Kategorie: Verbandswesen

Gedanken zur Entwicklung des Handballs

(nhv/ME) Auch in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Schwierigkeiten einen geordneten Trainings- und Spielbetrieb zu realisieren, muss der Blick der Vereine und Verantwortlichen natürlich auf eine mittel- bis längerfristige Planung zur Stabilisierung und Gewinnung von Aktiven für den Handballsport gerichtet sein.

Basis für eine solche Betrachtung ist zunächst einmal trockene Statistik, die leider viel zu selten klar dargestellt wird. Daher hier die Zusammenfassung der offiziellen DOSB Auswertungen:

Auswertung der DOSB-Statistik für Handball von 2002-2019

Trotz aller schönenden Berichterstattung und der Interpretation von dem „Anstieg“ 2018 seitens des DHB ist die Aussage der Zahlen sehr ernüchternd.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Zahlen unter dem Einfluss der Pandemie entwickeln. In jedem Falle ist die Kurve besorgniserregend und muss zu einem Umdenken aller Verantwortlichen führen.

Die Attraktivität der Sportart wurde durch Medienanalysen nach Europa- und Weltmeisterschaften nachgewiesen und die Faszination durch Erfolge der Nationalmannschaft wurde in public-viewings, Autokorso und anderen Fanaktivitäten sichtbar. Leider gelingt es offensichtlich nicht diese „PS auf die Strasse zu bringen“.

Da man als ehrenamtlicher Vorstand in Zeiten von Corona sicherlich neben der mühsamen Akquise von Unterstützern und Sponsoren sowie der Aufrechterhaltung des Sportbetriebs nicht noch grundlegende Analysen liefern kann, sollte man aber die Eindrücke und Probleme des Tagesgeschäftes nicht losgelöst vom systemischen Umfeld betrachten und diese wachsam reflektieren und festhalten.

Wir müssen den Spagat zwischen Breitensport und Leistungssport in dieser hochattraktiven Teamsportart realisieren. Ohne den Leistungssport können wir keine Vorbilder präsentieren und den Sport nicht weiterentwickeln. Ohne breite Vereinsbasis ist die gesellschaftliche Verankerung und Finanzierbarkeit in Frage gestellt. Dazu sind gerade die aus dem Breitensport begeisterten ehrenamtlichen Helfer unabdingbar für die Realisierung des Spielbetriebs gerade auch für höherklassige Begegnungen mit personalintensiveren Anforderungen.

Neben dem Thema des Haftmitteleinsatzes sind auch die zum Teil abgerufenen Forderungen von Trainergehältern ein Problem für die Finanzen und die Entwicklung von Vereinen. Wir benötigen fundiert ausgebildete Trainer gerade in der Grundausbildung und müssen qualitative Maßstäbe einhalten, um in den Jugendklassen ebenfalls den weiteren Weg für Talente in den Spitzensport zu begleiten.

Ebenso wie bei der Schiedsrichtergewinnung ist ein Verein schnell an den Grenzen, wenn es darum geht qualitativ gute Übungsleiter als Eigengewächse zu entwickeln. Dafür ist die Breite oft nicht groß genug und die Art der Ausbildung zeit- und kostenintensiv. Die Schere öffnet sich also weiter.

Die Antwort können nicht trainierende Eltern sein. Ebenso sind ehemalige Spieler höherer Ligen nicht unbedingt geeignet diese Aufgaben zu übernehmen, da pädagogische Konzepte, Empathie und Psychologie nicht unbedingt zur Kernkompetenz dieser Gruppe gehören (die Ausbildung dieser Fertigkeiten fördert der DHB ja mit der verkürzten/vereinfachten A-Lizenz für Spieler die 1.Liga bzw. 2. Liga längere Zeit gespielt haben)

Wünschenswert wäre eine an die Bedürfnisse der Vereine angepasste Strategie den Eingang in die lizensierte Übungsleiterkarriere zu vereinfachen. Später könnten aus dieser Gruppe dann auch durch gezielte Fortbildungen weitere Weichen in ein professionalisierteres Umfeld gestellt werden. So könnten z.B. Absolventen der Sporthochschule ebenfalls verkürzt bzw. vereinfacht an eine B-Lizenz herangeführt werden. Leider scheint die Entwicklung ganz anders zu laufen.

So soll die B-Lizenz nun weiter professionalisiert werden und die zentrale Steuerung/Einflussnahme auf die Landesverbände nimmt seinen Lauf. Dazu äußert sich Dr. Patrick Luig (DHB Bundestrainer Wissenschaft und Bildung) in einem kürzlich veröffentlichten Interview
An dieser Stelle sei nochmals auf die o.g. Statistik hingewiesen.

Wir benötigen einen dringenden Kurswechsel um die Basis der Vereine zu stärken. Dies muss vor allem bezahlbar bleiben. Eine Professionalisierung macht nur Sinn, wenn diese sich auf einem breiten Fundament des Vereins und somit dem Breitensport abstützt – bestenfalls getragen von einer gemeinsamen Emotionalität und Begeisterung. Die gilt es herauszuarbeiten und medial zu verbreiten.

Professionelle Trainer, die vielleicht sogar nordamerikanische Vorbilder haben, werden an der Basis nicht zu einer Verbesserung der Situation führen, da die abgerufenen Gehälter sich auch aufgrund der Zuschauerproblematik und der ungewissen Situation für Sponsoren unter Corona nicht finanzieren lassen. Diese Spitzenkräfte sind sicherlich in der nationalen Spitze und im internationalen Vergleich unabdingbar.

Ich wünsche mir mehr kreativen und emotionalen Fokus auf die Basisarbeit für unseren Sport auch von den Verbänden – das kleine Einmaleins kommt vor dem großen.

Martin Eggert
Vorsitzender des Neusser Handballverein e.V.

Offener Brief für ein Hygienekonzept im Handballsport

Offener Brief an DHB und Landesverbände und Kreise des Handball

Hygienekonzept für den Handballsport jetzt!                                    27.04.2020

Während Verbände und Vertreter verschiedenster Sportarten Hygienekonzepte erarbeiten und auf die schwierigen und unübersichtlichen Bestimmungen und Erlasse der Behörden anlässlich der Schutzmaßnahmen in Corona-Zeiten reagieren, fehlen eindeutige und zielgerichtete Signale von DHB und den Landesverbänden.

Es wird wie zuletzt von Frank Bohmann am 24.04. anläßlich der Sitzung des EHF über Terminprobleme nachgedacht und diskutiert. Es geht aber im Moment um deutlich mehr als eine Terminplanung. Es geht um die Definition von Rahmenbedingungen, die es unter derzeitigen Vorschriften seitens der Regierung und den Ministerien überhaupt ermöglichen einen Trainings- und Spielbetrieb für Handballer zu realisieren.

Bereits am 21.04.20 habe ich auf der Plattform Handball im Rhein-Kreis Neuss diese Forderung formuliert. http://handball-im-rhein-kreis-neuss.de/hygienekonzept-handball-jetzt/

Es ist abzusehen, dass wir im Handball ähnlich zu anderen Kontaktsportarten mit erheblichen Problemen umgehen müssen. Wenn wir nicht jetzt aktiv werden sind die Folgen für den Sport sicher deutlich gravierender als bloße Terminfragen.

Daher fordere ich die Verantwortlichen in den Kreisen und Verbänden auf, ein nachhaltiges Hygienekonzept zu erarbeiten, welches eine schrittweise Rückkehr zum Trainingsbetrieb und in den folgenden Stufen zum Qualifikations- bzw. Spielbetrieb ermöglicht. Natürlich muss dies in enger Abstimmung mit den Behörden erfolgen.

Daher ist Frank Bohmann und alle anderen Verantwortlichen in allen Hierarchien gefordert für unseren Sport aktiv zu werden. Einen zweiten Shutdown überstehen wir ohne die Schaffung eines robusten Standpunkts gegenüber den Verantwortlichen in der Politik sicher nicht ohne langfristige Schäden.

Mit sportlichen Grüßen
Martin Eggert
Vorstandsvorsitzender Neusser Handballverein e.V.

Ball on the field

Saisonabbruch jetzt!

Eine Meinung von Martin Eggert, Vorstand des Neusser Handballverein e.V.:

Der Hessische Verband hat die Saison 19/20 beendet und eine klare Entscheidung getroffen. Dies gibt allen Beteiligten Planungssicherheit und Ruhe, die in diesen Zeiten vonnöten ist. Das juristische Geplänkel ob der §52 nun richtig oder anfechtbar interpretiert wurde ist keine pragmatische Diskussion. Die komprimierte Ansetzung von Spielen bis August ist wohl kaum realisierbar. Es gibt nicht nur Handball sondern auch viele andere Sportarten mit Hallenbedarf. Dazu werden sich auch viele berechtigte Verlegungen ergeben, die ebenfalls nicht in den komprimierten Rahmen passen. Ferner ist der Trainingsstand der Aktiven nicht auf bestem Niveau, so dass die Verletzungsanfälligkeit deutlich höher sein wird. Daher appelliere ich an alle Verantwortlichen dem Hessischen Vorbild zu folgen und endlich konsequent den Neustart in die Saison 20/21 vorzubereiten. https://www.hessen-handball.de/ne…/hinweise-coronavirus.html

Spielabsagen wegen „CORONA-Virus“

Wie der HVN am 28.02.2020 hat auch der Handballkreis Düsseldorf heute, 05.03.2020, folgendes beschlossen:

 

Der Vorstand des HK Ddorf hat beschlossen, die Spieltage nicht generell abzusetzen.  Wenn aber Mannschaften wegen der Gefahr nicht spielen wollen, müssen sich die Gegner auf einen gemeinsamen Nachholtermin einigen und über das Verlegungsmodul mit der Begründung „CORONA-Virus“ eine Verlegung beantragen. Auch die SR sind entsprechend durch den absagenden Verein zu benachrichtigen.

Wenn SR wegen der Gefahr ein Spiel nicht leiten wollen, sind auf Kreisebene die Mannschaften verpflichtet, sich auf einen SR zu einigen.

Können Ligen bis zum Saisonende nicht vollständig gespielt werden, wird der Vorstand eine Bewertung herbei führen.

Hierbei kann es dann sein, dass die Meisterschaft mit dem Stand des letzten vollständigen Spieltags abgeschlossen wird.

 

Mit sportlichen Grüßen
Heinz-Dieter Koester

Schiedsrichter Nachwuchs dringend gesucht

(nhv/ME) Es ist kein Geheimnis und es bedarf sicher auch keiner Erläuterungen – jeder im aktiven Spielbetrieb kennt den Mangel an Schiedsrichtern. Die Frage, die sich stellt, ist der Umgang und die Motivation mit diesem Problem.

Für das Jahr 2019 zählt der Deutsche Handballbund aktuell 21.429 Unparteiische, das sind rund 2.000 weniger als bei der letzten Erhebung 2017 (23.581).

„Viele Spielklassen können bereits nicht mehr mit Gespannen oder auch nur einem neutralen Schiedsrichter besetzt werden“, warnt Wolfgang Jamelle, Schiedsrichterwart im DHB.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Viele Schiedsrichter hören schnell bzw. viel zu früh auf, Nachwuchsschiedsrichter werden nach der Ausbildung nicht ausreichend betreut oder machen zu viele negative Erfahrungen, sodass sie die Lust verlieren. Gerade die Beschimpfungen von Eltern gegen junge Schiedsrichter bei Kinder- und Jugendspielen sind ein häufiges Ärgernis. 

Daher schließen wir uns als NHV gerne dem Handballknigge des Freundeskreis des Deutschen Handballs e.V. an, den wir als PDF auch zum Download anbieten.

Wichtiger ist jedoch die Art und Weise wie junge Aktive dazu angehalten bzw. motiviert werden können, den Weg als Schiedsrichter zu beginnen. Maßnahmen wie e-Learning als Tablet Workshops zu Hause bzw. Online-Tutorials erscheinen doch arg dem Zeitgeist aber nicht der Praxis geschuldet.

Strafen bis hin zum Punktabzug bei der höchst spielenden Mannschaft treffen die Vereine zwar im Mark aber werden wohl mit den induzierten Zwangsmaßnahmen kaum zu einer positiv besetzten Erfahrung zur Mitnahme junger Talente führen.

Meines Erachtens sind gelebte positive Erfahrungen der beste Weg zum Mitmachen und Nacheifern geeignet. So haben wir in der Weiterentwicklung des QuirinusCup ganz eindeutig Wert auf junge Talente gelegt und durch die Zusammenarbeit mit dem Jugendförderkaders des HVN unter der Leitung von Ex-Zweitligaschiedsrichter Martin Mende einen entscheidenden Schritt in Richtung beispielhafter Zusammenarbeit mit den Schiedsrichterverbänden und Offiziellen getan. Inzwischen ist der QuirinusCup ein Einladungsturnier für Schiedsrichter und Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit Thomas Büschgens Schiedsrichterwart des TV Korschenbroich entdecken wir weiteres Verbesserungs- und Werbepotential.

Die ausgezeichneten Leistungen der Gespanne beim QuirinusCup und die Rückmeldungen vieler sportlicher Leiter geben uns Recht diesen Weg weiter zu beschreiten und am Ende hoffen wir auch in den eigenen Reihen Interesse dafür zu wecken, diesen Talenten zu folgen und den Schritt als Jungschiedsrichter zu wagen.

Einen kleinen Einblick in den JFK vom HVN erhält man hier bei handball-world.news.

Wir appellieren an alle Interessierten den Schritt zu wagen und verweisen an dieser Stelle an unseren Schiedsrichterwart Simon Stegemann, der Euch gerne weiterhilft um die ersten Hürden zu meistern.





Derzeit

nuSCORE – Umstellung für Z/S im Zuge der Digitalisierung

Neben der Einführung von nuLIGA steht uns auch das System nuSCORE als Ersatz für den ESB.

Leider liegen uns vom Handballkreis Düsseldorf derzeit keine Schulungsunterlagen oder nähere Details zur Einführung und Schulung vor, so dass wir an dieser Stelle für alle Interessierten die derzeit informativsten Quellen zusammengestellt haben.

Der Handballkreis Düsseldorf signalisiert derzeit, dass die bereits ESB geschulten Z/S die Umstellung auf nuSCORE ohne! weitere Schulung vornehmen dürfen und dies wahrscheinlich mit den hier vorgestellten Infomaterialien und Schulungsvideos einhergeht.

Neue Z/S werden dann direkt auf nuSCORE ausgebildet. Derzeit ist es dem Handballkreis Düsseldorf nicht möglich Demoumgebungen zu kreieren. Sollten Schulungen angeboten werden, so wird der Handballkreis Düsseldorf dies bekanntgeben.

Hier nun also die aus dem Netz derzeit vorhandenen Schulungen und Informationen für Interessierte:

Matthias Fehn hat zwei sehr ausführliche Videos für den Bayrischen Handballverband erstellt:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Teil 1 https://www.youtube.com/watch?v=n3JdY8fhWLQ&t=459s
Teil 2 https://www.youtube.com/watch?v=6rSSYPfeQU8


Hier nun noch einige Dokumente, die die Einführung und die Umsetzung erleichtern:

https://nhv-handball.de/wp-content/uploads/2019/06/Handlungsanleitung-nuscore-2.0.pdf‘

Ausführlicher Einblick in nuSCORE
Verfasser: Dieter Hummes, HV Niedersachsen
Bearbeitet für HVR: Rainer Schneider HV Rheinland 
 

https://nhv-handball.de/wp-content/uploads/2019/06/Checkliste_Elektronischer_Spielbericht.pdf

Eine kurze Checkliste des Handballverbandes in Niedersachsen (Verfasser Dieter)

Meinung

An Tagen wie diesen, ist es beschämend festzustellen, dass sich der Umgang mit Wahrheit und Fakten offensichtlich immer mehr an Vorbildern in Staatsämtern anlehnt, die die Schaffung alternativer Fakten zur Tugend erheben.

An Tagen wie diesen, ist es ernüchternd festzustellen, dass sich der Drang Partikularinteressen auf dem Rücken von Schutzbefohlenen und Schwächeren auszuleben ebenfalls an o.g. Vorbildern zu orientieren scheint.

An Tagen wie diesen, ist es notwendig, dass Berechenbarkeit und unbarmherzige Ehrlichkeit wieder zum Maßstab des Handelns von Verantwortlichen wird.

An Tagen wie diesen, ist es wünschenswert, dass hinter der Trommel nicht die Kälber trotten, die das Fell liefern, sondern empörte aufrechte selbstbewusste Bürger.

Wenn wochenlang Energie darauf verwendet wird, einen vermeintlichen Schaden von Kindern und Aktiven abzuwenden, der nach Analyse von zum Teil über 30 Jahren im System handelnden Aktiven unausweichlich scheint, die Grundlagen dieser Einschätzungen aber durch den simplen Handstreich von Öffnungsklauseln oder Interpretationen durch Administration obsolet werden, dann wird es Zeit zu simplifizieren und Ressourcen auf Kernkompetenzen zu lenken.

Es geht nicht um die Lufthoheit in den Medien oder Gremien, wenn es um die Realisierung von Sport und Vereinswesen geht. Es geht auch nicht um die Eitelkeit einzelner Aktiver oder Unterstützer. Es geht um Emotionen und soziale Aspekte, die eine Gemeinschaft prägen.

Eine Gemeinschaft ist nicht für den Zeitraum einer Saison oder eines Wettbewerbs stark. Eine Gemeinschaft beweist sich durch die Integration von Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Talenten und Herkünften. Ein Verein kann nur funktionieren, wenn die Abgrenzung zu einem Wirtschaftsbetrieb gelingt ohne die Wirtschaftlichkeit zu vergessen.

Als Vorsitzender eines Einzelspartenvereins geht es mir um genau eins – Handball mit Herz und Verstand in der Region zu realisieren, zu fördern und durch Attraktivität der Gesellschaft zu öffnen und vorzustellen. Der Verein muss seinen Mitgliedern ermöglichen eine Kultur der offenen teils auch unbarmherzigen Ehrlichkeit zu ermöglichen. So ist unser Sport. Auch in der Wahrnehmung und im Vergleich auf großer Bühne.

Davon ist die derzeitige Situation und Sachlage in der Region sehr weit entfernt. Dies ist für den Großteil sicher kaum in der Komplexität zu erfassen. Wer möchte sich im Rahmen des Hobbies auch schon zum Laienjuristen oder Sportrechtler ausbilden lassen. Es ist nicht erträglich, dass unzählige Arbeitstage darauf verwendet werden, sich in Sitzungen anlügen zu lassen, Rechtsfragen klären zu müssen, die selbst Volljuristen kein leichtes Urteil erlauben oder wie in alten „Schlapphutzeiten“ gleich einem Geheimdienstler Meinungen und Aussagen zu verifizieren.

Der Schaden in der Breite ist nach Aussagen von Verantwortlichen in den Verbänden  – selbst bei Rückblick in 30 Jahren Geschichte und mehr – beispiellos.

Es ist bereits jetzt ersichtlich, dass sogar der Druck über die Trainingsmöglichkeiten für Kinder durch Verknappung von Hallenzeiten möglich scheint. Wie verkommen ist unsere Kultur und Politik geworden, wenn solche Szenarien überhaupt diskutiert werden müssen?

Jedes Kind mit dem Wunsch zum Ausüben eines Sports, erfordert unsere volle Aufmerksamkeit und Unterstützung, wenn wir Vereinswesen und Gemeinwohl ernst nehmen. Dies kann und darf nicht an Leistungsfähigkeit oder Vereinszugehörigkeit geknüpft werden.

Es ist Zeit aufzuwachen und einfache Dinge auch einfach zu benennen. Am besten mit gemeinsamer Stimme und gemeinsamen Werten, die so einfach sind, dass man sie leicht behalten kann:

Ehrlichkeit
Zuverlässigkeit
Loyalität
Umgangsformen

Daraus entstehen dann selbstverständlich die darauf aufbauenden und für unser Leben sehr wichtigen Kompetenzen:

Kommunikative Stärke.
Teamplayer.
Stressresistenz.
Organisatorische Stärke.
Mobilität & Flexibilität.
Geistige Beweglichkeit.
Emotionale und soziale Kompetenz.
Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsvermögen.

Lasset die Spiele beginnen. Fair ehrlich und konsequent sportlich.

Mit Herz und Verstand
für den Handball

Martin Eggert
1. Vorsitzender Neusser Handballverein e.V.