„Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders als man glaubt“ – „Junge Wilde“ überzeugen gegen Ratingen mit 30:32 (17:15)

(nhv/ME) Ein besonderer Handballabend sollte es werden – und ohne das allseits bekannte Phrasenschwein zu füttern – es wurde allen Anwesenden erneut klar, warum Handball zu den spannendsten und emotionalsten Sportarten zählt und Wilhelm Busch dafür das passende Zitat bereithält.

Die Vorberichte in den Medien und einige angereiste Gesichter spiegelten vor dem Anpfiff noch eine nach der Papierform aussichtslose Aufgabe für die „Jungen Wilden“ gegen den Gegner aus Ratingen dar.

Es kam jedoch anders.

Zunächst konnten die Gäste insbesondere durch Robert Markotic die wichtigen Akzente setzen und konnten sich mit maximal 2 Toren in Führung setzen. Die „Jungen Wilden“ wurden jedoch diesem Abend ihrem Namen gerecht und der körperliche und mentale Einsatz war mitreißend. Die Defensive bekam vollen Zugriff und dem ehemaligen U19 Weltmeister und Champions League Teilnehmer Markotic aus Kroatien gelang nach der 6. Minute kein Tor mehr.

Dann wechselte Josip Jurisic den Neuzugang Moritz Wiese ein – ohne sichtbare Nervosität strahlte der junge Keeper sofort Motivation und Einsatzwille aus. Die Stabilität von hinten gab den „Jungen Wilden“ Schub, der in der Folge zu einer Mannschaftsleistung führte, die die Halle in ihren Bann zog.

Aaron Rothkopf mit gerade 19 Jahren leistete enorme Arbeit und belohnte sich mit 6 Treffern. Da war nichts zu spüren von einer Unterlegenheit oder Respekt vor Leistungen im internationalen Handball der Vergangenheit.

Justin Kauwetter trug sich mit 6, Dustin Franz mit 5 und der erfahrene Niko Merten mit 7 Treffern (davon fehlerfreie 4/4 Siebenmetern) auf dem Spielbogen ein. Daniel Küpper Ventura mit artistischem Einsatz am Kreis mit 3, Marco Bauer 1, Alexander Murawski 1 und Jose Rosendahl vervollständigten die Torschützenliste.

Moritz Wiese überzeugte mit Spielverständnis, einem präzisem Stellungsspiel und großen Emotionen, die Mitspieler und Publikum animierte.

Die erste Spielhälfte gewann der NHV mit seinen „Jungen Wilden“ verdient mit 17:15. Dies war ein Kampf auf Augenhöhe und es bewahrheitete sich, dass nicht die Papierform sondern der Wille entscheidet.

Die zweite Hälfte gestaltete sich weiter ausgeglichen und die „Jungen Wilden“ ärgerten nicht nur die Ratinger sondern lieferten einen Kampf auf Augenhöhe mit dem Ergebnis, dass die Neusser in der 40. Minute noch eine 23:22 Führung erkämpften.

Kräfteverschleiß, die eine oder andere unglückliche Entscheidung gegen die Platzherren im Hammfeld und der schmerzliche verletzungsbedingte Ausfall von Zwarg und Dicks ermöglichten den Ratingern in der Crunchtime mit kurzfristigem Ausbau der Führung auf 4 Treffer zum 24:28 in der 46. Minute die Wende im Spiel.

Mit dem Einsatz eines weiteren Altnationalen und der nötigen abgezockten Art verwalteten die Spieler von Filip Lazarov den Sieg und die „Jungen Wilden“ zeigten bis zur Schlußsirene wie mit Einsatzwille, Spielfreude und Publikumsunterstützung in der 4.Liga alles möglich ist.

„Die Jungen Wilden“ wurden ihrem Namen gerecht und alle wünschen sich die Komplettierung des Kaders für den Heimspielkracher

NHV : TV Korschenbroich am 19.11.2022 18:30 Hammfeld

wozu wir schon jetzt alle NHV’ler und Handballfreunde in Neuss einladen.

Neusser HV: Schroif, Wiese – Merten (7/4), Menze, Rosendahl (1), Danker, Murawski (1), Küpper Ventura (3), Thanscheidt, Rothkopf (6), Franz (5), Bauer (1), Kauwetter (6).

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