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Wieder wackelt der Favorit, wieder belohnt sich der NHV nicht

Am Ende mischte sich Wut mit Enttäuschung. Erneut hatten die Neusser Regionalligahandballerinnen eine Hand an den Punkten und mussten dann doch erleben, wie der klar favorisierte TV Strombach mit 25:28 (15:15), noch beide Punkte entführte. Gleich mehrfach hatten die bereits vor Spielbeginn dezimierten Gastgeberinnen, in der Partie gegen den Tabellenvierten vorne gelegen, sich sechzig Minuten einen beherzten Kampf mit den Oberbergischen geliefert und über weite Strecken spielerisch überzeugt. Am Ende erwies sich die Hypothek aber als zu hoch, die die Ausfälle von Kim Klause, Vanessa Müller und Annika Honnef bedeuteten, zu der sich nach zwanzig Minuten auch noch Jacky Sorg gesellte. Aller Wechseloptionen für den Rückraum beraubt, fehlten in den spielentscheidenden Phasen die letzten Körner, um als Sieger in Frage zu kommen. Trotzdem werden die Neusserinnen auch auf dieser Leistung aufbauen können, wenn es am kommenden Samstag (10. März 2018, 16.30 Uhr, Klapperstraße in Essen) zum Duell mit der ebenfalls abstiegsgefährdeten SG Überruhr kommt.

 

„Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, auch wenn sich diese zwei Punkte viel mehr gewünscht hätten. Ich glaube, ich tue den Strombacherinnen nicht weh, wenn ich behaupte, dass sich das auch verdient angefühlt hätte!“, fand Trainer Christian Hentschel tröstende Worte für sein Team. Das hatte nicht nur die Hiobsbotschaften vor Spielbeginn zu verkraften, als erst Annika Honnef mit einer Sprunggelenksverletzung passen musste und sich dann auch noch Kim Klause und Vanessa Müller mit einem Infekt abmeldeten. Die Neusserinnen steckten auch zunächst den Ausfall der bis dahin gut aufgelegten Jacky Sorg weg, die in der 20. Minute, nach einem Zusammenprall, mit einer Gesichtsverletzung ausschied und sich damit jede Wechseloption im Rückraum in Luft auflöste. Gleich mehrfach überraschten die Gastgeberinnen die Oberbergischen, die sichtlich beeindruckt waren von der spielerischen Klasse, die das NHV-Team an den Tag legte. Weil auch die Abwehr zu diesem Zeitpunkt voll auf der Höhe war, lagen die Neusserinnen zumeist in Führung. Erst zum Ende der ersten Hälfte, als sich der zunehmende Kräfteverschleiß andeutete, kamen die Strombacherinnen noch zum glücklichen 15:15-Halbzeitstand.

 

„Wir wollten in der zweiten Halbzeit die Kräfte besser verteilen und ab und zu mit zwei Kreisspielerinnen agieren. Leider nicht ganz freiwillig, aufgrund von Zeitstrafen, mussten wir das fast die gesamte zweite Hälfte. Das haben wir offensiv nicht so gelöst, wie wir uns das vorgenommen hatten, auch weil die Kräfte immer weiter schwanden“, sagte Hentschel zu den ungewöhnlichen Aufstellungen seines Teams in Halbzeit zwei. Die Fehler und falschen Wurfentscheidungen, die sich im Zusammenspiel nun mehr und mehr einschlichen, nutzte das TVS-Team seinerseits zu den gefürchteten Gegenstößen. Und trotzdem – der NHV war auch in der zweiten Halbzeit drauf und dran wieder zum Ausgleich zu kommen, weil die Abwehr nach wie vor funktionierte und der eine oder andere Wurf entschärft werden konnte. „In den spielentscheidenden Momenten, als wir die Möglichkeit zum Ausgleich hatten, fehlte dann aber die letzte Konzentration. Im Gegenzug kassieren wir dann erneut einen Gegenstoßtreffer. Da haben wir uns unserer Siegchance beraubt!“, sagt Hentschel zwar enttäuscht aber auch mit Verständnis für sein Team, das sichtbar auf dem letzten Loch pfiff. Auch die letzte Maßnahme einer offensiven Deckung, brachte keinen Erfolg mehr, sodass die Oberbergischen wieder jubeln durften, während die Neusserinnen enttäuscht da standen.

 

Lange darüber ärgern können sich die Quirinusstädterinnen glücklicherweise nicht. Bereits am kommenden Samstag (10. März 2018, 16.30 Uhr, Klapperstraße in Essen) folgt die nächste Partie in der Regionalliga Nordrhein, wenn das NHV-Team zur ebenfalls abstiegsgefährdeten SG Überruhr reist. „Mund abputzen, die Wut in positive Energie umwandeln und dann mit vollerem Kader in Überruhr angreifen! Gelingt es uns auch dort, die taktischen Maßnahmen so umzusetzen, wie in den letzten Wochen, bin ich sehr zuversichtlich für einen guten Spielausgang. Wir sind jetzt einfach mal dran!“, so Hentschel abschließend.

 

Statistik:  http://liveticker.sis-handball.org/game/show/001518505504000000000000000000000003095

Neusser Damen können dem Strombacher Tempohandball zu selten folgen – deutliche Pleite im Oberbergischen

Es bleibt auch im vierten Anlauf dabei. Die Topteams des Mittelrheins sind für die 1. Damen des Neusser HV momentan eine Nummer zu groß. Bei der deutlichen 32:18 (17:8)-Niederlage beim TV Strombach, die damit vorübergehend die Tabellenspitze erklimmen konnten, waren die Gäste nur phasenweise in der Lage, sich dem Tempo und der Körperlichkeit der Oberbergischen entgegenzustemmen. Es dauerte gar zehn Minuten, bis die Rheinländerinnen ihre Scheuklappen ablegten und den Kampf annahmen, den ihnen die Oberbergischen boten. Zu diesem Zeitpunkt lagen die NHV-Damen aber bereits mit 1:8 im Hintertreffen. Es folgte ein Spiel nach immer gleichem Schema. Schafften es die Neusserinnen ihre Angriffe mit Geduld und Übersicht, sowie Dynamik vorzutragen, waren sie erfolgreich. Dann konnten sie auch ihre Stärken in der Defensive ausspielen. Zu oft bestimmte aber nach wie vor Hektik die Offensivbemühungen, die von individuellen Fehlern begleitet wurden und die Oberbergischen zu ihrem gefürchteten Tempospiel kommen ließen. Am Ende eine, auch in der Höhe, verdiente Niederlage für die Quirinusstädterinnen. Die Herbstpause werden die Neusserinnen nun nutzen, um die entstandenen Wunden zu lecken und sich für die Partien gegen die bekannten Teams aus dem Niederrhein vorzubereiten, die zum Auftakt die SG Überruhr beschert (Sonntag, 5. November 2017, 16.30 Uhr).
Trainerstimme Christian Hentschel: „Wir haben leider erneut die Anfangsphase verschlafen. Wir waren passiv, fast ängstlich und haben mit unseren Fehlern den Strombacherinnen in die Karten gespielt. Das Tempo und die Dynamik, das wir gegen so eine Topmannschaft benötigen, können wir eben noch nicht über einen längeren Zeitraum fehlerfrei gestalten. Das benötigt Zeit, um die Erfahrungen aus diesen Partien auch im Training und dann im Spiel umsetzen zu können. Die Höhe der Niederlagen schmerzen natürlich aber es ist noch nichts Außergewöhnliches passiert! Mit 2:8 Punkten liegen wir innerhalb der Erwartungen und damit im Plan, um unsere Ziele, den Topmannschaften in der Saison näher zu kommen aber vor allem den Klassenerhalt zu sichern, zu erreichen.“

Die nächste Herkulesaufgabe – Strombacher Expresshandball trifft auf dezimierte Neusserinnen

Die Topteams der Liga geben sich derzeit gegen die Neusser Regionalligahandballerinnen die Klinke in die Hand. Nach Königsdorf (3.), Bonn (HVM-Meister) und Fortuna Köln (1.), wartet nun der aktuelle Tabellenzweite TV Strombach, in der altehrwürdigen Gummersbacher Eugen-Haas-Sporthalle, auf den Neusser HV (Samstag, 14. Oktober 2017, 18 Uhr). Dieser glänzte bisher mit Highspeedhandball, den Neu-Trainerin Meike Neitsch ihren Schützlingen offenbar erfolgreich eingeimpft hat. Da wäre eine volle Bank mit frischen Kräften hilfreich, die Möglichkeiten zum Verschnaufen bietet, doch die Neusserinnen reisen erneut mit Personalsorgen ins Oberbergische. Gleich alle drei etatmäßigen Kreisläuferinnen drohen auszufallen, was auch einen Umbau der am vergangenen Wochenende noch erfolgreichen Abwehr nötig macht. „Jammern hilft weder kurz- noch mittelfristig. Es ist, wie es ist. Wir benötigen Lösungen und am Wochenende ein Team, das sich wie immer, Füreinander zerreißt und über die Grenze hinaus geht!“, sagt Trainer Christian Hentschel nüchtern.

Dass man gegen die Strombacherinnen auch leicht unter die Räder geraten kann, diese leidvolle Erfahrungen durften bereits ehemalige Größen des Niederrheins machen. Sowohl der TuS TD Lank (31:23), als auch der TV Walsum-Aldenrade (34:25) und die TS St. Tönis (36:31), waren dem Druck der Neitsch-Sieben nicht gewachsen, die ihr makelloses Punktekonto auch gegen den Dünnwalder TV (27:26) verteidigten. „Eine aggressive 3:2:1-Deckung und ein konsequentes Umschaltspiel – egal, ob 1. und 2. Welle oder schnelle Mitte. Der TVS spielt den wohl schnellsten Ball der Liga!“, sagt Hentschel anerkennend zu den Stärken des Gegners. Dieser erscheint auch körperlich überaus fit zu sein, sodass über sechzig Minuten kaum Pausen gemacht werden. Der „Beyeröhder-Expresshandball“, der vorherigen Station der jetzigen TVS-Trainerin Neitsch, die den damaligen Drittligisten von der dritten Liga in die Zweitligaspitze führte, scheint also auch im Oberbergischen zu funktionieren. Der letztjährige Tabellendritte der Oberliga Mittelrhein verfügt dafür auch über die geeigneten Spielerinnen, die zwar nicht besonders groß und kräftig sind, dafür technisch versiert und flink. „Diese ständigen Wellen zu stoppen, das wird unsere Hauptaufgabe sein. Dazu benötigen wir genügend Bewegung ohne Ball im Angriff, Ruhe und eine geringe Fehlerquote. Dann können wir auch in der dünnen Besetzung den TVS ärgern“, ist Hentschel dennoch davon überzeugt, dass sein Team über geeignete Mittel verfügt.

Über diese Partie hinaus, arbeiten die Neusserinnen derzeit daran, dass sie gestärkt aus der Herbstpause zurückkehren und bereit sind für die kommenden Aufgaben. Denn zwischen Anfang November und Ende Januar, stehen die richtungsweisenden Partien um den Klassenerhalt an, wenn es gegen Gegner auf Augenhöhe geht. „Dann kann so eine harte Startphase auch lehr- und hilfreich sein, sowohl spielerisch als auch mental. Grundvoraussetzung bleibt aber, dass wir es dann schaffen, unsere zentralen Positionen verlässlich zur Verfügung zu haben und uns das Glück ein wenig mehr hold ist.“, sagt Hentschel vorausblickend. Zuvor steht aber nach dem Auswärtsspiel in Strombach, noch das Pokalspiel in der ersten Runde des HVN an. Am kommenden Dienstag (17. Oktober 2017, 20 Uhr) erwarten die Qurinusstädterinnen dann den letztjährigen Ligagkonkurrenten und jetzigen Drittligisten TB Wülfrath im Neusser Hammfeld.