HSG Neuss Düsseldorf vertraglich beschlossen

Die Kooperation zwischen dem Neusser HV und dem ART Düsseldorf ab der Spielzeit 2017/18 als HSG Neuss/Düsseldorf ist perfekt: Am Donnerstagvormittag wurde der entsprechende Vertrag vor hochrangigen Gästen wie Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel, dem Neusser Bürgermeister Reiner Breuer, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Rhein-Kreisdirektor Dirk Brügge sowie zahlreichen Pressevertretern im Tulip Inn Hotel an der Esprit Arena Düsseldorf unterzeichnet. „Mit der Kooperation zwischen dem ART und dem NHV in der „HSG Neuss/Düsseldorf“ wollen wir Grenzen unterschiedlichster Art zum Wohl des Sports, der Sportler und Sportinteressierten überwinden. Dieser Ansatz ist alternativlos, wenn wir den Leistungshandball in unserer Region weiter entwickeln wollen. Für den NHV eröffnen sich dadurch zugleich die notwendigen Freiräume, um auch den Handball im Damen-, Mädchen- und Kinderbereich qualitativ und quantitativ ausbauen zu können“, erklärte Volker Staufert, 1. Vorsitzender des Neusser HV. Die Kooperation zwischen den beiden Vereinen gilt dabei ausschließlich für den Herren- und männlichen Jugend-Bereich (A- bis C-Jugend).

Sollte die erste Herren-Mannschaft der künftigen Spielgemeinschaft in der Zukunft in der 2. Liga spielen – derzeit liegen die Herren des Neusser HV auf dem ersten Platz der 3. Liga West -, wird das Team unter dem Markennamen HC Rhein Vikings auflaufen, ansonsten ebenso wie die anderen Teams als HSG Neuss/Düsseldorf. Das entsprechende Vikings-Logo sollen jedoch in Zukunft unabhängig davon alle Teams der HSG auf ihren Trikots tragen. Die derzeit erste Mannschaft des ART Düsseldorf (Regionalliga Nordrhein) soll zur zweiten Mannschaft und somit als U23-Team zum Bindeglied zwischen Bundesliga-A-Jugend und Profimannschaft werden. Langfristig ist das gemeinsame Ziel, mit der ersten Herrenmannschaft den Aufstieg in die höchste Spielklasse, die DKB Handball-Bundesliga (HBL), zu erreichen und damit seit Jahren wieder einen Erstligisten aus dem Rheinland zu etablieren. Zudem soll im Nachwuchsbereich unter anderem kurz- bis mittelfristig der Aufbau eines Nachwuchsleistungszentrums im Rheinland angestrebt werden, verbunden mit dem Ziel, auch im Rahmen von Schulkooperationen Vormittagstraining zumindest in einem Umfang anzubieten, der erforderlich ist, um das Gütesiegel der DKB Handball- Bundesliga „Jugendzertifikat“ zu erreichen.
„Der Vorstand des ART ist von der Fusion mit dem Neusser HV überzeugt und sieht darin eine große Chance, den Düsseldorfer Handball gemeinsam mit Neuss wieder in die Leistungsregionen zu bringen, wie es vor knapp einem Jahrzehnt war, als der ART in der Handballspielgemeinschaft mit dem HSV Düsseldorf in der 1. oder 2. Bundesliga vertreten war. Der ART hat in der Vergangenheit mit Spielgemeinschaften gute Erfahrungen gemacht und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Vorstand des Neusser HV. Der entscheidende Punkt ist sicherlich auch der demografische Wandel in der Gesellschaft. Es gibt weniger sportbegeisterte Kinder – und diese haben immer weniger Zeit oder andere Interessen. Gegen diesen allgemeinen Trend können beide Vereine alleine nicht so stark gegensteuern. Der ART definiert sich im Handball nun einmal durch eine hervorragende Jugendarbeit. Daher ist es das richtige Mittel, die Kräfte zu bündeln, um die vorhandenen Stärken auszuspielen. Jeder jugendliche Handballer hat die Chance, sich mit fachlich qualifizierten Trainern und in einer gut aufgestellten Organisation zu bewähren“, sagte Klaus Wischnitzki, Vorsitzender des ART Düsseldorf.

Organisatorisch, finanziell und auch im Hinblick auf die sportliche Führung wird die neu gegründete Spielgemeinschaft den Spielbetrieb ihrer Mannschaften über die „Handball-Club Rhein Vikings Spielbetriebs- & Marketing GmbH“ steuern, deren alleinigen Gesellschafter der ART sowie der NHV zu je (50 %) sind. Bei Beendigung der Spielbetriebsgemeinschaft soll der NHV das Recht erhalten, den Geschäftsanteil der ART an der „Handball-Club Rhein Vikings Spielbetriebs- & Marketing GmbH“ zu einem Kaufpreis von € 1,0 zurückzuerwerben. Die HC Rhein Vikings GmbH wird in der Folge durch eine Umfirmierung der aktuell bestehenden nhv1 Handball Spielbetriebs- und Marketing GmbH entstehen.
Die Geschäftsführung der neuen GmbH wird Prof. Dr. iur. Thomas Koblenzer gemeinsam mit René Witte innehaben. „Ich bin sehr glücklich, dass diese Kooperation zustande gekommen ist. Das ist ein schönes Zeichen dafür, dass allen Beteiligten bewusst ist, dass nachhaltiger Leistungshandball unter den heutigen Gegebenheiten nur möglich ist, wenn man die Kräfte in Form einer sinnvollen Kooperation bündelt. Ich bin mir sicher, dass dies ein sehr verheißungsvolles wie erfolgreiches Projekt sein wird – nicht nur für beide Vereine, sondern auch für alle Handballfans der Region, für den Rhein-Kreis sowie die Stadt Düsseldorf.“
Gleichermaßen positiv sehen die Oberhäupter beider Städte die künftige Zusammenarbeit der zwei Vereine. So erklärte Düsseldorfs OB Geisel: „Bei dieser Kooperation handelt es sich um ein sehr vielversprechendes Projekt, das Unterstützung verdient. Es ist absolut sinnvoll, dass die Ressourcen, über die beide Städte und Vereine verfügen, gebündelt werden. Ich drücke dem Projekt die Daumen.“ Auch Reiner Breuer, Bürgermeister der Stadt Neuss, äußerte sich zuversichtlich: „ Düsseldorf und Neuss werden nicht durch den Rhein getrennt, sie werden durch ihn verbunden. Es wird vielerorts immer viel von Zusammenarbeit gesprochen. Ich finde es lobenswert, dass hier angepackt wird. Es ist schön, dass die interkommunale Zusammenarbeit jetzt auch langfristig im Bereich des Sports zum Tragen kommt. Wir freuen uns ganz besonders, dass wir mit der 1. Mannschaft des Neusser HV das sportliche Kernstück in die Kooperation einbringen können.“ Auch Dirk Brügge zeigte sich „froh, dass sie Kooperation gelungen ist“ und sicherte „dem spannenden Projekt“ weiterhin die Unterstützung des Kreises zu. Und der Kreisdirektor des Rhein-Kreises Neuss sprach schließlich auch das aus, was den Verantwortlichen beider Vereine und der künftigen HSG ohnehin bewusst sein dürfte: „Wenn es für die HSG in Zukunft tatsächlich irgendwann einmal in die erste Liga gehen soll, kann dies heute „nur“ der erste Schritt gewesen sein.“

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