Vorbericht – NHV D1 – TSV Bonn – 30.09.

Neusser Damen reisen als Außenseiter zum Mittelrheinmeister

 

Improvisation ist seit jeher Trumpf beim Neusser HV. Vor dem Duell beim amtierenden Mittelrheinmeister TSV Bonn rrh. (Samstag, 30. September 2017, 17.30 Uhr, Ringstraße in Bonn), galt diese Devise bereits in der vergangenen Trainingswoche. Krankheitsfälle und Abwesenheiten, ließen den ohnehin schmalen Kader, noch weiter zusammenschrumpfen, sodass am Dienstag nur noch fünf Spielerinnen zum Abendtraining erschienen. Auch am Wochenende werden die Neusserinnen mindestens vier Spielerinnen, darunter gleich zwei Kreisläuferinnen, mit Lisa Klause und Alina Neuer, ersetzen müssen. Ein neu formiertes Team, kaum Training – die Voraussetzungen könnten besser sein. Doch den Kopf in den Sand zu stecken, das scheint den heimischen Balljägerinnen fremd zu sein, wie Trainer Christian Hentschel sagt: „Mein Team hat am Samstag keinen Druck – nicht ein bisschen! Der liegt klar bei Bonn. Wir können dagegen nur gewinnen! Wenn wir einhundert Prozent Einsatz bis zur letzten Sekunde zeigen und füreinander gekämpft haben, sind wir bereits Gewinner!“

 

Ob der Einsatz alleine ausreicht, um gegen den Mittelrheinmeister der letzten Saison, die in der Relegation zur 3. Liga, nur hauchdünn am Niederrheinvertreter TB Wülfrath scheiterten, ausreichen wird, um Zählbares mitzunehmen? Wohl nicht alleine, denn das Team von Trainer Jochen Scheler ist eine erfahrene und seit Jahren gewachsene Einheit, die gleich zu Saisonbeginn in Fahrt gekommen zu sein scheint. Mit dem klaren 32:21-Auftaktsieg gegen die Turnerschaft St. Tönis, setzten die Bonnerinnen ein erstes Ausrufezeichen, dem der knappe 20:21-Auswärtserfolg beim Dünnwalder TV folgte. „Eine aggressive 3:2:1-Abwehr, ein variantenreiches Offensivspiel und individuell haben sie jede Position gut und unterschiedlich besetzt“, sagt der Neusser Coach anerkennend. Vor allem die Achse Rückraum und Kreis, mit der bundesligaerfahrenen Maja Klingenberg und Carina Senel, die die Lücken für die Shooterinnen schaffen, müssen die Neusserinnen in den Griff bekommen.

 

Dabei wird der Fokus der Quirinusstädterinnen noch viel mehr auf der eigenen Offensive liegen, die in der vergangenen Partie nicht nur eine Vielzahl von technischen Fehlern produzierte, sondern auch im Torabschluss oft haderte. „Wir können und werden uns offensiv besser präsentieren!“, sagt Trainer Christian Hentschel zuversichtlich, obwohl die fehlerprovozierende, offensive Deckung der Gastgeberinnen, Schlimmes befürchten lässt. Dem entgegnet der Coach aber unbeirrt: „Wir hatten einen echt gebrauchten Tag im Angriff. Dann ist es aber auch egal, gegen welches System man spielt. Wir decken selbst eher offensiv, auch im Training, sodass wir genügend Lösungen dafür haben sollten – auch in veränderter Formation!“ Dabei helfen werden auch der erneute Einsatz der A-Jugendlichen Annika Holzke, Debütantin Katarina Raspudic und Marie Schlosser. Letztere soll die entstandene Lücke am Kreis füllen, während Raspudic und Holzke den etablierten Rückraumkräften eine Pause geben können.

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