Neusser Damen atmen tief durch – Personallage entspannt sich vor dem Duell mit Fortuna Köln

Die Wunden aus der krachenden Auswärtsniederlage in Bonn sind geleckt, die Fehler analysiert und die Begegnung richtig eingeordnet. Der Blick geht wieder nach vorne. Zuversichtlich stimmt die Neusser Regionalliga-Handballerinnen, vor dem zweiten Heimspiel der Saison, gegen den aktuellen Tabellenzweiten Fortuna Köln (Sonntag, 8. Oktober, 16.30 Uhr im Neusser Hammfeld), dass sich die Personallage deutlich entspannt hat. Die zuvor erkrankten Spielerinnen sind wieder genesen und können voll eingreifen, wie auch die zurückkehrende Abwehrchefin Lisa Klause und Rückraumshooterin Isabel Kaphahn. Dennoch warnt Trainer Christian Hentschel  vor allzu großen Erwartungen: „Fortuna Köln ist und bleibt der Favorit in diesem Spiel, verfügt über einen ausgeglichenen, breiten Kader. Die Rückkehr der Spielerinnen wird uns definitiv helfen, eine bessere Leistung abzurufen aber wir wären gut beraten, wenn wir uns erst einmal auch nur darauf konzentrieren. Wenn wir dann am Ende die Chance auf Punkte haben, wollen wir natürlich zugreifen!“

 

Enttäuscht und ernüchtert waren die Neusserinnen nach der 38:14-Niederlage beim TSV Bonn rrh.. Doch die gemeinsame Videoanalyse sorgte am Dienstag für die richtige Einordnung der Partie, die nicht nur Negatives zu Tage förderte. „Man darf nicht vergessen, dass uns zentrale Spielerinnen fehlten oder nur bedingt einsatzfähig waren, dass wir im letzten Jahr noch als Abstiegskandidat der Oberliga galten und insgesamt noch recht jung und unerfahren sind – auf diesem Niveau. Wir haben es in vielen Situationen, vor allem in der Abwehr, trotzdem gut gelöst aber eine erfahrene Top-Mannschaft wie Bonn, verzeiht einfach kaum Nachlässigkeiten. Diese Erfahrungen werden uns helfen, eine schnellere Entwicklung zu nehmen. Das traue ich meinem Team einhundertprozentig zu!“, lautete das zuversichtliche Fazit des Trainers. Deutliche Kritik gab es nur für das hektische und teilweise kopflose Anrennen der Neusser Offensive, die auch in den ersten Partien schon die Achillesferse im Neusser Spiel war. So wird auch der Schwerpunkt in den nächsten Einheiten auf der Erweiterung des eigenen Angriffsrepertoires liegen und soll bereits gegen die Fortuna zu ersten Erfolgen führen.

 

Die kommenden Gäste werden nach ihrem perfekten Start in die Saison, entspannt nach Neuss reisen. Nach den ungefährdeten Erfolgen zu Hause gegen Walsum-Aldenrade und Dünnwald, sowie dem deutlichen Sieg bei der Turnerschaft St. Tönis, grüßen die Kölner Südstädterinnen aktuell vom zweiten Tabellenplatz. „Nicht zu Unrecht! Köln macht nur wenige Fehler offensiv und defensiv, hat eine insgesamt ausgeglichene Mannschaft, auch wenn Hannah Haase noch herausragt. Sie macht den Unterschied, wenn es eng wird!“, lobt Hentschel das Team von Trainer David von Essen, auf die die Neusserinnen bereits in der Vorbereitung getroffen sind. Damals waren noch Friederike Büngeler und Abwehrchefin Julia Alefelder an Bord. Letztere riss sich beim Blitzturnier in Neuss das Kreuzband und ist zum Zuschauen verdammt, während Büngeler mittlerweile zum Drittligisten Wülfrath gewechselt ist. Dass die „Südstadt-Kanonen“ trotzdem einen blitzsauberen Saisonstart hinlegten, spricht für die Breite des Gäste-Kaders. „Wie bereits gesagt, wir konzentrieren uns primär auf das eigene Spiel, wollen uns dort weiterentwickeln aber wir haben auch ein paar Ideen, die die Kölnerinnen in Schwierigkeiten bringen können. Gemeinsam mit unseren Zuschauern, ist dann vielleicht auch eine Überraschung drin!“, sagt der Neusser Coach hoffnungsvoll.

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