Neusser HV 1. Damen – TuS Königsdorf 17:26 (9:12)

Gekämpft, gelitten und trotzdem verloren – die 1. Damen des Neusser HV verloren ihr Heimdebüt in der Regionalliga Nordrhein, gegen den TuS Königsdorf, deutlich mit 17:26 (9:12). Eine Niederlage, die die Neusserinnen sichtlich schmerzte. Nicht, weil diese um drei, vier Tore zu hoch ausfiel oder die Gastgeberinnen nicht alles gegeben hätten. Vielmehr ärgerten sich die NHV-Damen über die vielen verpassten Chancen und die eigene Kopflosigkeit im Angriff, die sie um die Mühen der leidenschaftlichen Abwehrarbeit brachte. „Es tut mir leid für die Mädels, die sich heute im Angriff selbst im Weg standen“, sagte Trainer Christian Hentschel, der die Defensive und den Kampfgeist lobend hervorhob. Dass am Ende auch noch eine deutliche Pleite zu Buche stand, war auch dem Mini-Kader geschuldet, dem mit zunehmender Spielzeit die Kräfte schwanden, was die routinierten und in voller Besetzung angereisten Gäste freilich gerne nutzten. Zeit für langes Grübeln bleibt den Neusserinnen indes nicht. Bereits am kommenden Sonntag wartet der Mittelrheinmeister TSV Bonn rrh. auf die Quirinusstädterinnen (Samstag, 30. September 2017, 19 Uhr, Ringstraße).

„Wir waren auf eine sehr gute Abwehr und eine variable Offensive eingestellt. Wir wollten dagegen selbst leidenschaftlich verteidigen, geduldig spielen und unsere Chancen nutzen!“, sagte Trainer Christian Hentschel zur Ausrichtung und Einstellung seines Teams vor der Partie. Zumindest der erste Teil des Plans ging voll auf. Nach zwölf Spielminuten standen nur vier Gegentore der Gäste auf der Uhr, die sich sichtlich schwer taten gegen die offensiv ausgerichtete 5:1-Abwehr der Neusserinnen. Der NHV hatte meist die richtige Antwort parat, auf die Ideen des TuS. Allerdings, es stand auch nur ein eigener Treffer zu Buche. Etwas Pech bei Pfosten- und Lattentreffern aber vor allem viel zu selten das vorgenommene, geduldige Spielen, machten es den Gästen einfach zu verteidigen. „Wir haben viel zu früh Entscheidungen gesucht, ohne die Abwehr zu bewegen!“, monierte Hentschel in der Auszeit, der nach zwölf Minuten erstmals die Partie unterbrach. Kurzzeitig hielten sich die Hausdamen an die Marschroute, die auf 6:8 (20.) verkürzen konnten aber sich immer wieder mit einfachen Fehlern selbst ein Bein stellten. Gestützt auf eine weiterhin gute Abwehr, blieben die Neusserinnen weiter in Schlagdistanz und hatten beim 9:12-Rückstand zur Pause, noch Hoffnungen auf eine Wende.

Diese erhielten weitere Nahrung, als zunächst die Unparteiischen in der zweiten Hälfte für Übersichtlichkeit sorgten. Gleich fünf Zeitstrafen, zwei für den NHV und drei für den TuS, in den ersten acht Minuten nach dem Wiederbeginn, bot die Chance für den NHV, den Gästen noch einmal Druck zu machen. „Unsere Abwehr war in dieser Phase richtig gut aber wir haben es dann Vorne sprichwörtlich weggeworfen!“, ärgerte sich Hentschel noch Stunden nach dem Spiel. Vielmehr noch, gerieten die Gastgeberinnen in diesem Abschnitt weiter in Rückstand. Nach dem 10:15 (40.) folgte die nächste Auszeit und der NHV agierte danach wieder besonnener. Per Doppelschlag verkürzte Debütantin Annika Holzke zum 12:15 (41.) und selbst bis zum 13:17 (45.), hofften die zahlreichen Zuschauer weiterhin, dass die Gastgeberinnen noch einmal die Partie drehen könnten. „Wir konnten aber kräftemäßig nichts mehr entgegensetzen. Angesichts unseres Mini-Kaders, unseres aufwendigen Spiels in der Defensive und, teils selbst verursacht, den Körnern, die wir im Angriff liegegenlassen haben“, analysierte der Neusser Coach die Schlussviertelstunde, der dann mit ansehen musste, wie seine Farben noch weitere Tore kassierten und letztlich deutlich mit 17:26 unterlagen.

„Personell werden wir noch ein, zwei Wochen gebeutelt sein. Aber das ist auch eine Chance zu wachsen, wenn wir die Lehren aus dem Spiel ziehen und das Positive mitnehmen!“, blickte Hentschel bereits nach dem Spiel nach vorne. Dort wartet am kommenden Wochenende nun der Meister der letztjährigen Oberliga Mittelrhein auf die Neusserinnen (Samstag, 30. September 2017, 19 Uhr, Ringstraße in Bonn). Die Bonnerinnen setzten sich an den ersten beiden Spieltagen erst gegen die Turnerschaft St. Tönis deutlich durch, ehe am vergangenen Donnerstag ein knapper Erfolg beim Dünnwalder TV folgte. „Wir gehen als Außenseiter in die Partie. Wollen das Team von Jochen Scheler aber maximal ärgern!“, sagte Hentschel abschließend.

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