Deutliche Niederlage in Überruhr – NHV enttäuscht eine Halbzeit lang und steckt nun tief im Abstiegsstrudel

Das Aufbäumen gegen die Niederlage kam viel zu spät! Im direkten Duell mit dem Tabellennachbarn SG Überruhr, verloren die Neusser Regionallighandballerinnen eine Halbzeit lang den Kopf und damit die Partie, die deutlich mit 33:21 (17:8) verloren ging. Trotz der personellen Rückschläge, die eine gezielte Vorbereitung auf diese Partie nahezu unmöglich machten, waren die Gäste zuversichtlich angereist, konnten aber in der ersten Hälfte nicht an die ansprechenden Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Nach gutem Beginn, warfen die Neusserinnen in der Folge den Matchplan völlig über Bord, befeuert durch zahlreiche strittige Entscheidungen, des insgesamt indisponiert wirkenden Schiedsrichter-Gespanns. Die Gegenwehr in der zweiten Halbzeit reichte nicht mehr, um den heute besseren Gastgeberinnen noch gefährlich werden zu können, die nun mit vier Punkte Abstand zum NHV, durchatmen dürfen. Dagegen spitzt sich die Lage für die Neusserinnen weiter zu, die nach Abschluss des Spieltages, noch auf einen Abstiegsrang rutschen können. Schwere Zeiten für die Quirinusstädterinnen, die nun fünf Endspiele vor der Brust haben, um den Klassenerhalt zu sichern.
Bereits nach vierzehn Minuten schwante Trainer Christian Hentschel nichts Gutes. Da hatte gerade Hannah Kuhlmann zum 10:3 für die SG eingenetzt, eine erste Neusser Auszeit verpuffte vorher wirkungslos und Alina Neuer musste bereits zum zweiten Mal mit einer ungerechtfertigten Zeitstrafe vom Feld. Den Neusser Übungsleiter machten vor allem die eigenen Unzulänglichkeiten Sorgen, die seine verunsichert wirkende Mannschaft gerade zu Hauf produzierte und die taktischen Vorgaben vergessen ließ. Richtig fokussiert präsentierten sich dagegen die Gastgeberinnen, die gut vorbereitet wirkten auf die Lösungen des Neusser Angriffes und die Defensive der Gäste entschlossen schwindelig spielten. „Wir haben keinen Zugriff bekommen in der ersten Hälfte, weder spielerisch, noch emotional. Das müssen wir uns zu allererst selbst ankreiden. Die, in der ersten Halbzeit, einseitige Spielleitung hat aber sein Übriges zum Ausmaß beigetragen!“, bemängelte Hentschel das eigene Auftreten und die ungewollte Einflussnahme der Unparteiischen. Neben den zum Teil unberechtigten Zeitstrafen für das eigene Team, sah der Neusser Coach die Aktionen auf der Gegenseite nicht ausreichend sanktioniert. So musste Kreisläuferin und Abwehrchefin Lisa Klause nach zwanzig Minuten die Segel streichen, nachdem eine der unzähligen Ringeinlagen, zu einem ausgerenkten Halswirbel führten. „Das hat unser Spiel und unsere Handlungsmöglichkeiten deutlich beeinträchtigt!“, sagte Hentschel noch immer kopfschüttelnd.
Erst in der zweiten Hälfte befreiten sich die Neusserinnen vom Druck und der Verunsicherung der ersten Hälfte. Das Verkürzen des Vorsprungs der Gastgeberinnen gelang aber weiterhin nur mäßig. Zu viele Torchancen blieben in dieser Phase ungenutzt, sodass nach 44 Minuten immer noch sieben Tore aufzuholen waren (23:16). Nachdem Alina Neuer, gerade erst wieder nach ihrer zweiten Zeitstrafe in der ersten Hälfte eingewechselt, mit der dritten Zeitstrafe und roten Karte bedacht wurde, sich Lisa Klause dafür wieder aufs Feld schleppen musste und die Kräfte sichtbar nachließen, nutzte auch die zumeist gebotene Überzahl nichts mehr und Überruhr erhöhte wieder bis zum Endstand von 33:21. „Wir haben heute Nachmittag nicht die Leistungen der letzten Wochen zeigen können und kamen damit für einen Sieg nicht in Frage. Das ist richtig bitter für uns und wir müssen noch einmal jeden Stein umdrehen, um die Ursachen dafür zu finden. Da lasse ich die Verletzungssorgen nur bedingt gelten. Genauso würde ich mir aber auch in den zukünftigen Partien, in denen es um Auf- oder Abstieg geht, wünschen, dass die besten Gespanne eingesetzt werden. Das hätten sich alle Beteiligten verdient!“, so Hentschel abschließend.
Weiter geht´s für die Neusserinnen mit dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf. Am kommenden Sonntag (18. März 2018, 16.30 Uhr) reist der Tabellenvierte über den Rhein ins Neusser Hammfeld, ehe die Osterpause für eine kurze Verschnaufpause sorgt.

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