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Starke Defensivleistung reicht wieder nicht – NHV-Damen mit Derbypleite gegen Düsseldorf

Mit Fortuna ist der Neusser HV derzeit wirklich nicht im Bunde! Trotz einer erneut hervorragenden Defensivleistung und zahlreicher Torchancen, unterlagen die Gastgeberinnen der glücklicheren Fortuna aus Düsseldorf mit 18:21 (9:9). Das Unheil an diesem Sonntag deutete sich bereits in den Anfangsminuten an, als die Neusserinnen gleich vier beste Torgelegenheiten ungenutzt ließen und erst in der neunten Minute zum 1:3 trafen. Auch in der Folge belohnten sich die Quirinusstädterinnen offensiv zu selten für ihren aufopferungsvollen Kampf in der Abwehr und mussten damit, wie im Hinspiel, den Landeshauptstädterinnen die Punkte überlassen. Ärgerlich und mittlerweile bedrohlich zugleich, denn nun drohen die Neusserinnen tiefer in den Abstiegskampf zu geraten, der in der ausgeglichenen Liga seit Wochen tobt. „Es ist hart, wenn man letztlich erneut an der eigenen Chancenverwertung scheitert, ansonsten aber genügend richtig machte, um das Spiel zu gewinnen.“, haderte Trainer Christian Hentschel mit der Achillesferse seines Teams. Weder der frühe 0:3-Rückstand, noch die weiteren Male, als die Neusserinnen sich gerade bis zum Ausgleich herangekämpft hatten, um dann erneut drei Toren Differenz hinterherzurennen, ließen die Gastgeberinnen entmutigt zurück. Im Gegenteil: „Man hat den Mädels den Kampfeswillen in jeder Sekunde angesehen und defensiv gibt es kaum etwas zu beklagen.“, sagte der Neusser Coach, der in der entscheidenden Phase der Partie aber auch zur Kenntnis nahm, dass momentan noch zu viel Verantwortung auf zu wenigen Spielern liegt. Das in Rekordzeit zu ändern, um noch die notwendigen Punkte einzusammeln, wird die große Herausforderung aller in den nächsten Wochen. „Und das sind zuvorderst natürlich alle Spielerinnen in der Pflicht, hart an sich im Training zu arbeiten, um in den Spielen auch offensiv noch mehr das Team unterstützen zu können. Genauso werde ich als Trainer gefordert sein, diesen Prozess zu beschleunigen“, fordert Hentschel absolutes Engagement von sich und dem Team in den nächsten Einheiten. Ob es bereits am kommenden Wochenende zu Punkten reicht? Dann spielen die Neusserinnen beim bisherigen Tabellenführer TV Biefang. 

Wieder wackelt der Favorit, wieder belohnt sich der NHV nicht

Am Ende mischte sich Wut mit Enttäuschung. Erneut hatten die Neusser Regionalligahandballerinnen eine Hand an den Punkten und mussten dann doch erleben, wie der klar favorisierte TV Strombach mit 25:28 (15:15), noch beide Punkte entführte. Gleich mehrfach hatten die bereits vor Spielbeginn dezimierten Gastgeberinnen, in der Partie gegen den Tabellenvierten vorne gelegen, sich sechzig Minuten einen beherzten Kampf mit den Oberbergischen geliefert und über weite Strecken spielerisch überzeugt. Am Ende erwies sich die Hypothek aber als zu hoch, die die Ausfälle von Kim Klause, Vanessa Müller und Annika Honnef bedeuteten, zu der sich nach zwanzig Minuten auch noch Jacky Sorg gesellte. Aller Wechseloptionen für den Rückraum beraubt, fehlten in den spielentscheidenden Phasen die letzten Körner, um als Sieger in Frage zu kommen. Trotzdem werden die Neusserinnen auch auf dieser Leistung aufbauen können, wenn es am kommenden Samstag (10. März 2018, 16.30 Uhr, Klapperstraße in Essen) zum Duell mit der ebenfalls abstiegsgefährdeten SG Überruhr kommt.

 

„Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, auch wenn sich diese zwei Punkte viel mehr gewünscht hätten. Ich glaube, ich tue den Strombacherinnen nicht weh, wenn ich behaupte, dass sich das auch verdient angefühlt hätte!“, fand Trainer Christian Hentschel tröstende Worte für sein Team. Das hatte nicht nur die Hiobsbotschaften vor Spielbeginn zu verkraften, als erst Annika Honnef mit einer Sprunggelenksverletzung passen musste und sich dann auch noch Kim Klause und Vanessa Müller mit einem Infekt abmeldeten. Die Neusserinnen steckten auch zunächst den Ausfall der bis dahin gut aufgelegten Jacky Sorg weg, die in der 20. Minute, nach einem Zusammenprall, mit einer Gesichtsverletzung ausschied und sich damit jede Wechseloption im Rückraum in Luft auflöste. Gleich mehrfach überraschten die Gastgeberinnen die Oberbergischen, die sichtlich beeindruckt waren von der spielerischen Klasse, die das NHV-Team an den Tag legte. Weil auch die Abwehr zu diesem Zeitpunkt voll auf der Höhe war, lagen die Neusserinnen zumeist in Führung. Erst zum Ende der ersten Hälfte, als sich der zunehmende Kräfteverschleiß andeutete, kamen die Strombacherinnen noch zum glücklichen 15:15-Halbzeitstand.

 

„Wir wollten in der zweiten Halbzeit die Kräfte besser verteilen und ab und zu mit zwei Kreisspielerinnen agieren. Leider nicht ganz freiwillig, aufgrund von Zeitstrafen, mussten wir das fast die gesamte zweite Hälfte. Das haben wir offensiv nicht so gelöst, wie wir uns das vorgenommen hatten, auch weil die Kräfte immer weiter schwanden“, sagte Hentschel zu den ungewöhnlichen Aufstellungen seines Teams in Halbzeit zwei. Die Fehler und falschen Wurfentscheidungen, die sich im Zusammenspiel nun mehr und mehr einschlichen, nutzte das TVS-Team seinerseits zu den gefürchteten Gegenstößen. Und trotzdem – der NHV war auch in der zweiten Halbzeit drauf und dran wieder zum Ausgleich zu kommen, weil die Abwehr nach wie vor funktionierte und der eine oder andere Wurf entschärft werden konnte. „In den spielentscheidenden Momenten, als wir die Möglichkeit zum Ausgleich hatten, fehlte dann aber die letzte Konzentration. Im Gegenzug kassieren wir dann erneut einen Gegenstoßtreffer. Da haben wir uns unserer Siegchance beraubt!“, sagt Hentschel zwar enttäuscht aber auch mit Verständnis für sein Team, das sichtbar auf dem letzten Loch pfiff. Auch die letzte Maßnahme einer offensiven Deckung, brachte keinen Erfolg mehr, sodass die Oberbergischen wieder jubeln durften, während die Neusserinnen enttäuscht da standen.

 

Lange darüber ärgern können sich die Quirinusstädterinnen glücklicherweise nicht. Bereits am kommenden Samstag (10. März 2018, 16.30 Uhr, Klapperstraße in Essen) folgt die nächste Partie in der Regionalliga Nordrhein, wenn das NHV-Team zur ebenfalls abstiegsgefährdeten SG Überruhr reist. „Mund abputzen, die Wut in positive Energie umwandeln und dann mit vollerem Kader in Überruhr angreifen! Gelingt es uns auch dort, die taktischen Maßnahmen so umzusetzen, wie in den letzten Wochen, bin ich sehr zuversichtlich für einen guten Spielausgang. Wir sind jetzt einfach mal dran!“, so Hentschel abschließend.

 

Statistik:  http://liveticker.sis-handball.org/game/show/001518505504000000000000000000000003095