Monat: Oktober 2017

Neusser Damen können dem Strombacher Tempohandball zu selten folgen – deutliche Pleite im Oberbergischen

Es bleibt auch im vierten Anlauf dabei. Die Topteams des Mittelrheins sind für die 1. Damen des Neusser HV momentan eine Nummer zu groß. Bei der deutlichen 32:18 (17:8)-Niederlage beim TV Strombach, die damit vorübergehend die Tabellenspitze erklimmen konnten, waren die Gäste nur phasenweise in der Lage, sich dem Tempo und der Körperlichkeit der Oberbergischen entgegenzustemmen. Es dauerte gar zehn Minuten, bis die Rheinländerinnen ihre Scheuklappen ablegten und den Kampf annahmen, den ihnen die Oberbergischen boten. Zu diesem Zeitpunkt lagen die NHV-Damen aber bereits mit 1:8 im Hintertreffen. Es folgte ein Spiel nach immer gleichem Schema. Schafften es die Neusserinnen ihre Angriffe mit Geduld und Übersicht, sowie Dynamik vorzutragen, waren sie erfolgreich. Dann konnten sie auch ihre Stärken in der Defensive ausspielen. Zu oft bestimmte aber nach wie vor Hektik die Offensivbemühungen, die von individuellen Fehlern begleitet wurden und die Oberbergischen zu ihrem gefürchteten Tempospiel kommen ließen. Am Ende eine, auch in der Höhe, verdiente Niederlage für die Quirinusstädterinnen. Die Herbstpause werden die Neusserinnen nun nutzen, um die entstandenen Wunden zu lecken und sich für die Partien gegen die bekannten Teams aus dem Niederrhein vorzubereiten, die zum Auftakt die SG Überruhr beschert (Sonntag, 5. November 2017, 16.30 Uhr).
Trainerstimme Christian Hentschel: „Wir haben leider erneut die Anfangsphase verschlafen. Wir waren passiv, fast ängstlich und haben mit unseren Fehlern den Strombacherinnen in die Karten gespielt. Das Tempo und die Dynamik, das wir gegen so eine Topmannschaft benötigen, können wir eben noch nicht über einen längeren Zeitraum fehlerfrei gestalten. Das benötigt Zeit, um die Erfahrungen aus diesen Partien auch im Training und dann im Spiel umsetzen zu können. Die Höhe der Niederlagen schmerzen natürlich aber es ist noch nichts Außergewöhnliches passiert! Mit 2:8 Punkten liegen wir innerhalb der Erwartungen und damit im Plan, um unsere Ziele, den Topmannschaften in der Saison näher zu kommen aber vor allem den Klassenerhalt zu sichern, zu erreichen.“

Sieg der weibl. D1 im Lokalderby

Mit Spannung wurde das Lokalderby der weibl. D1 gegen den TuS Reuschenberg erwartet. Nach 10 Minuten stand es 2:2. Beider Abwehrreihen ließen kaum ein Durchkommen.
Unsere Mädchen kamen immer besser ins Spiel und warfen 5 Tore in Folge. So stand es zur Halbzeit 9:3 für uns.
In der 2. Halbzeit ließen unsere Mädchen keinen Gegentreffer mehr zu. Josefina Chrysidis im Tor hielt 5 Siebenmeter und verdiente sich im Tor Bestnoten, wie auch Rebekka Bloschack, die heute mit 7 Treffern überzeugte. Erfreulich war, dass Jana Hetzel nach ihrer Verletzung wieder dabei war. Am Ende hieß es 14;3 für Neuss.
Es spielte im Tor: Josefina Chrysidis
Im Feld: Jovanna Ilic, Rebekka Bloschack (7), Thao Mia Pham, Lena Kizilarslan (2), Mia Föde, Leonie Reder (2), Jana Hetzel (3) und Luisa Steugk.
SPA

Die nächste Herkulesaufgabe – Strombacher Expresshandball trifft auf dezimierte Neusserinnen

Die Topteams der Liga geben sich derzeit gegen die Neusser Regionalligahandballerinnen die Klinke in die Hand. Nach Königsdorf (3.), Bonn (HVM-Meister) und Fortuna Köln (1.), wartet nun der aktuelle Tabellenzweite TV Strombach, in der altehrwürdigen Gummersbacher Eugen-Haas-Sporthalle, auf den Neusser HV (Samstag, 14. Oktober 2017, 18 Uhr). Dieser glänzte bisher mit Highspeedhandball, den Neu-Trainerin Meike Neitsch ihren Schützlingen offenbar erfolgreich eingeimpft hat. Da wäre eine volle Bank mit frischen Kräften hilfreich, die Möglichkeiten zum Verschnaufen bietet, doch die Neusserinnen reisen erneut mit Personalsorgen ins Oberbergische. Gleich alle drei etatmäßigen Kreisläuferinnen drohen auszufallen, was auch einen Umbau der am vergangenen Wochenende noch erfolgreichen Abwehr nötig macht. „Jammern hilft weder kurz- noch mittelfristig. Es ist, wie es ist. Wir benötigen Lösungen und am Wochenende ein Team, das sich wie immer, Füreinander zerreißt und über die Grenze hinaus geht!“, sagt Trainer Christian Hentschel nüchtern.

Dass man gegen die Strombacherinnen auch leicht unter die Räder geraten kann, diese leidvolle Erfahrungen durften bereits ehemalige Größen des Niederrheins machen. Sowohl der TuS TD Lank (31:23), als auch der TV Walsum-Aldenrade (34:25) und die TS St. Tönis (36:31), waren dem Druck der Neitsch-Sieben nicht gewachsen, die ihr makelloses Punktekonto auch gegen den Dünnwalder TV (27:26) verteidigten. „Eine aggressive 3:2:1-Deckung und ein konsequentes Umschaltspiel – egal, ob 1. und 2. Welle oder schnelle Mitte. Der TVS spielt den wohl schnellsten Ball der Liga!“, sagt Hentschel anerkennend zu den Stärken des Gegners. Dieser erscheint auch körperlich überaus fit zu sein, sodass über sechzig Minuten kaum Pausen gemacht werden. Der „Beyeröhder-Expresshandball“, der vorherigen Station der jetzigen TVS-Trainerin Neitsch, die den damaligen Drittligisten von der dritten Liga in die Zweitligaspitze führte, scheint also auch im Oberbergischen zu funktionieren. Der letztjährige Tabellendritte der Oberliga Mittelrhein verfügt dafür auch über die geeigneten Spielerinnen, die zwar nicht besonders groß und kräftig sind, dafür technisch versiert und flink. „Diese ständigen Wellen zu stoppen, das wird unsere Hauptaufgabe sein. Dazu benötigen wir genügend Bewegung ohne Ball im Angriff, Ruhe und eine geringe Fehlerquote. Dann können wir auch in der dünnen Besetzung den TVS ärgern“, ist Hentschel dennoch davon überzeugt, dass sein Team über geeignete Mittel verfügt.

Über diese Partie hinaus, arbeiten die Neusserinnen derzeit daran, dass sie gestärkt aus der Herbstpause zurückkehren und bereit sind für die kommenden Aufgaben. Denn zwischen Anfang November und Ende Januar, stehen die richtungsweisenden Partien um den Klassenerhalt an, wenn es gegen Gegner auf Augenhöhe geht. „Dann kann so eine harte Startphase auch lehr- und hilfreich sein, sowohl spielerisch als auch mental. Grundvoraussetzung bleibt aber, dass wir es dann schaffen, unsere zentralen Positionen verlässlich zur Verfügung zu haben und uns das Glück ein wenig mehr hold ist.“, sagt Hentschel vorausblickend. Zuvor steht aber nach dem Auswärtsspiel in Strombach, noch das Pokalspiel in der ersten Runde des HVN an. Am kommenden Dienstag (17. Oktober 2017, 20 Uhr) erwarten die Qurinusstädterinnen dann den letztjährigen Ligagkonkurrenten und jetzigen Drittligisten TB Wülfrath im Neusser Hammfeld.

2. Damen gg. Uerdingen

SC Bayer 05 Uerdingen 1F. – Neusser HV 2F. 27:23

Leider verloren, …. So lautet die Bilanz aus unserem Auswärtsspiel, gegen die ersten Frauen des SC Bayer 05 Uerdingen.
Obwohl das Ergebnis zunächst eindeutig erscheint, war es bis zur 46ten Minute, ein Spiel auf Augenhöhe. Kein Team konnte sich absetzten, ein einziges hin und her. Verloren haben wir auch dieses Spiel, weil die Personalsituation wieder einmal angespannt war. Dadurch fehlte zum Schluss die Spritzigkeit. Mit 2 Auswechselspielerinnen war die Rotation nur unzureichend möglich. Beneidenswert hingegen die Heimmannschaft. Die Bank war rappelvoll.
Die ersten Minuten begannen wieder einmal holprig. Viele technische Fehler und mehrere vergebene Torchancen verhinderten ein frühes Absetzen.
Jule hielt in dieser Phase des Spiels die Mädels auf Kurs und verwandelte Ihre Chancen treffsicher.
Zur Pause lagen wir 15:14 zurück. Kein Spielstand, der hätte Sorgen bereiten müssen.
Auch in der zweiten Hälfte blieben wir auf Augenhöhe, bis ab der 46 min. zusehends die Kräfte schwanden und sich die Fehlerquote wieder erhöhte.
Zusätzlich verpasste das Team die Chance, Uerdingens stärkste Spielerin aus dem Spiel zu nehmen.
Noemie Stangenberg verwandelte sicher alle 7-Meter und war der Dreh- und Angelpunkt auf dem Spielfeld. Nicht nur treffsicher, sondern auch immer mit einem Auge für ihre Mitspielerinnen, brachte sie den SC auf die Siegerstraße.
Am Ende stand es 27:23.
Mit dem verlorenen Spiel, befinden wir uns nun auf dem11ten Tabellenplatz, punktgleich mit dem 1sten Absteiger.
Nächste Woche, am 15.10 um 16:30 Uhr im Hammfeld, möchten wir wieder vor heimischen Publikum punkten. Ein schwieriges Unterfangen, denn mit der SG Überruhr kommt der Tabellenfünfte nach Neuss.
Hoffentlich entspannt sich bis dahin die Personalfrage.
Es spielten:
Tor: Nadine / Lene
Jule (7 Tore), Katarina (4), Marie G., Leonie (3), Anna (2), Marie S. (5/2), Svenja (1) und Emilie (1)

Starke Neusser Aufholjagd bleibt unbelohnt – Köln entführt die Punkte aus dem Hammfeld

„Hätte, wäre, wenn…“ – es half kein Lamentieren, nach der knappen 21:23 (11:16-)-Heimniederlage des Neusser HV am späten Sonntagnachmittag. Mit beiden Punkten im Gepäck, reiste Fortuna Köln als neuer Spitzenreiter der Regionalliga Nordrhein in die Domstadt zurück. Dabei half den Gästen eine bärenstarke Anfangsphase, in der sie die spürbare Verunsicherung der Neusserinnen auszunutzen wussten, die kaum einen Fuß auf den Boden bekamen. Erst danach und spätestens nach der Halbzeitpause, dominierten aber plötzlich die Gastgeberinnen die Partie. Mit einer nun unnachgiebigen Defensive, waren die Neusserinnen immer wieder nah am Ausgleich, verpassten aber die sich bietenden Chancen und liefen am Ende erfolglos dem Rückstand hinterher. Während die glücklichen Kölnerinnen erleichtert ihren vierten Sieg im vierten Spiel feiern konnten, waren die NHV-Damen zwar geknickt, angesichts von nun 2:6 Punkten aber auch zuversichtlich, dem Punktekonto in den nächsten Wochen wieder Zähler hinzufügen zu können. Die nächste Gelegenheit bietet sich den Quirinusstädterinnen am kommenden Samstagabend, wenn sich der Neusser Tross ins oberbergische Strombach begibt (Samstag, 14. Oktober 2017, 18 Uhr).

 

Hätte es nur die ersten zehn Minuten nicht gegeben! „Meine Mädels wirkten noch arg verunsichert, haben sich regelrecht einschüchtern lassen, von allerdings starken Kölnerinnen!“, sagte Trainer Christian Hentschel zum Spiel seines Teams. Die Abwehr nur zaghaft und reagierend, überließ den Gästen die Regie, die mit viel Tempo die Löcher in die Neusser Abwehr rissen. „Leider hat meine Idee, mit einem veränderten System, auf die unberechenbare und flinke Hannah Haase eine Antwort zu finden, überhaupt nicht funktioniert. Das nehme ich auf meine Kappe!“, sagte Hentschel, der aber auch die mäßige und zu fehlerhafte Angriffsleistung monierte. So hoch das Tempo der Kölnerinnen, so langsam wirkte dagegen jede Angriffsbemühung der Neusserinnen. Folgerichtig – der NHV lag nach zehn Minuten mit 2:9 im Hintertreffen. Kurz zuvor hatte der Neusser Coach zur Auszeit gebeten, die Abwehr umgestellt und plötzlich zeigten die Gastgeberinnen eine Reaktion auf das erneut drohende Ungemach. Der NHV verkürzte, mit einer besseren Abwehrleistung und weniger einfachen Fehlern in der Offensive, schnell auf 5:9 (15.). Es folgte aber eine zweite Schwächephase des Neusser Angriffsspiels, die die Kölnerinnen noch einmal auf 6:13 (18.) enteilen ließen. Mühsam nagten die Hausdamen an diesem Vorsprung, den sie bis zur Pause auf 11:16 verkürzten.

 

Zu Beginn der zweiten Hälfte setzte sich dann das fort, was sich bereits am Ende der ersten Halbzeit andeutete. Die Neusserinnen waren nun voll im Spiel und setzten ihrerseits den Kölner Angriff massiv unter Druck. Ganze sieben Minuten blieben die Gäste ohne eigenen Torerfolg und die Quirinusstädterinnen verkürzten weiter auf 14:16 (38.). „Wir hatten schon zu diesem Zeitpunkt und auch später die Chance auf den Ausgleich, was noch einmal richtig Auftrieb gegeben hätte. Leider treffen wir genau dann keine guten Entscheidungen.“, sagte der Neusser Coach, der sein Team immer wieder bis auf ein Tor verkürzen sah (17:18/43., 19:20/46., 20:21/50.). Die Vorentscheidung fiel dann bereits in der 54. Minute, als erst die im Angriff treffsicherste Neusserin Isabel Kaphahn mit einer Zeitstrafe belegt wurde und dann Jessica Lindenthal zum 20:23 erhöhte. Zwar gelang den Kölnerinnen kein weiterer Treffer mehr aber auch der NHV netzte nur noch zum 21:23 ein. „Die Zeit rann uns durch die Finger und wir sind nicht mehr rangekommen. Glückwunsch an Köln aber auch großer Respekt für meine Mädels für diese leidenschaftliche zweite Halbzeit!“, sagte der Neusser Coach abschließend.

 

Trotz der Niederlage – den Neusserinnen wird hoffentlich diese zweite Hälfte den nötigen Auftrieb für die kommenden Spiele verleihen. „Wir haben erlebt, dass wir auch eine Topmannschaft wie die Fortuna richtig ärgern können, wenn wir als Team alles reinwerfen und weiter dazulernen! Daran wollen wir anknüpfen, dann werden wir auch wieder belohnt!“, sagt Hentschel überzeugt. Der nächste Prüfstein wird der TV Strombach sein. Bei den Oberbergischen (Samstag, 14. Oktober 2017, 18 Uhr, Moltkestraße), die unter der neuen Führung der ehemaligen Nationalspielerin Meike Neitsch, eine tolle Entwicklung genommen haben, erwartet die Neusserinnen erneut ein Team mit „Highspeed“-Handball. „Das wird eine schwere Nuss, die wir knacken wollen“, übt der Neusser Coach noch Zurückhaltung.

Bisherigen Tabellenführer geschlagen

Mit 19:12 Toren gewann unsere weibl. D1 gegen die bisher ungeschlagene HSG Haan/Hilden.

Bis Mitte der 1. Halbzeit verlief das Spiel ausgeglichen (4:4). Unsere Mädchen stellten sich immer besser auf den gegnerischen Angriff ein und gingen durch drei Tore in Folge auf 7:4 davon. Zur Halbzeit hieß es 10:5 für Neuss.

In der 2. Halbzeit vernagelte Josefina Chrysidis das Tor und konnte viele Bälle vereiteln. Schöne Kombinationen sorgten im Angriff für viele Tore, so dass der Vorsprung auf 18:9 ausgeweitet werden konnte.

Besonders Mia Föde mit 7 und Leonie Reder mit 6 Toren taten sich besonders hervor.

Es spielten im Tor: Josefina Chrysidis

Im Feld: Jovanna Ilic, Rebekka Bloschak (3), Thao Mia Pham (1), Lena Kizilarslan (3), Mia Föde (7), Leonie Reder (6) und Luisa Steugk.

Verdienter 26:20 (13:9) Sieg im Lokalderby gegen Fortuna Düsseldorf

Mit einem Minimalkader von 7 Feldspielerinnen und 2 Torleuten behaupteten sich die Neusser Mädels verdient und überzeugend gegen den Nachwuchs der Düsseldorfer Fortunen.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase kamen die Neusser Mädels immer besser in Tritt und konnten sich mit 6:3 einen ersten Vorsprung sichern. Aus einer offensiven 6:0 Deckung verstanden die Mädels die Fortunen unter Druck zu setzen und erkämpften sich trotz der hervorragenden Leistung des Gästkeepers einen 13:9 Vorsprung, mit dem sie in die Pause gingen.

Hellwach und mit sehenswerten Aktionen bestimmtem die Neusser weiter das Spiel und konnten weiterhin gestützt auf eine solide Abwehr den Vorsprung auf 18:11 erhöhen.

Das Ergebnis wurde sicher bis zum Endstand von 26:20 gehalten und man konnte weitere Punkte einfahren. Insgesamt eine tolle Teamleistung und runde Vorstellung des Mädels.

RASPUDIC, KATARINA 5, KORBES, ANNA 6, EMMERICH, ANNA-SOPHIE 1, SCHLOSSER, MARIE 1, HOLZKE, ANNIKA 10, MANTHEI, TERESA 2, LIPOK, EMILIE 2

 

Bild: Trainer Manfred Wählen

Neusser Damen atmen tief durch – Personallage entspannt sich vor dem Duell mit Fortuna Köln

Die Wunden aus der krachenden Auswärtsniederlage in Bonn sind geleckt, die Fehler analysiert und die Begegnung richtig eingeordnet. Der Blick geht wieder nach vorne. Zuversichtlich stimmt die Neusser Regionalliga-Handballerinnen, vor dem zweiten Heimspiel der Saison, gegen den aktuellen Tabellenzweiten Fortuna Köln (Sonntag, 8. Oktober, 16.30 Uhr im Neusser Hammfeld), dass sich die Personallage deutlich entspannt hat. Die zuvor erkrankten Spielerinnen sind wieder genesen und können voll eingreifen, wie auch die zurückkehrende Abwehrchefin Lisa Klause und Rückraumshooterin Isabel Kaphahn. Dennoch warnt Trainer Christian Hentschel  vor allzu großen Erwartungen: „Fortuna Köln ist und bleibt der Favorit in diesem Spiel, verfügt über einen ausgeglichenen, breiten Kader. Die Rückkehr der Spielerinnen wird uns definitiv helfen, eine bessere Leistung abzurufen aber wir wären gut beraten, wenn wir uns erst einmal auch nur darauf konzentrieren. Wenn wir dann am Ende die Chance auf Punkte haben, wollen wir natürlich zugreifen!“

 

Enttäuscht und ernüchtert waren die Neusserinnen nach der 38:14-Niederlage beim TSV Bonn rrh.. Doch die gemeinsame Videoanalyse sorgte am Dienstag für die richtige Einordnung der Partie, die nicht nur Negatives zu Tage förderte. „Man darf nicht vergessen, dass uns zentrale Spielerinnen fehlten oder nur bedingt einsatzfähig waren, dass wir im letzten Jahr noch als Abstiegskandidat der Oberliga galten und insgesamt noch recht jung und unerfahren sind – auf diesem Niveau. Wir haben es in vielen Situationen, vor allem in der Abwehr, trotzdem gut gelöst aber eine erfahrene Top-Mannschaft wie Bonn, verzeiht einfach kaum Nachlässigkeiten. Diese Erfahrungen werden uns helfen, eine schnellere Entwicklung zu nehmen. Das traue ich meinem Team einhundertprozentig zu!“, lautete das zuversichtliche Fazit des Trainers. Deutliche Kritik gab es nur für das hektische und teilweise kopflose Anrennen der Neusser Offensive, die auch in den ersten Partien schon die Achillesferse im Neusser Spiel war. So wird auch der Schwerpunkt in den nächsten Einheiten auf der Erweiterung des eigenen Angriffsrepertoires liegen und soll bereits gegen die Fortuna zu ersten Erfolgen führen.

 

Die kommenden Gäste werden nach ihrem perfekten Start in die Saison, entspannt nach Neuss reisen. Nach den ungefährdeten Erfolgen zu Hause gegen Walsum-Aldenrade und Dünnwald, sowie dem deutlichen Sieg bei der Turnerschaft St. Tönis, grüßen die Kölner Südstädterinnen aktuell vom zweiten Tabellenplatz. „Nicht zu Unrecht! Köln macht nur wenige Fehler offensiv und defensiv, hat eine insgesamt ausgeglichene Mannschaft, auch wenn Hannah Haase noch herausragt. Sie macht den Unterschied, wenn es eng wird!“, lobt Hentschel das Team von Trainer David von Essen, auf die die Neusserinnen bereits in der Vorbereitung getroffen sind. Damals waren noch Friederike Büngeler und Abwehrchefin Julia Alefelder an Bord. Letztere riss sich beim Blitzturnier in Neuss das Kreuzband und ist zum Zuschauen verdammt, während Büngeler mittlerweile zum Drittligisten Wülfrath gewechselt ist. Dass die „Südstadt-Kanonen“ trotzdem einen blitzsauberen Saisonstart hinlegten, spricht für die Breite des Gäste-Kaders. „Wie bereits gesagt, wir konzentrieren uns primär auf das eigene Spiel, wollen uns dort weiterentwickeln aber wir haben auch ein paar Ideen, die die Kölnerinnen in Schwierigkeiten bringen können. Gemeinsam mit unseren Zuschauern, ist dann vielleicht auch eine Überraschung drin!“, sagt der Neusser Coach hoffnungsvoll.

Chancenlose Neusserinnen verirren sich im Bonner Abwehrdreieck

Heftige Pleite beim Meister TSV Bonn rrh.

 

Mittelrheinmeister gegen Ligaachten der Oberliga Niederrhein – die befürchtet hohe Hürde beim TSV Bonn rrh., sollte für die Neusserinnen unüberwindbar bleiben. Es wurde sogar eine Lehrstunde für den personell gebeutelten Neusser HV, der am 3. Spieltag der Regionalliga Nordrhein der Frauen, eine überdeutliche und in der Höhe verdiente 38:14 (21:8)-Auswärtsniederlage kassierte. Die Gastgeberinnen benötigten nur eine Viertelstunde Anlaufzeit, ehe sie den Gästen vorzeitig jede Hoffnung nahmen. Diese präsentierten sich immer wieder übereifrig und hektisch, verzettelten sich in der fast lehrbuchmäßigen 3:2:1-Deckung des TSV oder schossen reihenweise Fahrkarten. Dass es auch anders gegangen wäre, zeigten sie nur nach der Auszeit in der ersten Hälfte. Doch das kurze Aufflackern und die Treffer zum 5:9 (16.), sorgten nicht für die nötige Ruhe und taktische Disziplin, die hernach wieder über Bord ging. Zwar wehrten sich die Neusserinnen auch in Halbzeit zwei nach Kräften, doch da hatten sich die Bonnerinnen längst in einen Torrausch gespielt.

 

„Bonn hat uns unsere Baustellen, vor allem im Angriff, schonungslos aufgezeigt. Abhaken und weitermachen – das wird dieses Mal nicht so einfach gehen!“, sagte Trainer Christian Hentschel nüchtern. Dieser beobachtete schon in der Anfangsphase, wie sein Team Lehrgeld zahlen musste. Agierte die neuformierte Deckung der Quirinusstädterinnen noch engagiert und durchaus standfest, bis die Gastgeberinnen ins Zeitspiel kamen, nutzten diese jede kurze Unaufmerksamkeit, um doch noch ein Tor zu erzielen. Das sorgte offenbar für Unruhe bei den Gästen, die unbedingt antworten wollten. Statt sich an das besprochene Konzept zu halten, verfielen die Neusserinnen gleich in uneffektive, hektische und kraftraubende Aktionen, die den Bonnerinnen in die Karten spielten. „Wir waren zu nah an der Deckung, ohne Bewegung und mit viel zu vielen Einzelaktionen“, sagte Hentschel kopfschüttelnd. Ohne Mühe erspielte sich der Favorit eine beruhigende 9:3-Führung (14.), die die Neusserinnen nach einer Auszeit und geduldiger gespielten Angriffen, zwar noch einmal auf 9:5 (16.) verkürzen konnten aber danach sofort wieder jede Stabilität verloren. Der TSV startete, nach noch verhaltenem Beginn, seinen Torrausch und setzte eine 12:2-Serie bis zum Halbzeittee hin.  

 

„Wir wollten in der zweiten Halbzeit einfach mehr Dinge richtig machen. Aber Bonn war gnadenlos und hat uns nicht mehr ins Spiel gelassen.“, so Hentschel zur Halbzeitansprache und dem weiteren Verlauf. Tatsächlich waren die Bonnerinnen nicht mehr gewillt ihren Torhunger auszusetzen und agierten weiterhin kompromisslos und aggressiv in der Abwehr, gegen die die Gäste nun zwar geduldiger agierten aber auch zunehmend mit einfachen Fehlern und mit weiterer Spieldauer, auch mit weniger Überzeugung. Ein Gegenstoß nach dem Anderen rollte nun auf das NHV-Gehäuse, der sich die glücklose Jule Sorg kaum erwehren konnte. Erst die eingewechselte Wiebke Hagedorn verhinderte das Erreichen der 40-er Marke für die Gastgeberinnen, die noch einige Paraden zeigen konnte. „Der TSV ist sicher nicht unser Gradmesser. Da kann man schon einmal unter die Räder geraten. Wir hätten es in der ungewohnten Formation zwar besser machen können aber ich werde den Teufel tun und den Stab über die Spielerinnen brechen, die sich heute Abend dieser schweren Aufgabe gestellt haben. Aber – wir müssen als Team miteinander besprechen, welche Lösungen für uns möglich sind. Was wir vor allem im Training verändern können!“, sagte der Neusser Coach abschließend.

 

Diese Lösungen werden schon für das kommende Heimspiel gegen den SC Fortuna Köln von Nöten sein. Die Kölner Südstädter reisen am Sonntag (7. Oktober 2017, 16.30 Uhr) mit einer blütenweißen Weste ins Neusser Hammfeld und werden vor Selbstvertrauen nur so strotzen. „Wir kennen die Fortuna aus der Vorbereitung. Neben Kampf und Leidenschaft, werden wir besser spielen müssen, um unsere Chancen auf einen Erfolg zu wahren!“, sagt Hentschel vorausschauend.