehen, ich fühle mich bereit!   

 

Und wie zufrieden ist der Trainer mit dem Einsatz und den Leistungen der Mädels, Christian?

 

Christian: Mit dem Einsatz und den Fleiß der Mädels –absolut zufrieden! Die erste Phase war wirklich lange und, das glauben die Mädels mir nur nie, hat auch mich mitleiden lassen… (grinst) Im Ernst – es war eine besonders intensive Phase, in die wir fitter gestartet sind als noch in die letzte Saison. Insgesamt war die Vorbereitung für mich als Trainer aber auch eine der schwierigsten überhaupt. Vor allem die Belastungssteuerung war eine echte Herausforderung. Urlaub, Arbeit und alte Blessuren. Da galt es einzelne nicht zu überfordern und andere noch genügend zu fordern. Aber wir haben das gemeinsam wieder gut gemeistert und noch einmal deutliche Verbesserungen in den verschiedenen Bereichen der Athletik erzielen können. Wobei hier mein Dank Petra Berlt und Clever Fit gilt, die den Mädels tolle Voraussetzungen bieten und eine hochprofessionelle Betreuung! Spielerisch sind wir ebenfalls auf dem Weg, unsere Entwicklung aus dem letzten Jahr fortzusetzen und haben dafür die Testspiele ausgiebig genutzt, um noch einmal verschiedenste Konstellationen auszuprobieren. Wir sind – wie es Jule bereits sagte – heiß auf die Saison und können uns sicher sein, dass wir auch fit und bereit sind!   

 

Isabel, du bist der einzige echte Neuzugang in dieser Saison. Kannst du uns erzählen, warum du dich für Neuss entschieden hast und wie dich das Team aufgenommen hat?

 

Isabel: Ganz einfach – ich hatte hier das beste Gefühl, mich weiterentwickeln zu können. Das Team war genauso wichtig – und hier spielt ein echt verschworener Haufen zusammen, bei dem auch nie der Spaß zu kurz kommt. Mir als „Neue“ hat es die Mannschaft leicht gemacht einzufinden und mich schnell wohlzufühlen. Dafür ein großes Dankeschön!

 

Nur ein Neuzugang aber mit zwei Teams in höheren Spielklassen. Insgesamt sind es drei Wettbewerbe, die ihr mit „zwei Teams“ – insgesamt 28 Spielerinnen bei der weiblichen A und den Seniorinnen – bewältigen müsst. Wie wollt ihr diese Herausforderungen meistern – alleine kräftemäßig – und was erwartet ihr von euren Mitspielerinnen aus den verschiedenen Teams?

 

Julia: Als Torhüterin, die altersmäßig nicht mehr beliebig in mehreren Teams spielen kann, bin ich eher nicht betroffen. Anders unsere Feldspielerinnen, für die das ein echter Kraftakt wird. Aber wir kennen das bei den 1. Damen seit Jahren nicht anders und das hat uns auch zusammengeschweißt. Ich denke, es wird auch allen helfen, wenn wir uns gegenseitig bestmöglich unterstützen, auch von der Tribüne aus und Rücksicht nehmen, damit nicht immer die Gleichen die Knochen hinhalten müssen. Dann haben wir eine echte Chance das bestmögliche Ergebnis für alle Teams herauszuholen und trotzdem gesund zu bleiben…

 

Isabel: Wir sollten gut und ständig miteinander in Kontakt bleiben, um für mögliche Probleme schon im Voraus eine Lösung zu haben. Es wird auf jeden Fall auch in dieser Hinsicht spannend. Andererseits – am Ende wird sich kaum jemand über zu wenig Spielpraxis beklagen können und die ist für die Entwicklung ja wichtig. (schmunzelt)  

 

Christian, der geringe Zulauf aus anderen Teams, ist ein echtes Problem für euch, oder? Warum glaubst du, traut sich niemand nach Neuss?

 

Christian: Es gibt keinen rationalen Grund! Die Trainingsvoraussetzungen, vor allem seit dem Umzug der 1. Herren, sind richtig gut. Wir entwickeln stetig die Möglichkeiten weiter. Das Paket aus Trainern, Mitspielerinnen und Rahmenbedingungen, ist absolut konkurrenzfähig. Aber es gibt wohl immer noch Vorbehalte – gegenüber dem Verein, dem Umfeld, vielleicht auch dem Team der 1. Damen. Besonders Letzteres kann ich aber überhaupt nicht verstehen! Auf dem Feld sind die Mädels zwar Teufelinnen aber abseits des Feldes eine richtig gut funktionierende Einheit, auch über Teamgrenzen hinweg. Ich kann nur jeder jungen und talentierten Spielerin, die nicht direkt den Sprung in höhere Spielklassen schafft oder in einem der Leistungszentren einen Platz findet, anbieten, sich unsere Möglichkeiten und unsere Arbeit anzuschauen!

 

Niemand kann so richtig einschätzen, was auf die Teams in der neuen Liga an Überraschungen wartet. Was erwartet ihr von euch und der Liga? Wer ist für euch Favorit auf den Aufstieg und wer könnte das Überraschungsteam der Saison werden?

 

Isabel: Klar möchten wir am Ende den Klassenerhalt feiern. Aber wir werden auch in jedes Spiel gehen, um zu gewinnen, werden uns nicht verstecken, weil es keinen Grund dafür gibt! Zum Favoritenkreis zähle ich Düsseldorf, Lank und Bonn. Dahinter wird es spannend und besonders gespannt bin ich auf die Duelle gegen die Teams aus dem HVM, die wir nicht so gut kennen.

 

Julia: Es wird wohl in den meisten Spielen enger zugehen, als noch in der Oberliga. Bonn sehe ich momentan am Stärksten. Wir gehen als Außenseiter in die Saison aber wir haben auch schon in der vergangenen Spielzeit gezeigt, dass wir Potenzial haben und dieses entwickeln können.

 

Christian: Herz und Leidenschaft. Vertrauen und Ehrlichkeit. In jedem Spiel und in jeder Trainingseinheit! Das wäre eine gute Basis, um in jedem Spiel die Chance auf einen Sieg suchen zu können. Je besser uns das gelingt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir am Ende auch mit sportlichem Erfolg belohnt werden. Ich vertraue meinen Mädels und glaube an ihre Möglichkeiten, auch in diesem Jahr den Klassenerhalt zu erreichen! Düsseldorf ist wohl der große Favorit in diesem Jahr. Sie haben viel investiert ins Team und die Vorbereitung. Damit wächst aber auch der Druck. Weitere Favoriten sind nicht auszumachen, wohl aber lauter gute Teams, zu denen ich uns auch zähle, wenngleich wir als Außenseiter starten. Eine Rolle, die wir kennen und mögen! Strombach, mit Neu-Trainerin Meike Neitsch, die ich sehr schätze, kann für Überraschungen auch gegen die „Großen“ sorgen.

 

Die Verbände hoffen auf eine höhere Qualität, eine Entwicklung zu mehr Professionalität in den Vereinen und Teams und auf eine größere Zuschauerresonanz. Teilt ihr diese Hoffnungen?

 

Julia: Ja, das teile ich so.

Isabel: Das wäre schön, ja!

Christian: Es wäre schön… Sportlich? Absolut! Größere Zuschauerresonanz? Vielleicht. Professioneller? Alleine die erneute Posse um die Harz-Nutzung, lässt mich zweifeln. Bei einem Drittel der Spiele werden wir wieder keine gleichen Wettbewerbsbedingungen vorfinden. Man stelle sich Fußballspiele auf Rasen, mal mit und mal ohne Stollenschuhe vor – in der 4. Liga. Unmöglich! Der Sport verliert an Attraktivität, wenn es keine einheitliche Regelung innerhalb einer Liga gibt …  

 

Vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen und so ehrlich geantwortet habt!

Neusser Damen gerüstet für den Premieren-Auftritt in Straelen

Ein „Löwe“ sorgt für Stabilität – Neusser Damen gerüstet für den Premieren-Auftritt in Straelen!

 

„Das wird die Mädels noch einmal zusätzlich motivieren“, sagte Trainer Christian Hentschel augenzwinkernd. Kurz vor dem Startschuss der Premieren-Saison der neu eingeführten Regionalliga Nordrhein der Frauen, die für die 1. Damen des Neusser HV beim SV Straelen beginnt (Sonntag, 17. September, 17.30 Uhr), machte der Sportartikelhersteller MIZUNO eine Abstecher mit seiner „Test & Feel“-Tour im Neusser Hammfeld. Während der gesamten Trainingseinheit, bei der der Fokus bereits auf den kommenden Gegner gerichtet war, konnten die 1. und 2. Damen, sowie die anwesenden Mädchen der weiblichen A, die neuen Schuhmodelle – darunter der von „Löwe“ Gudjon Valur Sigurdsson entwickelte Schuh – des japanischen Unternehmens ausgiebig testen und die Tourbegleiter mit Fragen löchern. „Vielen Dank an Mizuno und unserem Partner Sport Pasch, die diesen Test ermöglicht haben und so für einen sicheren Halt der Mädels bei den kommenden Spielen sorgen werden!“, sagte Hentschel zufrieden.

Die 1. Damen des Neusser HV sagen einfach „Danke“!

… allen Helfern an Spieltagen, Tröstern, Mutspendern und Daumendrückern!
… den Hausmeistern und –meisterinnen!
… dem alten und neuen Vorstand!
… den Trainern – alten und neuen, Physio, Athletiktrainer und unterstützenden Einrichtungen!
… der weiblichen A!
… Gönnern, Spendern und Sponsoren!
… und allen, die über uns berichteten!

Eine #herzschlag Saison ist zu Ende! Und wir haben alle unsere Ziele erreicht! Nicht nur der frühzeitige Klassenerhalt, nicht nur die 20-Punkte-Marke, sondern auch die Qualifikation zur neuen Regionalliga Nordrhein wurde geschafft – als Achter der Liga, mit einer der jüngsten aber leidenschaftlichsten Teams in der Oberliga Niederrhein! Jetzt blicken wir bereits gespannt auf das „Abenteuer“ der kommenden Saison und hoffen, dass wir auch in der nächsten Spielzeit auf euch zählen können!

Eure 1. Damen – Neusser HV