Kategorie: Damen I

Gerechte Punkteteilung in einem stimmungsvollen und umkämpften Derby

Im Neusser Lager war man sich schnell einig – das 23:23 (13:12)-Remis im Derby gegen den TuS TD Lank war mehr als ein Teilerfolg. Zwar blieben die Gastgeberinnen auch in der Nachholpartie des achten Spieltages in der Regionalliga Nordrhein, ohne doppelten Punktgewinn und verpassten den Sprung in der Tabelle nach oben aber die Art und Weise der Punkteroberung, des kämpferisch immer überzeugenden Neusser Teams, lässt die Mannschaft und Anhänger wieder realistisch von erfolgreicheren Zeiten träumen. Während des Spiels, vor vollen Rängen im Neusser Hammfeld, entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, in der beide Teams mit starken Phasen vorlegen konnten und sich dann der jeweiligen Kampfkraft des Gegners beugen mussten. So hatten erst die Neusserinnen in der Schlussviertelstunde der Partie die Möglichkeiten sich vorentscheidend abzusetzen, ehe plötzlich die Lanker Gäste auf die Siegerstraße einzubiegen drohten. Letztlich blieb es beim leistungsgerechten Remis, mit dem der Neusser HV zwar auf dem vorletzten Rang verbleibt aber den Anschluss ans untere Mittelfeld erhalten konnte.

 

„Meine Mädels dürfen sich heute Abend über einen Punkt und eine Leistungssteigerung freuen. Wir haben unseren Plan dieses Mal über weite Strecken gut umgesetzt und auch die weiteren Aufgaben der Lanker lösen können. Und noch wichtiger – wir haben den Gästen selbst Aufgaben geben können, die sie knacken mussten. Letztlich fehlt uns manchmal noch ein bisschen die Abgezocktheit und Cleverness, die die TuS-Damen dann in die Waagschale geworfen haben. Trotzdem – es war wieder ein kleiner Schritt in die richtige Richtung!“, bilanzierte Trainer Christian Hentschel.

 

Weiter geht es für die Neusserinnen dieses Mal zu einer ungewöhnlichen Zeit. Nach einem spielfreien Wochenende, erwarten die NHV-Damen am Dienstagabend (16. Januar 2018, 20 Uhr) die TS St. Tönis, erneut im Neusser Hammfeld. Auch gegen den Tabellensechsten soll dann der Positiv-Trend fortgesetzt werden und nach Möglichkeit, weitere Punkte auf dem Konto des heimischen Regionalligisten landen.

 

Statistik: Leider musste der Spielbericht notversiegelt werden, sodass dieser erst im Laufe des morgigen Nachmittags erscheinen wird.

Neusserinnen erwarten Lank zum heißen Derby im zweiten Anlauf

Es ist angerichtet. Zum Jahresauftakt in der Regionalliga Nordrhein, erwarten die Damen des Neusser HV den TuS TD Lank am Sonntag zum Nachholspiel des 8. Spieltages (7. Januar 2018, 17 Uhr, Neuss Hammfeld). Im Dezember verhinderte noch Tief „Yves“, mit Schnee und Eis, wie bei den meisten Teams in der Liga, dass das Derby der benachbarten Vereine stattfinden konnte. Aufs Glatteis möchten die Neusserinnen die Gäste am liebsten trotzdem wieder führen. Zwei Punkte sind das erklärte Ziel der Heimmannschaft, nach acht sieglosen Partien und dem Abrutschen auf den vorletzten Rang. „Ein Gegner auf Augenhöhe, der schlagbar ist, wenn wir konzentriert und diszipliniert über die gesamte Spielzeit agieren“, sagt Trainer Christian Hentschel, der ein hartes Duell und vollen Einsatz von seinem Team erwartet.

 

Sein Gegenüber, Lanks Trainer Michael Cisik, wird dagegen am kommenden Wochenende nur von der Tribüne aus „coachen“ dürfen. Nach einer blauen Karte in der letzten Partie vor Weihnachten, ist der erfahrene Coach gesperrt. „Das wird kaum Auswirkungen haben. Lank verfügt über genügend erfahrene Spielerinnen und die Tribüne ist bei uns direkt hinter der Bank. Wir machen uns sowieso über andere Dinge Gedanken!“, sagt Trainer Christian Hentschel einordnend. Auch wenn das eigene Spiel im Vordergrund steht, haben sich die Neusserinnen auch sehr genau die Stärken und Schwächen der Gäste angeschaut. Angeführt von der brandgefährlichen Torjägerin Birte Pitzen im Rückraum, deren Wirkungskreis es einzuengen gilt, über Abwehrchefin Kathrin Näckel, bis hin zur Gegenstoßspezialistin Joana Jeschke – die Lankerinnen verfügen über eine gefährliche Achse in der Offensive, die von Alexandra Platen oder Britta Bellers clever geführt wird und können auch in der Abwehr Beton anrühren. „Wie bei vielen Teams in der Liga, schwanken die Leistungen des TuS in dieser Saison stark, wie beim schwachen Auftritt gegen Straelen oder beim ebenso starken Spiel gegen Königsdorf. Die Tagesform entscheidet vermutlich, wer den Platz als Sieger verlässt!“, ahnt der Neusser Coach.

 

In fast voller Mannschaftsstärke konnten sich die Neusserinnen auf den kommenden Gegner vorbereiten. Statt „Hüftgold“ anzusetzen in den kurzen Ferien, standen selbständige Einheiten und die ersten Trainingswoche im neuen Jahr sogleich an. Zwar erfasste eine Erkältungswelle nach Weihnachten, nahezu das gesamte Team, behinderte aber nur kurz das Trainingsprogramm. Die ersten Halleineinheiten im neuen Jahr vollzogen alle Spielerinnen wieder mit voller Kraft und „einem positiven Gefühl, das wir am Wochenende auch ins Spiel transportieren wollen, für das wir auf die zahlreiche Unterstützung unserer Zuschauer hoffen!“, so Hentschel abschließend.

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Tiefschlag für die Neusser Regionalliga-Damen – dramatische Niederlage beim Schlusslicht in Duisburg

Nach dem Abpfiff ließen beide Teams ihren Emotionen freien Lauf. Während der Tabellenletzte seinen ersten Sieg überschwänglich feierte, kullerten bei den 1. Damen des Neusser HV die Tränen. In den letzten zehn Minuten hatten die Neusserinnen den so sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben und mit 25:24 (11:11) beim TV Walsum-Aldenrade verloren. Dabei hatten die Neusserinnen das Momentum in der 49. Minute noch auf ihrer Seite, als der TVWA einen Siebenmeter verwarf und wenig später erst Annika Honnef aus spitzem Winkel versenkte und Annika Holzke auf 18:21 stellte. Was aber folgte, waren neun Minuten ohne eigenen Treffer, während den Gastgeberinnen gleich sechs Torerfolge gelangen. Trotzdem kamen die Gäste noch einmal in Punktnähe, denn auch das Schlusslicht zeigte weiter Nerven. Erst als Daniela Getz zum 25:23 traf, war die Partie entschieden. Damit mussten die Neusserinnen, kurz vor Weihnachten, einen herben Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen und sich gewaltig im neuen Jahr strecken, um der Liga auch im nächsten Sommer noch anzugehören.

 

„Meine Mannschaft hat gekämpft, sich als Einheit präsentiert aber leider in den letzten Minuten keine guten Entscheidungen mehr getroffen. Nicht Duisburg hat gewonnen, weil es besser war, sondern wir haben den Sieg hergegeben. Das macht die Niederlage doppelt bitter, lässt aber auch für das neue Jahr hoffen. Wer uns abschreibt, soll das tun! Wer über uns lachen möchte, soll das tun! Wir werden auch im neuen Jahr an jedem Spieltag unser Bestes geben, in jedem Training Dinge verbessern und die Mannschaft wird sich auch wieder dafür belohnen!“, sagte Trainer Christian Hentschel für den Moment sichtbar enttäuscht aber ungebrochen zuversichtlich.

 

Wir – die 1. Damen des Neusser HV – möchten uns am Jahresende bei allen Eltern, Zuschauern, Partnern und Sponsoren herzlich bedanken! Wir wünschen Euch allen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest mit Euren Lieben, sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr 2018!

Ball on the field

„Wir wollen unsere Stärken durchsetzen!“

Neuss reist zum Schlusslicht TV Walsum-Aldenrade

Mit zwei Punkten wollen die Neusserinnen sich selbst ein Weihnachtsgeschenk machen. Am letzten Spieltag vor den Festtagen, reisen die 1. Damen des Neusser HV am Samstagabend zum punktlosen Tabellenschlusslicht TV Walsum-Aldenrade (20 Uhr, Sporthalle Driesenbusch). „Das wird ein heißer Ritt in Duisburg! Der TVWA wird sich gegen uns etwas ausrechnen. Wir machen das genauso und sind davon überzeugt, dass wir mit einer geschlossenen Teamleistung auch erfolgreich sein können!“, sagt Trainer Christian Hentschel vor der Partie in Duisburg. Für die Walsumerinnen geht es fast um Alles oder Nichts, rückt der Klassenerhalt im Falle einer Niederlage doch in weitere Ferne. Für die Neusserinnen ist die Ausgangslage ähnlich. Nur drei Zähler konnten die heimischen Balljägerinnen bisher sammeln und sind durch den Ausfall des eigenen Heimspiels und den gleichzeitigen Erfolg des Dünnwalder TVs, am vergangenen Wochenende, gegen eben jenen TVWA, auf den vorletzten Rang zurückgefallen. „Wir werden mutig und kampfeslustig agieren und wollen unsere Stärken gegen Duisburg durchsetzen! Wir wollen über den Jahreswechsel über dem Strich stehen!“, sagt der Neusser Coach.

Es wird aber auch darum gehen, ob es den Neusserinnen gelingen wird, dem Gegner die Stärken zu nehmen. „Auch wenn die Gastgeber noch punktlos sind, sie haben ihre Partien nur knapp verloren und verfügen über Qualität im Kader. Vor allem die schnelle Mitte und die Rückraumschützen wollen wir in den Griff bekommen, dann steigen unsere Chancen beträchtlich!“, sagt Hentschel zum kommenden Gegner. Tatsächlich haben die Walsumerinnen nur gegen den TV Strombach eine deutliche Pleite hinnehmen müssen und waren in den meisten anderen Partien lange Zeit auf Augenhöhe mit den Kontrahentinnen. Nur in den Endphasen der Begegnungen, spielten die Nerven den kommenden Gastgeberinnen oft einen Streich. Die erhoffte Signalwirkung durch den Trainerwechsel, nachdem Trainer Michael May freiwillig den Stuhl für Jörg Freund räumte, blieb bisher auch aus, sodass weiterhin null Punkte auf der Habenseite stehen. „Wir werden den Gegner nicht unterschätzen. Warum auch? Das steht uns überhaupt nicht zu!“, sagt Hentschel abschließend.

Der Neusser HV wird wahrscheinlich in Bestbesetzung anreisen können, auch wenn unter der Woche einige Erkrankungen um sich gegriffen haben und den ohnehin schmalen Kader dezimierten. „Wir hoffen, dass alle mit an Bord sein können. Wir sind aber auch geübt im Improvisieren. Dadurch wird unsere Kampfeslust nur größer!“, sagt der Coach unbeirrt. Mit einer aggressiven Abwehr und einem konzentrierten und mutigem Angriffsspiel, wollen die Neusserinnen in Duisburg bestehen. Keine Ausrede soll die nun fünfwöchige Spielpause werden, die sich durch die witterungsbedingte Absage des eigenen Heimspiels gegen Lank, um eine weitere Woche verlängerte: „Das ist ärgerlich, auch vor dem Hintergrund unserer Kadersituationen in den drei Teams der weiblichen A, 1. und 2. Damen, wo jede Verlegung erst einmal koordiniert werden will, aber spornt uns nur mehr an, am Wochenende Vollgas zu geben!“, so der Trainer abschließend.

Niederlage beim Derby in Düsseldorf – Neusser Damen ernten Respekt aber keine Punkte

Der Derbyvirus hat den Favoriten nicht zu Fall gebracht. Am Ende stand für die 1. Damen des Neusser HV sogar eine klare 30:20 (13:11)-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf auf dem Tableau, mit der die Gäste auf den elften Rang der Regionalliga Nordrhein zurückrutschten. „Ich möchte meinen Mädels keinen Vorwurf machen. Weder spielerisch für die erste Halbzeit, noch kämpferisch über die gesamten sechzig Minuten!“, sagte ein zunächst enttäuschter Trainer Christian Hentschel. Enttäuscht vom Ergebnis, dass nach der auch spielerisch überzeugenden ersten Halbzeit nicht absehbar erschien. Da präsentierten sich die Neusserinnen erneut verbessert in der Offensive und boten defensiv die gewohnt leidenschaftliche Gegenwehr. Erst als die Kräfte zusehends schwanden und im gleichen Maße die Düsseldorferinnen ihre körperliche Präsenz mehr und mehr in die Waagschale werfen konnten, bessere und vor allem schnellere Lösungen gegen die Gäste fanden, wuchs der Rückstand kontinuierlich. „Trotzdem hoffe ich, dass die Mädels wahrgenommen haben, dass es ein Fortschritt war, für die wir uns in den nächsten Spielen dann auch belohnen wollen!“, sagte der Neusser Coach bereits wieder optimistisch.

 

Dass die Neusserinnen am heutigen Sonntagmittag, vor gut gefüllten Rängen in der Düsseldorfer Graf-Recke-Sporthalle, nicht gewillt waren das Derby abzuschenken, zeigten die Gäste in den Anfangsminuten deutlich. Sofort wollten sie offenbar auch zeigen, dass sie aus den vergangenen Partien gelernt haben und setzten die scheinbaren Erkenntnisse mit Bravour um. Die Belohnung, eine frühe 2:0-Führung, währte aber nicht lange und auch die Fortuna erwachte in diesem Spiel. Fortan boten die Teams ein Derby auf gutem Niveau, mit leichten Vorteilen für den NHV, der allerdings kein Kapital daraus schlagen konnte. Im Gegenteil – die Landeshauptstädterinnen drehten das Ergebnis zum 6:3 (13.), ehe die Neusserinnen wieder auf Schlagdistanz und zum Ausgleich kamen (8:8/17.). Bereits jetzt wurde aber deutlich, dass es eine Kraftfrage werden könnte, wer hier den Platz als Sieger verlassen wird. „Dass wir mit einem Rückstand in die Kabine gingen, war schade für meine Mädels. Vielleicht hätte es noch einmal ein paar Prozentpunkte freisetzen und für mehr Ruhe sorgen können, die uns im zweiten Durchgang sichtlich fehlten.“, sagte Hentschel.

 

Mit einem 4:1-Lauf starteten nämlich die Düsseldorferinnen deutlich besser in Halbzeit zwei. „Wir wollten wohl unbedingt den Rückstand schnell aufholen und machen dabei die alten Fehler. Reiben uns in unvorbereiteten Zweikämpfen auf, werden dadurch noch müder und finden zu spät wieder zur eigenen Spielkontrolle.“, so Hentschel. Es sollten weitere Rückschläge folgen. Zwei verworfene Siebenmeter, eine unglückliche rote Karte und ein konsequenter Gegner, der das Zwischenergebnis auf 22:14 (45.) vorentscheidend erhöhte. „Kompliment aber an mein Team, dass es sich danach nicht aufgegeben hat, sondern weiter kämpfte, wenn auch nicht immer klug.“, lobte Hentschel die Willensleistung der Neusserinnen. Dafür ernteten die Gäste auch den Respekt des Gegners, der sich beeindruckt zeigte von dem nicht enden wollendem Kampfgeist, der die 30:20-Niederlage aber auch nicht mehr verhindern konnte. „Mit der Kraft und Leistung der ersten Hälfte, hätten wir  vielleicht eine Überraschung schaffen können. So bleibt aber die Erkenntnis, dass wir auf einem guten Weg sind und uns nun bei den nächsten Gegnern auch mit Punkten belohnen wollen“, sagte Hentschel ebenso kämpferisch wie sein Team.

 

Bis die Neusserinnen die nächste Nagelprobe antreten können, dürfen sie aber erneut in eine zweiwöchige Pause gehen. Dann erwartet der Tabellenelfte den TuS Treudeutsch Lank (6.) zum kleinen Derby im Neusser Hammfeld (Sonntag, 10. Dezember 2017, 16.35 Uhr).

Derby in Düsseldorf – Neusser Damen reisen zum Favoriten Fortuna in die Landeshauptstadt

„Diese Partien sind das Salz in der Suppe, in einer ohnehin herausfordernden Liga“, sagt der Neusser Trainer Christian Hentschel vor der Begegnung beim Ligadritten Fortuna Düsseldorf. Emotionen, rassige Zweikämpfe und unbändiger Willen beider Teams. Nicht mehr und nicht weniger erwartet die Zuschauer am kommenden Sonntagmittag (12. November, 13 Uhr) in der Graf-Recke-Sporthalle in Düsseldorf. Wie in der vergangenen Spielzeit, als sich die beiden Mannschaften leidenschaftliche Duelle lieferten und die Landeshauptstädterinnen nur knapp einer Niederlage im Neusser Hammfeld entkommen konnten. Dass es auch dieses Mal knapp zugehen könnte, daran glaubt auch der Neusser Coach fest: „Derbys schreiben manchmal eigenartige Geschichten. Vor allem, wenn die Rollen so klar verteilt sind. Der Druck gewinnen zu müssen und sich nicht blamieren zu wollen, bei den Einen und die entfesselte Leidenschaft bei den Anderen, die nichts verlieren können, sondern nur gewinnen!“

Tatsächlich scheint die Favoritenrolle in dieser Saison noch klarer bei den Fortunen zu liegen, die ihren ohnehin erfahrenen und breiten Kader, erneut hochkarätig verstärken konnten. Unter anderem mit Janna Münst, die vom SV Salamander Kornwestheim zu den Landeshauptstädterinnen wechselte, bekam Fortuna-Trainerin Ina Mollidor, eine genauso spielstarke wie torhungrige Linkshänderin für die rückraumrechte Position und rechte Außenbahn dazu. „Außerdem hat man mit Milena Mattyssek, noch die Top-Torjägerin der vergangenen Oberliga-Spielzeit verpflichtet. Zusammen mit Berger oder Neumann im linken Rückraum, Eickerling, Eßer oder Grimberg am Kreis und Borchert, Otten oder Thannscheidt auf der Regieposition, ist das schon eine mächtige und variable Achse in diesem Luxuskader, mit dem man ganz oben mitspielen sollte“, so Hentschel anerkennend. Logisch, dass für den Tabellendritten, nach zuletzt fünf Siegen in Folge, nur ein doppelter Punktgewinn zählen kann, um weiterhin in der Tabelle nach oben zu klettern.

Den Blick und vor allem den Kopf, nach oben, konnten auch die Neusserinnen wieder nehmen. Nach zuvor vier Pleiten in Serie, war der dramatische Punktgewinn gegen die SG Überruhr, ein echter Moral-Aufheller. Die „Dreißig Sekunden des puren Willens“ (O-Ton Hentschel) sorgten nicht nur für einen verdienten Zähler, sondern auch den Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz. „Vielmehr noch, hat mir aber unsere Entwicklung in der Abwehr und auch teilweise im Angriff gefallen, mit der wir die SG über 40 Minuten beherrscht haben.“, so der Coach, der diese Entwicklung auch gegen Fortuna Düsseldorf fortsetzen möchte. Dafür müsse sein Team aber nicht nur leidenschaftlich, sondern auch klug spielen, um die massive Abwehr der Gastgeberinnen zu durchbrechen. „Dazu sollten wir im Abschluss gnadenlos sein! Dann können wir die Fortuna auch über einen langen Zeitraum ärgern.“, sagt Hentschel voraus. Wie auch immer das Derby am Ende ausgehen mag, solange die Neusserinnen mit Teamgeist, Willen und taktischer Disziplin zu überzeugen wissen, wird das Ergebnis eher zum zweitrangigen Ziel und die Begegnung zur besten Vorbereitung auf die Partien gegen die direkte Konkurrenz.

Zwischen Himmel und Hölle – Herzschlagfinale rettet Neusser Damen einen Punkt gegen Überruhr

Punkt gewonnen oder Punkt verloren? Wer, wie Damen des Neusser HV, innerhalb von dreißig Sekunden, noch einen Zwei-Tore-Rückstand praktisch mit der Schlusssirene zum 23:23 (11:7)-Remis gegen die SG Überruhr dreht, der darf sich noch als Gewinner fühlen. Zumindest moralisch. Am Ende ist es aber auch eine vergebener Heimsieg, denn die Gastgeberinnen dominierten die erste Halbzeit mit ihrer sattelfesten Abwehr und schienen sicher auf die Siegerstraße einzubiegen. Doch irgendwo an dieser Biegung, in der Halbzeitpause, nahm das NHV-Team die falsche Richtung und präsentierte sich in der Folge fast apathisch. Mehr noch, sie luden die Gäste förmlich dazu ein, wieder mitzuspielen und sogar an ihnen vorbeizuziehen, weil sie im Angriff keinen Ball mehr im Gehäuse von Vanessa Seckelmann unterbrachten oder den Ball vorher verloren. Als dann die Defensive zudem bedrohlich wackelte, schien alles auf eine enttäuschende Heimniederlage hinauszulaufen. Doch dann kamen noch einmal dreißig Sekunden, die die Achterbahnfahrt der rund 100 Zuschauer noch einmal beschleunigte – mit positivem Ausgang für die Neusser Damen.  

 

„Für die Moral der Mädels ist der eine Punkt, wie er dann am Ende zustande kam, definitiv ein Plus!“, sagte Trainer Christian Hentschel nach der abwehrbetonten und am Ende dramatischen Partie. Gänzlich zufrieden werden sie im Neusser Lager aber auch nicht sein. Und das zu Recht. Zu überlegen wirkte das, was die Neusserinnen in der ersten Halbzeit aufs Parkett brachten. Ohne wirklich zu glänzen, hatten die Gastgeberinnen die SG Überruhr scheinbar sicher im Griff. Die Abwehr ließ kaum gute Tormöglichkeiten der Gäste zu und die Offensive spielte disziplinierter und unaufgeregter als zuletzt, wenn auch manchmal sichtlich das Tempo fehlte. Trotzdem wuchs die 2:1-Führung (3. Minute), bis zum 8:4 (22.) und 11:6 (29.), beständig an. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff verkürzten die Gäste wieder auf 11:7, blieben aber bis dahin den Anspruch schuldig, einen oder mehr Punkte mitnehmen zu können.

 

Das änderte sich schlagartig in der zweiten Halbzeit. Im gleichen Maße, wie die Hausdamen abbauten und immer hektischer oder wahlweise apathisch agierten, witterten die Gäste Morgenluft. „Überruhr war mental eigentlich schon weg vom Fenster. Wir haben sie aber mit Nachdruck eingeladen wieder teilzunehmen und mitzuspielen“, ärgerte sich Hentschel. Weil auch die Defensive plötzlich schwächelte, kamen die Gäste nicht nur wieder bedrohlich nahe, sie übernahmen nach 47 Minuten (16:17) auch erstmalig wieder die Führung nach dem 0:1. Mehr noch – die SG erhöhte bis zum 16:19 (49.). Jetzt waren es die Gastgeberinnen die mental angeschlagen waren, auch wenn sie immer wieder bis auf einen Treffer herankamen. Spätestens mit dem 21:23 durch Amelie Polutta, zwei Minuten vor dem Ende und „erst Recht nach den beiden vergebenen Großchancen, war die Messe eigentlich gelesen. Die Manndeckung war das letzte Mittel“, sagte Hentschel, der dann hoffnungsvoll wie die Zuschauer auch, mit ansah, wie Luisa Teusch zum 22:23 verkürzte, 23 Sekunden vor dem Ende. Anwurf, eine Essener Spielerin vertändelt noch einmal den Ball, Madita Schut sprintet nach vorne, Lisa Klause passt und drei Sekunden vor dem Schlusspfiff netzt Schut zum Endstand ein. Während die SG-Spielerinnen enttäuscht zu Boden sinken, jubeln die Gastgeberinnen über den geretteten Punkt.  

 

„Wir wollten heute schwer schlagbar sein und haben das in der ersten Halbzeit und in den letzten beiden Minuten erreicht. Dazwischen liegt noch weitere Entwicklungsarbeit vor uns. Der Punkt und das positive Ende sind trotzdem wichtig, auch angesichts der kommenden Herausforderung in Düsseldorf und der darauf folgenden, erneuten Spielpause.“, resümierte Hentschel. Der kommende Spieltag führt die Neusserinnen zum ersten Derby dieser Saison. Bei Fortuna Düsseldorf (Sonntag, 12. November, 13 Uhr), die sich nach dem Fehlstart in Überruhr am ersten Spieltag, seitdem verlustpunktfrei, bis auf den dritten Platz heraufgespielt hat, sind die NHV-Damen wieder die krassen Außenseiter. „Wir fahren aber nicht dahin, um freundlich die Punkte zu überreichen. Wir werden kämpfen bis zum Umfallen und wollen uns weiter entwickeln!“, sagte Hentschel abschließend.

Rückbesinnung auf die eigenen Stärken – Neusser Damen streben den ersten Heimsieg der Saison an

Es knistert rund ums Neusser Hammfeld. Nach der rund zweiwöchigen Spielpause in der Regionalliga Nordrhein, scharren die 1. Damen des Neusser HV, vor ihrem nächsten Heimspiel gegen die SG Überruhr am kommenden Sonntag (5. November 2017, 16.30 Uhr), bereits mit den Hufen und wollen zum ersten Sieg in eigener Halle gelangen. Zuvor galt es aber die vier Pleiten in Serie aufzuarbeiten und neues Selbstvertrauen zu schöpfen, weshalb auch der Neusser Trainer sagt: „Normalerweise ärgern einen die Spielpausen, weil man ins Stocken geraten kann. Für uns kam dieser Break goldrichtig! Wir konnten den Reset-Knopf drücken und werden nun neu angreifen!“ Dafür arbeiteten die Neusserinnen in den vergangenen Tagen intensiv an ihrem Angriffsspiel, das als größtes Entwicklungsfeld erkannt wurde und nun die SG Überruhr vor Probleme stellen soll. „Unsere Abwehr war bereits in den vergangenen Partien zumeist gut. Wenn wir unsere Angriffe nun effizienter ausspielen und unsere Ballgewinne in einfache Tore ummünzen können, sind wir nur schwer zu schlagen. Und das ist unser Ziel für das Wochenende – wir wollen schwer zu schlagen sein!“, sagt der Neusser Trainer.

Mit dem Tabellensiebten SG Überruhr kommt die Überraschungsmannschaft des ersten Spieltages ins Neusser Hammfeld. Das Team vom bisherigen Co-Trainer Jörg Büngeler, der den Cheftrainerposten zu dieser Saison von Bernd Vatter übernommen hatte, überraschte die favorisierte Fortuna aus Düsseldorf sichtlich, mit der neu eingeführten 3:2:1-Deckung und ergatterte verdient die Punkte zum Auftakt. Danach schwankten die Leistungen der Essenerinnen aber, die neben dem weiteren Erfolg gegen den Tabellenletzten TV Walsum-Aldenrade, auch drei Niederlagen einstecken mussten. „Das Team wirkt recht homogen, auch wenn Amelie Polutta und Jule Kürten offensichtlich die Fäden im Angriff ziehen. Unverwundbar sind sie aber nicht und das haben wir im letzten Jahr nachweisen können. Das wird eine intensive Begegnung, auf die wir uns freuen!“, so Trainer Christian Hentschel zum kommenden Gegner.

Auch die Unterstützung des heimischen Publikums soll dabei helfen, dass die nächsten Punkte auf dem Konto der Gastgeberinnen landen. „Es sind kaum hundert auf der Tribüne aber für die Mädels fühlt es sich oft so an, als stünde eine ganze Fanwand hinter ihnen, die sie trägt – so laut kann es werden. Hoffentlich helfen alle auch am Wochenende mit, dass es für die SG schwer wird uns zu schlagen!“, setzt Hentschel auf den Heimbonus bei diesem Spiel. Auf verletzte Spielerinnen müssen die Neusserinnen am Sonntag voraussichtlich nicht verzichten und auch die Urlauber werden wieder mit an Bord sein, sodass einem spannenden Spiel nichts mehr im Wege stehen sollte…

Neusser Damen können dem Strombacher Tempohandball zu selten folgen – deutliche Pleite im Oberbergischen

Es bleibt auch im vierten Anlauf dabei. Die Topteams des Mittelrheins sind für die 1. Damen des Neusser HV momentan eine Nummer zu groß. Bei der deutlichen 32:18 (17:8)-Niederlage beim TV Strombach, die damit vorübergehend die Tabellenspitze erklimmen konnten, waren die Gäste nur phasenweise in der Lage, sich dem Tempo und der Körperlichkeit der Oberbergischen entgegenzustemmen. Es dauerte gar zehn Minuten, bis die Rheinländerinnen ihre Scheuklappen ablegten und den Kampf annahmen, den ihnen die Oberbergischen boten. Zu diesem Zeitpunkt lagen die NHV-Damen aber bereits mit 1:8 im Hintertreffen. Es folgte ein Spiel nach immer gleichem Schema. Schafften es die Neusserinnen ihre Angriffe mit Geduld und Übersicht, sowie Dynamik vorzutragen, waren sie erfolgreich. Dann konnten sie auch ihre Stärken in der Defensive ausspielen. Zu oft bestimmte aber nach wie vor Hektik die Offensivbemühungen, die von individuellen Fehlern begleitet wurden und die Oberbergischen zu ihrem gefürchteten Tempospiel kommen ließen. Am Ende eine, auch in der Höhe, verdiente Niederlage für die Quirinusstädterinnen. Die Herbstpause werden die Neusserinnen nun nutzen, um die entstandenen Wunden zu lecken und sich für die Partien gegen die bekannten Teams aus dem Niederrhein vorzubereiten, die zum Auftakt die SG Überruhr beschert (Sonntag, 5. November 2017, 16.30 Uhr).
Trainerstimme Christian Hentschel: „Wir haben leider erneut die Anfangsphase verschlafen. Wir waren passiv, fast ängstlich und haben mit unseren Fehlern den Strombacherinnen in die Karten gespielt. Das Tempo und die Dynamik, das wir gegen so eine Topmannschaft benötigen, können wir eben noch nicht über einen längeren Zeitraum fehlerfrei gestalten. Das benötigt Zeit, um die Erfahrungen aus diesen Partien auch im Training und dann im Spiel umsetzen zu können. Die Höhe der Niederlagen schmerzen natürlich aber es ist noch nichts Außergewöhnliches passiert! Mit 2:8 Punkten liegen wir innerhalb der Erwartungen und damit im Plan, um unsere Ziele, den Topmannschaften in der Saison näher zu kommen aber vor allem den Klassenerhalt zu sichern, zu erreichen.“

Die nächste Herkulesaufgabe – Strombacher Expresshandball trifft auf dezimierte Neusserinnen

Die Topteams der Liga geben sich derzeit gegen die Neusser Regionalligahandballerinnen die Klinke in die Hand. Nach Königsdorf (3.), Bonn (HVM-Meister) und Fortuna Köln (1.), wartet nun der aktuelle Tabellenzweite TV Strombach, in der altehrwürdigen Gummersbacher Eugen-Haas-Sporthalle, auf den Neusser HV (Samstag, 14. Oktober 2017, 18 Uhr). Dieser glänzte bisher mit Highspeedhandball, den Neu-Trainerin Meike Neitsch ihren Schützlingen offenbar erfolgreich eingeimpft hat. Da wäre eine volle Bank mit frischen Kräften hilfreich, die Möglichkeiten zum Verschnaufen bietet, doch die Neusserinnen reisen erneut mit Personalsorgen ins Oberbergische. Gleich alle drei etatmäßigen Kreisläuferinnen drohen auszufallen, was auch einen Umbau der am vergangenen Wochenende noch erfolgreichen Abwehr nötig macht. „Jammern hilft weder kurz- noch mittelfristig. Es ist, wie es ist. Wir benötigen Lösungen und am Wochenende ein Team, das sich wie immer, Füreinander zerreißt und über die Grenze hinaus geht!“, sagt Trainer Christian Hentschel nüchtern.

Dass man gegen die Strombacherinnen auch leicht unter die Räder geraten kann, diese leidvolle Erfahrungen durften bereits ehemalige Größen des Niederrheins machen. Sowohl der TuS TD Lank (31:23), als auch der TV Walsum-Aldenrade (34:25) und die TS St. Tönis (36:31), waren dem Druck der Neitsch-Sieben nicht gewachsen, die ihr makelloses Punktekonto auch gegen den Dünnwalder TV (27:26) verteidigten. „Eine aggressive 3:2:1-Deckung und ein konsequentes Umschaltspiel – egal, ob 1. und 2. Welle oder schnelle Mitte. Der TVS spielt den wohl schnellsten Ball der Liga!“, sagt Hentschel anerkennend zu den Stärken des Gegners. Dieser erscheint auch körperlich überaus fit zu sein, sodass über sechzig Minuten kaum Pausen gemacht werden. Der „Beyeröhder-Expresshandball“, der vorherigen Station der jetzigen TVS-Trainerin Neitsch, die den damaligen Drittligisten von der dritten Liga in die Zweitligaspitze führte, scheint also auch im Oberbergischen zu funktionieren. Der letztjährige Tabellendritte der Oberliga Mittelrhein verfügt dafür auch über die geeigneten Spielerinnen, die zwar nicht besonders groß und kräftig sind, dafür technisch versiert und flink. „Diese ständigen Wellen zu stoppen, das wird unsere Hauptaufgabe sein. Dazu benötigen wir genügend Bewegung ohne Ball im Angriff, Ruhe und eine geringe Fehlerquote. Dann können wir auch in der dünnen Besetzung den TVS ärgern“, ist Hentschel dennoch davon überzeugt, dass sein Team über geeignete Mittel verfügt.

Über diese Partie hinaus, arbeiten die Neusserinnen derzeit daran, dass sie gestärkt aus der Herbstpause zurückkehren und bereit sind für die kommenden Aufgaben. Denn zwischen Anfang November und Ende Januar, stehen die richtungsweisenden Partien um den Klassenerhalt an, wenn es gegen Gegner auf Augenhöhe geht. „Dann kann so eine harte Startphase auch lehr- und hilfreich sein, sowohl spielerisch als auch mental. Grundvoraussetzung bleibt aber, dass wir es dann schaffen, unsere zentralen Positionen verlässlich zur Verfügung zu haben und uns das Glück ein wenig mehr hold ist.“, sagt Hentschel vorausblickend. Zuvor steht aber nach dem Auswärtsspiel in Strombach, noch das Pokalspiel in der ersten Runde des HVN an. Am kommenden Dienstag (17. Oktober 2017, 20 Uhr) erwarten die Qurinusstädterinnen dann den letztjährigen Ligagkonkurrenten und jetzigen Drittligisten TB Wülfrath im Neusser Hammfeld.