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Neusser Damen können völlig befreit im Derby bei Fortuna Düsseldorf aufspielen

Fortuna Düsseldorf gegen Neusser HV – ein echtes Derby in der Frauen-Oberliga am Niederrhein. Die Neusserinnen können, als Tabellenachte jenseits von Gut und Böse, ohne Druck aber mit großer Motivation bei den Landeshauptstädterinnen aufspielen, während sich die Düsseldorferinnen keinen Ausrutscher mehr erlauben dürfen, wenn der Tabellenführer aus Wülfrath noch abgefangen werden soll. Beinahe ausgerutscht wären die Fortunen bereits beim 28:28-Remis im Hinspiel, als sich die damals angeschlagenen Gäste mit einem Punkt zufrieden geben mussten. „Wir haben im Hinspiel die Chance genutzt, die hochfavorisierte aber noch nicht gefestigte Fortuna zu überraschen, wobei wir damals wie heute, nichts zu verlieren hatten. Es waren sogar zwei Punkte möglich!“, sagt Trainer Christian Hentschel rückblickend. Für die Neusserinnen wird der Weg zu einem erneut guten Ergebnis, wie bereits in der Vorwoche gegen die HSG Rade./ Herbeck, über eine außergewöhnliche Defensivleistung führen, die sich einer körperlich nicht nur in der Höhe, sondern auch Masse, überlegenen Heimmannschaft stellen muss. „Auch unser Angriff wird gefordert sein, die massive Deckung der Düsseldorferinnen ständig in Bewegung zu halten, um dann konzentriert den Torabschluss zu suchen. Wir werden einfach unsere bestmögliche Performance als Team zeigen!“, erwartet der Neusser Coach den vollen Einsatz seiner Mannschaft.

Die routinierte Heimmannschaft, um die Toptorjägerin Leonie Berger, die seit dieser Saison behutsam den Kader verjüngt und sich dafür vornehmlich der Dienste der Talente aus der JSG TVK/ART Düsseldorf bedient, startete langsam in die Saison. Nach dem achten Spieltag wies das Punktekonto nur verhältnismäßig magere 10:6 Punkte auf und das Team von Trainerin Ina Mollidor drohte bereits früh im Mittelfeld der Liga zu versinken. Doch nach diesem Spieltag starteten die Düsseldorferinnen eine beeindruckende Siegesserie. Zehn Spiele in Folge blieben die Punkte bei den Fortunen, die sich damit nicht nur in der Tabelle auf Rang zwei schoben, sondern den Spitzenreiter aus Wülfrath mächtig ins Schwitzen bringen, bei nur noch zwei Punkten Rückstand. Nur einen Punkt dahinter lauert der TuS TD Lank, der die volle Fahrt der Düsseldorferinnen am 19. Spieltag unterbrach. Ein Rückschlag, den sie gut weggesteckt zu haben scheinen, denn in der vergangenen Woche gaben sich die Landehauptstädterinnen in Essen keine Blöße. „Düsseldorf ist seit Jahren auf dem Sprung in die 3. Bundesliga, scheiterte aber stets nur knapp. Jetzt, mit dem verjüngten Kader, scheint der große Wurf gelingen zu können, spielen sie doch nur noch gegen einen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte.“, sagt Christian Hentschel anerkennend, der augenzwinkernd hinterherschob: „Und gegen uns…“

„Wir haben bereits eine Idee, um die Fortuna in Schwierigkeiten zu bringen“, sagt die spielende Co-Trainerin Kim Klause, die am Wochenende mit einem vollen Kader rechnet, wenn auch die angeschlagene Sandra Höfig noch fraglich ist. Es steht also einem spannenden und emotionsgeladenem Derby nichts im Wege, das lediglich von einem bisschen Wehmut begleitet wird. Denn mit der Einführung der Nordrheinliga, für die die Düsseldorferinnen bereits qualifiziert sind, während die Neusserinnen nur theoretische Chancen haben, werden sich die Wege vorerst trennen: „Und genau deshalb werden wir in diesem Spiel noch einmal besonders viel investieren, um ein gutes Ergebnis einzufahren!“, gibt sich Klause optimistisch.

Ergebnis Hinspiel (13.11.2016) | Neusser HV vs. Fortuna Düsseldorf 28:28 (19:14)
Statistik | 9 Spiele – 1 Sieg – 1 Remis – 7 Niederlagen (letzter Sieg 2016 – 26:27 in Düsseldorf)

Neusser HV im Derby gegen Düsseldorf der klare Außenseiter

„Ein Derby folgt eigenen Regeln“ – darauf dürften auch die 1. Damen des Neusser HV hoffen, wenn am kommenden Sonntag (13. November, 16.15 Uhr) der Tabellendritte Fortuna Düsseldorf zum Heimspiel erwartet wird. „Klarer könnte die Rollenverteilung nicht sein! Auch wenn es ein Derby ist…“, sagt Trainer Christian Hentschel, der mit seinem Team um jeden Punkt in der Liga kämpft aber zuletzt eine enttäuschende Niederlage bei der HSG Rade/ Herbeck zu verarbeiten hatte. Auch die Düsseldorferinnen gieren nach einem Erfolgserlebnis. Zwei Spiele ohne doppelten Punktgewinn sind für das Spitzenteam aus der Landeshauptstadt, auch wenn es gegen direkte Konkurrenten ging, eher ungewöhnlich. Da wird für die Mannschaft von Trainerin Ina Mollidor, ein Sieg in Neuss zur Pflichtaufgabe, will man weiterhin mit einem direkten Aufstieg in die 3. Bundesliga liebäugeln. Für die Neusserinnen, die völlig ohne Druck aufspielen können, steht dagegen die Stabilisation des eigenen Spiels im Vordergrund: „Wir wollen unseren bestmöglichen Handball spielen und sehen dann, wofür es am Ende reicht“, gibt der Trainer die Richtlinie vor.

 

An den letzten Derbysieg werden sich die Neusser Zuschauer kaum noch erinnern können. Eine Spielerin aus dieser Partie wird ebenso vergeblich zu suchen sein. Gleich vier Jahre ist der letzte Erfolg gegen die Fortunen her. In der Saison 2012/2013 gelang im Hinspiel ein knapper 27:26-Erfolg, dem bis heute sieben Niederlagen in Serie folgten. Der Dauermeisterschaftsanwärter, der regelmäßig nur knapp am Aufstieg in die 3. Bundesliga scheiterte, hat dagegen noch einige Spielerinnen dabei, die das Gefühl einer Niederlage gegen Neuss kennen. Die Landeshauptstädter haben aber in dieser Saison einen sanften Umbruch im Kader eingeleitet und neben den Arrivierten, sind einige junge Spielerinnen hinzugekommen. „Das ist eine interessante Mischung aus Jungen und Erfahrenen und einfach schwer zu bespielen“, zollt Trainer Christian Hentschel den Düsseldorferinnen großen Respekt. Hauptakteure sind trotz des Verjüngungsprozesses, weiterhin die erfahrenen Spielerinnen um Rückraumshooterin Leonie Berger, Regisseurin Lea Otten und Kreisläuferin Maria Grimberg. „Lassen wir diese Achse gewähren, haben wir kaum Möglichkeiten auf ein gutes Ergebnis“, ahnt auch Co-Trainerin Kim Klause, dass es Schwerstarbeit zu verrichten gilt.

 

Über Statistiken der Vergangenheit machen sich die Neusserinnen keine Gedanken. Dafür drängen die Aufgaben der Gegenwart viel zu sehr, zu denen die Aufarbeitung der letzten Niederlage und die Lehren, die daraus zu ziehen waren, im Vordergrund standen. „Leider waren einige Spielerinnen krankheits- oder berufsbedingt, nicht im Training, sodass wir die Aufarbeitung auch nach dem Spiel gegen Düsseldorf fortsetzen werden“, sagt Christian Hentschel zum bisherigen Stand. Zu allem Überdruß nehmen derzeit die Verletzungssorgen in Neuss zu. Zur Langzeitverletzten Constanze Galla (Kreuzband), gesellten sich nun auch Vivian Jung (Kreuzband) und Thea König (Handbruch) dazu. Studienbedingt ist an eine regelmäßige Teilnahme von Annika Honnef derzeit ebenso nicht zu denken, die auch nicht mehr bei jedem Spiel dabei sein kann. „Bei unserem ohnehin kleinen Kader, vor allem auch im Training, keine leichten Voraussetzungen, um die dringende Entwicklung der Einzelnen und des Team, voranzutreiben“, sagt der Neusser Coach. Umso wichtiger wird die Unterstützung aus dem eigenen Nachwuchs. Bereits sechs Spielerinnen aus dem großen Kader der A-Jugend von Trainer Christoph Schon, sammelten nicht nur Erfahrungen, sondern waren wichtige Leistungsträger in den Partien um den Klassenerhalt. „Das wollen und müssen wir so weiterführen, auch gegen die Fortuna, wenn die Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs, auch zukünftig eine adäquate Perspektive bei den Seniorinnen haben sollen“, sagt Trainer Christian Hentschel abschließend.

Ein Sieg ohne Glanz und Gloria

Die weibliche NHV-B-Jugend schlägt auch im zweiten Kreis-Duell den Nachbarn Fortuna Düsseldorf mit 21:23 (12:8).

Kampf und Krampf, statt Lust und schönes Spiel - Katarina Raspudic hatte schwer zu kämpfen
Kampf und Krampf, statt Lust und schönes Spiel – Katarina Raspudic und ihr Team taten sich schwer

Am Ende des Rückspiels in der Kreisqualifikation der weiblichen B-Jugend bei Fortuna Düsseldorf, atmeten die Neusserinnen einmal tief durch. Eine erste Halbzeit zum Vergessen, danach mit Höhen und Tiefen durch die Begegnung gequält und doch noch einen 21:23 (12:8)-Erfolg gelandet. Dabei war es keine deutliche Leistungssteigerung der Landeshauptstädterinnen, die erneut kämpferisch überzeugten aber technisch und spielerisch weiterhin limitiert agierten, die den Neusser HV vor Probleme stellte. Die Gäste stellten sich in aller Regelmäßigkeit selbst die Hürden, über die sie beinahe zu oft stolperten. Es scheint so, als würde der Weg in der Qualifikation für die Quirinusstädterinnen steinig und lang, vor allem muss in den nächsten Wochen eine Steigerung her, will man eine der beiden höheren Spielklassen erreichen.

Bis zum 2:0 sah es nach einem entspannten Vormittag in Düsseldorf aus. Die Neusserinnen hatten sich einiges vorgenommen für diese Partie, wollten zielstrebiger agieren, besser organisiert die Abwehr stellen und daraus per Gegenstoß Kapital schlagen. Und gleich die ersten beiden Angriffs- und Abwehraktionen deuteten auf ein Umsetzen hin. Doch dann zog irgendjemand den Stecker der Mannschaft. Den Gastgeberinnen gelang ein 7:0-Lauf zur 7:2-Führung, der erst nach einer Auszeit gestoppt werden konnte. Doch wer nun auf einen erneuten Umschwung hoffte, irrte. Die Gäste verkürzten zwar auf 9:8, doch bis zur Pause rächte es sich bitter, dass zahlreiche Gegenstöße und freie Würfe nicht verwertet wurden, Angriffe zu schnell und unvorbereitet abgeschlossen wurden und gleichzeitig die Abwehr zu häufig die Orientierung verlor. Düsseldorf zog noch einmal auf vier Tore, bis zum 12:8, zur Pause davon.

„In der Kabine habe ich in gleichsam überraschte wie verunsicherte Augen geschaut“, schilderte Trainer Christian Hentschel seinen Eindruck von den Gesichtern seiner Spielerinnen in der Halbzeitpause, „wir haben praktisch nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen und trainiert hatten.“ Das wollte das Team natürlich in der zweiten Hälfte korrigieren und erneut starteten die Gäste besser in die Partie, verkürzten zunächst, glichen dann aus und gingen erstmals nach dem 2:0 wieder mit 14:13 in Führung. Es gelang bei Weitem immer noch nicht alles, weder im Angriff noch in der Abwehr aber die Neusserinnen waren nun konzentrierter und agierten kontrollierter. Als Katarina Raspudic zum 15:19 traf schienen die Gäste begriffen zu haben, dass „einfaches Handballspiel, stoßen auf Nahtstellen, Ball in Bewegung annehmen, Absprachen in der Abwehr einhalten und – mitdenken!“ (Hentschel) zum Erfolg führen gegen diesen Gegner, jedoch brachten sich die Gäste fast erneut in Schwierigkeiten. So gelang es den Gastgeberinnen noch einmal vom 19:23, bis auf 21:23 zu verkürzen.

„Manchmal hat man so einen Tag – selten im Kollektiv. Wir haben jetzt hoffentlich Beides für die Quali-Phase abgehakt und schauen positiv nach Vorne“, sagte Christian Hentschel nach dem Spiel, der mit seinem Team konzentrierte und intensive Trainingswochen vor sich sieht. „Vielmehr erwarte ich von meinen Mädels aber, dass sie sich viel mehr zutrauen – jede Einzelne und als Team!“

Weiter geht´s für die weibliche B-Jugend nun mit dem Qualifikationsturnier – am 21. Mai – um die Nordrheinligaqualifikation.

Die weibliche B-Jgd des Neusser HV benötigt keine Fortüne gegen die Fortuna

Neusser HV besiegt Fortuna Düsseldorf in der Kreisqualifikation mit 27:18 (17:12)

Zwölf Treffer für den Neusser HV - Theresa Manthei Foto: Thomas Hergarten
Zwölf Treffer für den Neusser HV – Theresa Manthei
Foto: Thomas Hergarten

Erstes Pflichtspiel, erster Sieg. So kurz und knapp ließe sich der 27:18 (17:12) Hinspielerfolg in der Kreisqualifikation des Neusser HV gegen Fortuna Düsseldorf beschreiben. Nach gerade einmal drei gemeinsamen Trainingseinheiten zeigten die Neusserinnen zwar eine engagierte Leistung, ein nervöser Beginn und ein stetiges Auf und Ab in der Abstimmung, waren aber vorprogrammiert. So erlebten die zahlreichen Zuschauer, die trotz der frühen Stunde am Sonntagmorgen in die Hammfeldhalle kamen, ein typisches „Vorbereitungsspiel“, mit vielen Fehlern auf beiden Seiten.

„Ich bin nicht unzufrieden mit der Leistung meines Teams, dass schlicht noch nicht weiter sein kann!“, sagte Trainer Christian Hentschel, der gerne noch zwei Wochen mit seiner Mannschaft trainiert hätte, bevor es zu einem ersten Spiel gekommen wäre. Vor allem in der Defensive fehlte es in den Anfangsminuten an der Feinabstimmung und einer gemeinsamen „Idee“, wie die Fortuna in die Schranken verwiesen werden könnte. Weiter war dort bereits der Gast, der nicht nur das erfahrenere Team auf das Spielfeld führte, sondern auch seit einigen Wochen gemeinsam trainiert und sich ausschließlich auf dieses Spiel vorbereiten konnte. Nicht verwunderlich also, dass die ersten Minuten den Düsseldorfern gehörte, deren Anhang nicht nur den ersten Treffer der Partie lautstark bejubelte. Neben der Feinabstimmung zeigte sich der NHV zudem extrem nervös, vertändelte den einen oder anderen Ball im Angriff und wollte zuviel in der Abwehr. „Wir hatten uns ein Defensivsystem vorgenommen und es war interessant zu sehen, wie das jeder Einzelne des Teams interpretiert hat… Jetzt gilt es die Interpretationen übereinander zulegen und anzugleichen“, sagte Hentschel mit einem Augenzwinkern. Erst nach einer Umstellung auf eine defensivere Variante, kam Stabilität und Ruhe in die Aktionen der Gastgeberinnen, die sogleich mit einigen Treffern in Front gehen konnten.

Auch in der zweiten Halbzeit wechselten sich Licht und Schatten munter ab. Kontinuierlich wuchs aber weiterhin der Vorsprung der Neusserinnen. Aufregung kam erst am Ende der Partie auf, als ein Abschluss unter Bedrängung im Gesicht der Düsseldorfer Torhüterin landete. Spielerinnen, Trainer und Anhang verloren etwas die Fassung und redeten lautstark auf die beiden jungen Unparteiischen ein, die die Situation allerdings souverän lösten und das Spiel ordentlich zu Ende brachten.

„Nächste Woche wollen wir wieder ein Stückchen weiter sein“, erwartet Trainer Christian Hentschel eine Entwicklung seiner Mannschaft, ehe es zum Rückspiel in Düsseldorf kommt, bei dem dann auch wieder Katarina Raspudic teilnehmen kann.