NHV-Damen überrennen Lobberich in 35 Minuten, verpassen aber den Kantersieg

Ein nüchterner Arbeitssieg, mehr war es heute Nachmittag nicht. 35 starke Minuten reichten den 1. Damen des Neusser HV, um gegen den Tabellennachbarn TV Lobberich zu einem klaren 28:20 (19:11)-Heimerfolg zu kommen. Dabei war der Respekt vor den quirligen Gästen groß, die den NHV noch im Hinspiel über sechzig Minuten voll forderten. Entweder war es heute die große Entschlossenheit der Gastgeberinnen in Halbzeit eins, die den Glauben der Gäste an einen Sieg früh erlöschen ließen oder eben einfach jener Tage beim TVL, die auch der NHV bereits erlebte – es ging kaum etwas zusammen. Die Neusserinnen nahmen, nachdem die erste Hälfte deutlich gestaltet werden konnte und auch der Wiederbeginn kontrolliert wurde, zu früh gleich mehrere Gänge aus ihrem Spiel. Nach neun torlosen Minuten für beide Teams, zog der NHV zwar noch einmal auf 27:14 davon, danach fiel die Spannung aber deutlich ab. Auch, weil Trainer Christian Hentschel tief in die Experimentierkiste packte und zahlreiche Wechsel vornahm. Es blieb ohne Folgen und die Punkte 18 und 19 landeten auf dem Konto der Gastgeberinnen, die nun ganz befreit zum vorletzten Saisonspiel, beim TS St. Tönis (Sonntag, 23. April 2017, 16.30 Uhr in der Sporthalle Corneliusfeld), fahren können.

Das erste Tor des Tages und damit die Führung, gehörte noch den Gästen aus Lobberich. Danach bestimmten aber die Neusserinnen das Geschehen an diesem 24. Spieltag der Oberliga Niederrhein, die unmittelbar danach ausglichen und mit 3:1 führten. Ein Ausgleich sollte dem TVL nicht mehr gelingen, auch wenn sie bis zur 17. Minute (9:7) noch in Schlagdistanz bleiben konnten. Bis dahin hatten die Gastgeberinnen noch ihre Probleme mit der eigenen Defensive, die gegen die zweikampfstarken Lobbericherinnen zu selten bestehen konnten. Ganz anders dagegen die Offensive, die oft geduldig spielte, bis der Fehler beim TVL auftrat und dann konsequent verwertete. „Wir haben uns dann aber immer besser auf das Offensivspiel einstellen können, die quirlige Rechtsaußen unter Kontrolle bekommen und auch die Anspiele an den Kreis“, lobte Trainer Christian Hentschel, der den Vorsprung seines Teams, bis zur Halbzeitpause, auf 19:11 anwachsen sah.

„Wir haben eigentlich noch einmal richtiges Feuer vom TVL erwartet und wollten unbedingt diesen Vorsprung erhalten, um die Partie früh zu entscheiden“, sagte die spielende Co-Trainerin Kim Klause zum Halbzeitgespräch, bei dem es nicht viel zu mäkeln gab, weil das Team die Vorgaben gut umsetzte. Auch diese wichtige Phase nach Wiederanpfiff überstanden die Gastgeberinnen mit Bravour, die die Führung weiter ausbauen konnten (22:12/ 36.) und damit endgültig den TVL aus dem Spiel nahmen. Danach folgte eine neunminütige Torflaute beider Teams und ein Spiel, das mehr nach Sommerhandball aussah, als nach einem Kampf um den achten Rang in der Liga. Spätestens nach dem 27:14 (53.) war dann bei den Neusserinnen endgültig das Tempo und die Spannung aus dem Spiel, die die Gäste noch einmal gewähren ließen, die dies für die Ergebniskosmetik nutzen konnten und zum Endstand von 28:20 verkürzten. „Ich habe Verständnis für meine Mädels, dass sie nicht mehr volles Risiko gegangen sind. Nach einer langen Saison, mit knappem Kader und vielen Blessuren und einer ersten Halbzeit, in der unsere Arme im Zweikampf langgezogen wurden, haben wir auf Sicherheit gespielt. Danach haben meine bewussten, taktischen Experimente und die vielen Wechsel, ihr Übriges getan. Trotzdem bin ich zufrieden mit unserem Auftreten und ich freue mich auf die letzten beiden Partien“, sagte Trainer Christian Hentschel abschließend.

In diesen letzten beiden Spielen, die den Neusser HV zunächst zum Ligasechsten nach St. Tönis führen, können die Neusserinnen ihren achten Platz in der Tabelle noch verteidigen. Dazu fehlen noch zwei Punkte, um auf der sicheren Seite zu sein und nicht noch vom SV Straelen abgefangen zu werden. „Der achte Platz und die 20-Punkte-Marke sind unsere letzten Saisonziele! Bisher haben wir alle Ziele erreicht und liegen bereits deutlich über dem Soll, sodass wir sehr befreit aufspielen können“, sagt Kim Klause, die mit ihren Teamkolleginnen, nach der kurzen Osterpause, noch mindestens einmal als Siegerin vom Platz gehen will.

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