Kategorie: Damen I

Neusser HV pendelt beständig zwischen Himmel und Hölle – desolate Vorstellung in Radevormwald

Es scheint nur Schwarz oder Weiß zu geben für die 1. Damen des Neusser HV. Nach zwei starken Vorstellungen in der Oberliga Niederrhein, setzte es nach einem 60-minütigen Höllenritt, eine in der Höhe völlig verdiente 42:19 (22:6)-Auswärtspleite bei der HSG Radevormwald/ Herbeck. Gegen hochmotivierte und giftige Gastgeberinnen, die konsequent die Dinge umsetzten, die das Neusser Spiel in den letzten beiden Partien erfolgreich prägten, hatten die Gäste nicht den Hauch einer Chance. Auch die Anreiseprobleme, wodurch die letzte Spielerin erst wenige Minuten vor Anpfiff in der Halle erschien, taugen nur als schlechte Ausrede für diese erste Halbzeit, in der jeder Zweikampf und jedes Laufduell verloren ging. In der zweiten Hälfte wurde es nur wenig besser. Die NHV-Frauen kämpften nun mehr, profitierten aber auch von der nachlassenden Konsequenz der Rader Akteure. Am Ende bleibt die Ernüchterung, die mit diesem Ergebnis und der Art und Weise der Niederlage, als Hammerschlag auf die Neusser Spielerinnen und den Trainer krachte. Mit nun 4:10 Punkten und einer katastrophalen Torbilanz (-65 nach sieben Spielen), rutschten die Quirinusstädterinnen erneut in den Tabellenkeller (Rang 12) und das nur eine Woche vor dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf.

Die derbe Pleite ließe sich rasch und einfach erklären. Eine chaotische Anreise und verspätete Ankunft zahlreicher Akteure, eine Trainingswoche mit Feiertag und Hallenverschiebungen, dazu ein hochmotivierter und stark aufspielender Gegner, der sich spätestens nach 15 Minuten im Rausch befand – fertig ist das Rezept für einen zumindest schweren Gang in der folgenden Partie. „Das wäre mir zu einfach! Wir haben schlicht nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, waren in der ersten Halbzeit mental nicht anwesend!“, sagte Trainer Christian Hentschel sichtlich enttäuscht. Mit 11:1 (14.) legten die Gastgeberinnen einen Blitzstart hin. Während bei der HSG der Matchplan aufging, wirkten die Neusserinnen auch in der Folge konfus. Immer wieder verzettelten sie sich in unvorbereiteten Zweikämpfen, die Ballverluste nutzten die Bergischen für Gegenstöße. Und standen die Gäste einmal in der Defensive, dann reichten auch drei Spielerinnen meist nicht, um eine HSG-Spielerin zu stoppen. Folgerichtig der stetige Anstieg des Rückstandes, der bis zur Pause auf 22:6 anwuchs.

Der Verlauf der zweiten Hälfte ähnelte dem der ersten. Die Neusserinnen konnten sich zwar im Angriff steigern und hatten nach zwölf gespielten Minuten bereits genauso viele Tore erzielt wie in Durchgang eins, die Abwehr sollte aber weiterhin die Achillesferse des heutigen Tages bleiben. Nach einer Verschnaufpause der Gastgeberinnen, fand wieder nahezu jeder Ball den Weg ins NHV-Gehäuse und das Unheil nahm endgültig seinen Lauf. Der dreizehnte Treffer von Milena Mattyssek besiegelte die 42:19-Niederlage und hinterließ ratlose Neusser Damen. „Wir werden uns hinterfragen müssen, warum vier von fünf Niederlagen in dieser Saison, im Desaster geendet sind. Warum wir in dieser Woche den Fokus verloren haben. Das kann und soll nicht unser Anspruch sein, wenn wir ernsthaft etwas zusammen erreichen und entwickeln wollen!“, kündigte der Trainer eine Ursachenforschung im Team an.

Die Gründe sollte der Trainer mit seinem Team möglichst schnell finden und auch die entsprechenden Lösungen dafür, denn bereits am kommenden Wochenende erwartet der NHV die Fortuna aus Düsseldorf zum Derby (Sonntag, 13. November 2016, 16.15 Uhr im Neusser Hammfeld). Gegen den aktuellen Tabellendritten, werden die Neusserinnen wieder ein anderes Gesicht zeigen müssen, um mit einem guten Ergebnis, weiter positiv in Zukunft schauen zu können.

Die 1. Damen des Neusser HV klettern aus dem Tabellenkeller – Heimsieg gegen Straelen

Bei den Damen des Neusser HV scheint der Knoten geplatzt! Nach dem knappen Auswärtserfolg in Rheydt, ließen die Neusserinnen einen verdienten 32:28 (15:12)-Erfolg gegen den SV Straelen folgen. Und in diesem Heimspiel, vor einer zahlreichen und lautstarken Kulisse, boten die Gastgeberinnen vor allem eines – einen beherzten und und leidenschaftlichen Kampf, mit spielerischen Akzenten, die mehr werden. In der zweiten Hälfte entschieden die NHV-Frauen die Partie mit einer Leistungssteigerung in der Defensive und konsequentem Tempospiel. Die ratlos und beeindruckt wirkenden Straelenerinnen blieb nur noch am Ende zu verkürzen, der den klaren Erfolg jedoch nicht mehr gefährden konnte. Mit den Punkten drei und vier in der Tasche, klettern die Gastgeberinnen in der Tabelle nach Oben und belegen nun den 10. Platz in der Oberliga Niederrhein.

Gleich zu Beginn, nach der frühen 3:1-Führung (8. Minute), dokumentierten die NHV-Frauen Selbstbewusstsein. Eine kompakte und dennoch aggressiv gegen den Ball agierende Abwehr, zeigte Wirkung bei den Gästen aus der Blumenstadt, die trotzdem noch einmal zum 4:4 ausgleichen konnten. Fortan bestimmten die Gastgeberinnen das Geschehen. Das änderte sich auch nicht, als der SVS die Time-Out-Karte (13. Minute) zog, sondern erst, als die Neusserinnen etwas im eigenen Angriff überdrehten und Gäste-Kreisläuferin Zoé Daguhn nicht zu stoppen war. Aus der komfortablen 8:4-Führung, machten die Gästen binnen zehn Minuten, eine 10:12-Führung. Statt nun einzubrechen wie in den ersten Saisonspielen, beantwortete der NHV den Führungswechsel mit wütenden Angriffen und einer noch zupackenderen Abwehr. Fünf Treffer waren die Belohnung für die Gastgeberinnen und ein weiterer Wirkungstreffer gegen den SV Straelen, der aber wieder bis zur Pause auf 16:14 verkürzte.

„Wir hatten schon in der ersten Halbzeit mehr Vorteile, diese aber nicht alle nutzen können. Das wollten wir besser machen und vor allem das Kreisläuferspiel unterbinden.“, sagte Trainer Christian Hentschel zur ausgegebenen Marschroute beim Halbzeittee. Und seine Mannschaft hörte offenbar besonders gut zu. Denn die Abwehr wusste sich weiter zu steigern, ließ kaum noch ein Anspiel auf die weiterhin brandgefährliche Daguhn zu und nachdem sich der Rückraum an der Neusser Abwehr aufgerieben hatte, spiegelte sich das Engagement auch im Ergebnis wieder. „Wie wir zwischen der 35. Minute und der 49. Minute verteidigt haben, das war schon richtig gut! Da hat das Zuschauen Spaß gemacht!“, fand der Trainer lobende Worte für sein Team, das aus einer knappen 18:17-Führung (35.), bis eben zur 49. Minute, ein 28:20 machte. Zwei Minuten später sah sich der Coach aber gezwungen die grüne Karte hinzulegen. Denn sein Team verlor in Unterzahl ein wenig den Kopf und die Spannung, sodass der SVS blitzschnell auf 28:23 verkürzte. Danach traten die Gastgeberinnen wieder konzentrierter auf und spielten die restliche Zeit diszipliniert zu Ende, obwohl die Blumenstädter noch einen weiteren Treffer aufholen konnten. „Wir haben uns im Vergleich zum letzten Spiel und innerhalb des Spiels steigern können, was mich besonders freut. In der ersten Hälfte haben wir spielerisch mehr überzeugt, in der zweiten Hälfte einfach richtig gut verteidigt. Kompliment an meine Mädels!“, zog Christian Hentschel ein zufriedenes Fazit.

Bis Weihnachten geht es nun ohne große Pausen weiter in der Liga. Bereits am kommenden Wochenende reisen die NHV-Frauen zur HSG Rade./Herbeck (Samstag, 5. November 2016, Gymnasium Herrmannstraße), die heute Abend bereits spionierte und dabei mit Nationaltorhüter Andreas Wolff, in prominenter Begleitung erschien. Ob mit oder ohne Prominenz, die NHV-Frauen werden auch in der Fremde wieder mit breiter Brust auftreten dürfen.

Die 1. Damen des Neusser HV senden ein Lebenszeichen – erster Saisonsieg beim Rheydter TV

Ein Pfiff, ein Wurf – danach kannte der Jubel beim Neusser HV keine Grenzen! Der verdiente 27:28 (14:14)-Auswärtssieg beim Rheydter TV, in der Schlusssekunde per Siebenmeter durch Jacky Sorg erzielt, war Balsam auf die Seelen, der zuletzt so arg gebeutelten Gäste. Dabei sah es zu Beginn des Spiels nach einem klaren Erfolg für den Aufsteiger aus Mönchengladbach aus. Das neu formierte Team der Neusserinnen, die gleich fünf A-Jugendliche zum Einsatz brachten, benötigte rund zehn Minuten, um in Fahrt zu kommen. Und entgegen der letzten Partien, rückten die Quirinusstädterinnen nicht nur wieder heran, sondern überholten die nun sichtlich verunsicherten Gastgeberinnen. Der Ausgleich zur Halbzeit gab den NHV-Damen weiteren Auftrieb, die erst durch neun (!) Zeitstrafen, alle im zweiten Durchgang und gegen Ende vermehrt doppelt ausgesprochen, beinahe noch von der Siegerstraße abgebracht wurden. Nach dem ersten Ausgleich für den RTV, zum 27:27, eine Minute vor dem Ende, behielten die Neusserinnen die Nerven gleich doppelt. Erst erspielten sie sich die Torchance, die nur siebenmeterreif verhindert werden konnte und dann netzte Jacky Sorg entschlossen zum Sieg ein. Mit den ersten Punkten in der Oberliga Niederrhein im Gepäck, reichte der NHV die rote Laterne des Tabellenletzten, zumindest für eine Nacht, an den HSV Solingen-Gräfrath II weiter. Ein rundum gelungener Samstagabend und ein Lebenszeichen.

Zu Beginn der Partie überraschte der Neusser HV mit einer neuen Defensive. Was als Aufgabe für den Gegner gedacht war, entwickelte sich zunächst als große Herausforderung für die Gäste selbst. Zwar gelangen den Neusserinnen einige Ballgewinne aber die manchmal noch unsichere Absprache, übertrug sich zu sehr in den eigenen Angriff, sodass der erhoffte Effekt ausblieb. Erst nach dem 6:1 (10. Minute) für Rheydt, stellte der NHV um auf ein gewohntes System, das sofort für Erfolgserlebnisse sorgte. Spätestens nach dem 8:6 (16. Minute) durch Mabel Barnett, waren die Gäste im Spiel angekommen und zwangen den RTV-Coach zu einer Auszeit. Anders als in den vergangenen Partien, blieben die NHV-Damen bissig, kamen vermehrt auch über die 2. Welle zu Toren. Mutig und entschlossen, steckten sie auch manche kuriose Entscheidung der unsicheren Unparteiischen weg und glichen in der 24. Minute, erstmalig nach dem Anpfiff, wieder aus (11:11). Bis zur Pause wog die Partie nun hin und her und die Teams wechselten mit einem 14:14 die Seiten.

„Ich bin in die Kabine gekommen und es war dieses Mal nicht totenstill, sondern eine hoffnungsvolle und gelöste Stimmung“, sagte Trainer Christian Hentschel, der seinen Damen noch ein paar Feinheiten mit auf dem Weg gab, die den ersten Saisonsieg sichern sollten, an den das Team nun glaubte. Beim 15:18 (36.) gelang den Gästen die erste Drei-Tore-Führung, die sie in der zweiten Halbzeit mehrfach innehaben sollten. Sich entscheidend abzusetzen, gelang den Neusserinnen jedoch nicht. Ein wahre Flut an Zeitstrafen ergoss sich über die Gäste. Ganze neun in der zweiten Hälfte, die nicht anders verteidigten als in Halbzeit eins. Während der ersten doppelten Unterzahl gegen den NHV (47.), kam der Rheydter TV wieder bis auf ein Tor heran, um mit der nächsten Zeitstrafe gegen Sandra Höfig (50.), den 23:23-Ausgleichstreffer zu erzielen. „Mehr noch, ist beim RTV der Kampfgeist und der Glaube an eine Wende wieder entfacht worden!“, sagte der Trainer der Neusserinnen noch sichtlich verärgert. Die Gäste konnten sich noch einmal befreien und zogen erneut, trotz weiterer Bestrafungen, auf 24:27 (57.) davon. Als nach der dritten Zeitstrafe gegen Marie Schlosser, die bis dahin eine tolle Leistung in der Defensive der Neusserinnen gezeigt hatte, die Kräfte langsam schwanden, nutzten das die Gastgeberinnen, um erst zu verkürzen und eine Minute vor Schluss zum umjubelten 27:27 zu gelangen. Der Jubel sollte verfrüht gewesen sein. Nach einer Auszeit des NHV, konnte sich Vanessa Müller am rechten Flügel durchsetzen, die unsanft und siebenmeterreif gestoppt wurde. Siebenmeter! Jacky Sorg, mit zuvor sieben sicher verwandelten Strafwürfen, trat an, zog entschlossen durch und traf zum 27:28-Sieg. „Ich freue mich wahnsinnig für meine Mädels, die sich heute mal befreien konnten, von allen negativen Gedanken! Das war eine tolle Teamleistung, an der alle Spielerinnen ihren Anteil haben, auch diejenigen, die die anderen von der Bank aus nach Vorne gepeitscht haben!“, sagte Trainer Christian Hentschel sichtlich erleichtert.

Mit dem Erfolg verlassen die Neusserinnen, zumindest für eine Nacht, den Platz am Tabellenende und können nun mit einem positiven Gefühl in die knapp dreiwöchige Herbstpause gehen. Dort wollen die NHV-Damen aber nicht nur regenerieren, sondern weiter konzentriert an den Stärken und Schwächen feilen, damit der erste Erfolg keine Eintagsfliege bleibt. Das nächste Meisterschaftsspiel bestreiten die Quirinusstädterinnen wieder im Neusser Hammfeld, wenn der SF Straelen seine Visitenkarte abgibt (Sonntag, 30. Oktober 2016, 16.30 Uhr).

Neusser Damen taumeln weiter durch die Liga – 17:38-Klatsche bei der SG Überruhr

Sie wollten ihre Außenseiterchance nutzen und endlich punkten. Es endete für den Neusser HV im Debakel. Mit 17:38 (8:18) unterlagen die 1. Damen bei der SG Überruhr. Es war die vierte Pleite im vierten Spiel und die dritte, die überdeutlich ausfiel. Mit 0:8 Punkten zieren die Qurinusstädterinnen das Tabellenende der Oberliga Niederrhein. Dabei wollten sie die ebenfalls von einer derben Pleite gezeichneten Gastgeberinnen, mit einem guten Start weiter verunsichern und mit großem Kampf die Punkte ergattern. Verunsichert, gar mutlos in den ersten dreißig Minuten, präsentierten sich aber nur die Gäste, denen zumindest in den fünfzehn Minuten nach Wiederanpfiff, so etwas wie Ausgeglichenheit gelang. Nicht kampf- oder willenlos aber verzweifelt und leer, ließen sich die Neusser Damen in der Schlussviertelstunde wieder überrollen und die Essenerinnen hatten leichtes Spiel, um den Vorsprung weiter in die Höhe zu schrauben. Die Frage ist, wie die Neusserinnen aus diesem Schlamassel herausfinden wollen? Mit eigenen Kräften, von denen in den letzten beiden, akut abstiegsgefährdeten Jahren, die Leistungsträgerinnen aufhörten oder den Verein verließen, wird es ein verdammt langer und harter Weg. Vielleicht zu lang, um am Ende noch den Klassenerhalt zu erreichen? Neue Kräfte waren schon vor der Saison nicht aufzutreiben, die Zeit zu knapp oder das Angebot nicht attraktiv genug. Also, quo vadis NHV?

„Ich mache meinen Mädels keinen großen Vorwurf!“, überraschte Trainer Christian Hentschel mit seiner Aussage unmittelbar nach dem Spiel. Hatte der Trainer der Neusserinnen etwa ein anderes Spiel gesehen, als die rund 200 Zuschauer auf der Tribüne? Denen bot sich ein fast tragisches Bild. Was immer auch die Neusserinnen in der Anfangsphase des Spiels versuchten, entweder rannten sie sich im Gegner fest, trafen das Tor nicht oder die Abpraller, bei der heute alles anderen als sattelfesten Abwehr, landeten immer wieder bei den Gegnerinnen. Gepaart mit der von Beginn an nervösen und unsicheren Spielweise, die einige technische Fehler begründete, gerieten seine Farben unmittelbar ins Hintertreffen. Nach dem 10:5 (17. Minute) für Überruhr, zog der Coach die erste grüne Karte und bat zur Auszeit. Offenbar zur rechten Zeit, denn in der Folge konnten die Neusserinnen den Abstand bis zum 12:8 (25.) sogar um ein Tor verkürzen. Doch keine fünf Minuten später war die Partie entschieden, als die Gastgeberinnen den kollektiven Blackout der NHV-Damen nutzten, um einen Zwischenspurt zum 18:8-Halbzeitstand hinzulegen.

Die Gäste präsentierten sich nach der Pause kurzzeitig erholt, mutiger und konzentrierter. Zwar gelang es ihnen nicht, den Rückstand nennenswert zu verkürzen aber bis zum 25:16 (47.) war diese zweite Hälfte zumindest ausgeglichen verlaufen. Vielleicht holten die Essenerinnen aber auch nur Luft für ihren zweiten Anlauf. Der folgte in den letzten fünfzehn Minuten, gegen zunehmend verzweifelte Gäste, die sich einen Ballverlust nach dem anderen erlaubten und prompt zu Gegenstößen genutzt wurden. So schnellte der Abstand zwischen den ungleichen Teams in die Höhe und am Ende stand das 17:38 zu Buche. Und dann kommt kein Vorwurf des Trainers an seine Mannschaft? Ist er nicht einmal insgeheim sauer? „Nein, die Mädels wollen allesamt ihr Bestes geben und zeigen! Heute, letzte Woche und auch im Training der Vorwochen! Und sauer bin ich schon, sogar fast wütend, wenn ich sehe, wie diese Mannschaft im Stich gelassen wurde und es jetzt ausbaden darf!“, sagte Trainer Christian Hentschel mit finsterer Miene und in Anspielung an die Kaderplanung und Vorbereitung. Er sehe zwar auch, dass die Fehlerzahl im Training und im Spiel immer wieder zu hoch sei, alte Verhaltensmuster nur schwer zu durchbrechen und neue nur langsam erlernt und gezeigt werden können, vor allem unter Stress. „Aber das liegt weniger am Willen, als an den grundsätzlichen Voraussetzungen. Die Einen haben in den letzten Jahren fast gar nicht gespielt, den Anderen wird eine Rolle zugemutet, der sie momentan kaum gewachsen sein können. Wo sollen da überbordendes Selbstvertrauen und eine Selbstverständlichkeit herkommen? Es braucht Zeit, die wir eigentlich nicht haben…“ So hofft der erfahrene Trainer, dass seine Farben noch einmal auf dem Spielermarkt fündig werden können, um auch den Druck von manchen Spielerinnen zu nehmen. „Sollte das nicht gelingen, dann geben wir trotzdem nicht auf! So oder so werden wir unser Training intensivieren, noch härter an uns arbeiten und hoffentlich nicht den Spaß dabei verlieren, trotz des einen oder anderen Rückschlags, der da noch auf uns warten wird!“, sagte Christian Hentschel kämpferisch.

Am kommenden Samstag (8. Oktober 2016, 18 Uhr, Heckerstraße, Mönchengladbach) bietet sich den Neusserinnen die erneute Gelegenheit unter Beweis zu stellen, dass sie bisher unter Wert geschlagen wurden und sich Verbesserungen in ihrem Spiel zeigen. Beim starken Aufsteiger Rheydter TV, der die SG Überruhr in der vergangenen Woche aus der eigenen Halle schoss, wird es kein leichtes Unterfangen.

„Kämpfen bis zum Umfallen!“ – Damen des Neusser HV reisen nach Essen

Noch sind die 1. Damen des Neusser HV in der Oberliga Niederrhein ohne Punkte. Auch in Essen, wo die SG Überruhr am Samstagnachmittag (16.30 Uhr, Aqua Style Arena, Dellmannsweg 14, 45277 Essen) auf die heimischen Balljägerinnen wartet, wird ein Erfolg nicht verschenkt. „Neben einer spielerischen Verbesserung, benötigen wir als Grundvoraussetzung, den unbedingten Willen alles aus uns herausholen zu wollen! Von der ersten bis zu letzten Minute!“, fordert Trainer Christian Hentschel sein Team auf, noch mehr zu investieren, als in den letzten beiden Spielen. Dort hielten die Neusserinnen zwar über lange Strecken mit den Gegnerinnen mit, mussten aber jeweils am Ende noch deutliche Niederlagen einstecken. Auch die Gastgeberinnen aus dem Ruhrpott erlebten am vergangenen Wochenende ein unerwartetes Debakel. Beim 25:35 gegen den Aufsteiger TV Rheydt, gingen die Essenerinnen regelrecht unter und stehen mit 2:4 Punkten ebenso unter Druck, wenngleich die Ambitionen andere sind als beim NHV-Team.

Die Voraussetzungen, im Vergleich zum vergangenen Wochenende, als der NHV mit einer Rumpftruppe am Ende einbrach, sind für dieses Spiel deutlich verbessert. Erstmals wird Trainer Christian Hentschel auf eine vollen Kader zurückgreifen können, weil es keinerlei Überschneidungen mit Jugendspielen gibt oder verletzte und erkrankte Spielerin zu beklagen sind. Mit Luisa Teusch, Anna-Sophie Emmerich und Leonie Hamacher, rücken gleich drei A-Jugendliche in den Kader. Dazu meldeten sich Sandra Höfig, Madita Schut und Jacky Sorg gesund zurück. „Trotzdem reisen wir nur mit Außenseiterchancen an. Die Betonung liegt aber auf den Chancen!“, sagt der Neusser Trainer schmunzelnd. Wohlwissend, dass der breite Kader zwar für die bisher fehlenden Pausen der Leistungsträgerinnen sorgen kann aber auch das spielerische Problem gelöst werden muss. „Weniger technische Fehler und die spielerischen Verbesserungen aus dem Training ins Spiel transportieren“, erwartet Hentschel, dass seine Spielerinnen nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit dem Kopf bei der Sache sind.

Der Gastgeber SG Überruhr wird ebenso darauf brennen, die letzte Niederlage beim TV Rheydt vergessen zu machen. Die Essenerinnen, in der vergangenen Saison im gesicherten Mittelfeld der Liga gelandet, hatten sich selbst das Saisonziel „Qualifikation Nordrheinliga“ ausgegeben und hinken derzeit den Erwartungen hinterher. Mit 2:4 Punkten steht die SGÜ bereits unter Druck, will man nicht frühzeitig den Anschluss ans obere Tableau verpassen. Dabei sind Leistungsschwankungen auch bei diesem Team nicht völlig unerwartet. Gleich zehn Neuzugänge musste Trainer Bernd Vatter integrieren, die vornehmlich vom Traditionsclub Teutonia Riemke an die Ruhr wechselten und zudem den Abgang von Torjägerin Kim Spiecker verkraften. Der Saisonstart gelang mit einem 28:20-Erfolg gegen Mettmann-Sport und auch die Niederlage gegen den Ligafavoriten TuS TD Lank kam nicht unerwartet. Gänzlich unerwartet war dagegen die Niederlage, vor allem die Höhe der 25:35-Pleite, beim TV Rheydt.

Die Zuschauer erwartet also eine spannende Begegnung, mit hoher Intensität. Wer dabei den Platz als Sieger verlässt, entscheidet wohl weniger das spielerische Leistungsvermögen, sondern vielmehr, welches Team, die beide noch in der Findungsphase zu sein scheinen, seine Nerven besser im Griff behält. „Ich wünsche natürlich meinen Mädels, dass sie sich für die Arbeit im Training belohnen können und dass es ihnen gelingt, über sechzig Minuten, Kopf und Herz in Einklang zu bringen!“, sagt Trainer Christian Hentschel abschließend.

Ersatzgeschwächten Neusserinnen geht gegen Lank die Puste aus

Kaum Wechselmöglichkeiten im Rückraum und angeschlagene Spielerinnen. Die Damen des Neusser HV gingen in ihr zweites Heimspiel in der Oberliga Niederrhein bereits mit einer großen Hypothek ins Spiel. Die Deutlichkeit der 22:35 (11:15)-Heimpleite gegen den TuS TD Lank, ist auch ein Resultat dieser Personalmisere. Denn die Neusserinnen hielten bis zur 48. Minute gegen einen der Ligafavoriten mit und hatten sich, nach mehrmaligen, deutlichen Rückständen, erneut bis auf drei Tore herangekämpft. Jetzt zeigte Lank jedoch, warum sie in die Spitzengruppe vorstoßen wollen. Gegen körperlich nachlassende Neusserinnen, die sich über das gesamte Spiel zu viele technische Fehler erlaubten, liefen die Gäste einen Gegenstoß nach dem Anderen und zogen mit einer 12:3-Serie bis zum Schlusspfiff davon. Auch die starke Julia Sorg im Tor des NHV, konnte die Misere nicht mehr verhindern. Damit ist der Fehlstart für die Neusserinnen perfekt. Mit 0:6 Punkten befindet sich das Neusser Team bereits jetzt im Kampf um den Klassenerhalt.

Ohne die etatmäßigen Spielerinnen Sandra Höfig, die krankheitsbedingt ausfiel und Anna-Sophie Emmerich, die mit der weiblichen A-Jugend in Solingen spielte, dazu mit den angeschlagenen Jacky Sorg und Madita Schut. Die Vorzeichen hätten besser stehen können. Aus der Not heraus sah sich Trainer Christian Hentschel fast gezwungen, die gerade erst wieder ins Training eingestiegene Kim Klause, von der Co-Trainerin zur Spielerin zu befördern, um wenigstens eine Wechseloption für den Rückraum zu haben. Prall gefüllt dagegen der Kader der Lankerinnen, deren Trainer Michael Cisik den Neusserinnen eine Denkaufgabe fürs Spiel mitgab. Mit einer Einzelmanndeckung störte der erfahrene Coach den Wirkungskreis von Madita Schut. Der NHV benötigte einige Zeit, um auf dieses Problem eine Lösung zu finden und die freien Räume zu nutzen. Genau genommen, gelang dies erst nach der Auszeit und dem zwischenzeitlichen 4:8-Rückstand (12. Minute). „Leider haben wir auch in der Folge immer wieder die Ruhe verloren, sind unvorbereitet in die Zweikämpfe gestürzt und haben viele Bälle verloren“, sagte Trainer Christian Hentschel rückblickend. Die Neusserinnen verpassten es so, noch näher ranzukommen, als beim 9:12 in der 26. Minute. Stattdessen legten die Gäste noch einmal drei Tore nach, zum 11:15-Halbzeitstand.

„Mit mehr Geduld im Angriff und besserer Torausbeute, wollten wir Lank noch einmal ärgern und zumindest ein gutes Ergebnis erzielen.“, sagte der Trainer der Neusserinnen zur Halbzeitansprache. Sein Team schien aber noch nicht ganz wieder auf dem Feld zu sein, als der Pausentee getrunken war, da stand es bereits 13:20 (28.). Vier technische Fehler in Serie erlaubten sich die Gastgeberinnen nach Wiederanpfiff. Dazu ließen sie zwei hunderprozentige Torchancen ungenutzt. Lank bedankte sich und bestrafte die Unaufmerksamkeiten mit Gegenstößen. „Das war ärgerlich und unnötig aber darauf folgte unsere beste Phase im Spiel. Viel weniger, einfache Fehler und eine bessere Vorbereitung!“, sah Hentschel seine Mannschaft wieder auf dem Wege, den Rückstand zu verkürzen. Und sie taten es. Tor um Tor trotzten sie den Lankerinnen ab, sodass der Vorsprung auf drei Tore zusammenschmolz (19:22/ 48.). Ein Kampf, der heute offenbar zu viel Kraft kostete. „Als hätte jemand den Stecker gezogen…“, kommentierte Trainer Christian Hentschel die letzten zwölf Minuten, in denen die Gäste noch einen 12:3-Lauf hinlegten und bis zum 22:35 erhöhten. „Wir müssen unsere Punkte sicher nicht gegen Teams wie Lank holen. Aber ein besseres Ergebnis, das möglich war, wäre für die Moral meiner Mädels gut gewesen und auch irgendwie gerechter!“, litt der Trainer sichtlich mit seinem Team.

Eine Woche bleibt den Neusserinnen, um sich wieder aufzurappeln und die nächste Chance zu suchen. Beim Gastspiel am kommenden Samstagnachmittag (1. Oktober, 16.30 Uhr, Klapperstraße in Essen) trifft der NHV auf die SG Überruhr. Die Ruhrpottlerinnen, die mit großen Erwartungen in die Saison gingen und mit 2:4 Punkten nicht wunschgemäß aus den Startlöchern kamen, erlebten an diesem Wochenende eine ebenso herbe Pleite. Beim Überraschungs-Aufsteiger Rheydter TV, gerieten die Essenerinnen mit 25:35 unter die Räder. „Ehrlich gesagt, interessieren mich momentan nur meine Mädels und nicht der nächste Gegner! Wir müssen den Start aus den Kleidern und Köpfen bekommen, dürfen dabei aber nicht das Positive vergessen. Wir sind nicht so weit weg, wie es das heutige Ergebnis aussagen will!“, blickt der Trainer nachdenklich aber dennoch optimistisch auf die kommende Trainingswoche.

Die 1. Damen des Neusser HV nur krasser Außenseiter gegen Mitfavorit Lank

Die Siegchancen sehen die Verantwortlichen des Neusser HV nur als gering an, wenn am Sonntagnachmittag (25. September, 16 Uhr) der Ligamitfavorit TuS Treudeutsch Lank seine Visitenkarte im Neusser Hammfeld abgibt. Alleine der Saisonstart der beiden Kontrahenten des Wochenendes fiel dafür zu unterschiedlich aus. Das neu zusammengestellte Team der Neusserinnen sucht nach zwei punktlosen Spielen, noch nach seiner Identität, während die Mannschaft von Trainer Michael Cisik, nach holprigem Start gegen den starken Aufsteiger Rheydter TV, gegen die SG Überruhr ein Ausrufezeichen setzen konnte. „Bei uns muss vieles zusammenpassen, wenn wir die Lanker mehr als ärgern wollen“, sagt Trainer Christian Hentschel nüchtern.

Die Bescheidenheit der Neusserinnen ist nicht unbegründet. Der neue und junge Kader der Gastgeberinnen, der erst zwei Wochen vor dem Rundenstart final zusammengestellt war, „benötigt einfach noch Zeit und Geduld, damit Automatismen greifen aber auch die individuelle Entwicklung so weit ist, dass wir in jedem Spiel siegfähig sein können.“, sagt Trainer Christian Hentschel. Gegen Mettmann war das Team keineswegs chancenlos oder die hohe Niederlage eine Folge drückender Überlegenheit des Gegners. Vielmehr haben am Ende der Partie die eigenen Erwartungen die Mannschaft erdrückt, gegen einen Gegner, mit dem man sich auf Augenhöhe wähnte. Die Erwartungen an das kommende Spiel sind damit automatisch bescheidener, doch steht für den Neusser Trainer außer Frage, dass sein Team „weder das Spiel im Vorhinein abschenken wird, noch dass wir uns während des Spiels aufgeben!“ Das sei auch ein erstes Ziel für die Gastgeberinnen und eine Lehre aus der Partie des vergangenen Wochenendes. „Außerdem“, so der Trainer „liegt es uns momentan vielleicht eher, wenn wir völlig ohne Druck aufspielen können. Der liegt klar bei den Lankern!“

So war die Stimmung beim montäglichen Training zwar noch gedrückt aber bereits ab Dienstag ging der Blick der Neusserinnen wieder nach Vorne, die aufgrund von Überschneidungen mit der weiblichen A und weiblichen B, die nahezu zeitgleich spielen, auf Anna-Sophie Emmerich verzichten müssen. Zudem fehlt Vivian Jung studienbedingt. Dafür rückt Luisa Teusch aus der weiblichen A in den Kader und auch Madita Schut konnte wieder am Training teilnehmen, sodass die Trainingswoche erfolgreich gestaltet werden konnte.

Mit dem TuS Treudeutsch Lank kommt ein erfahrener und unbequemer Gegner ins Neusser Hammfeld. Trainer Michael Cisik, der auch diverse Auswahlmannschaften betreut, konnte sein eingespieltes Team vor der Saison noch verstärken. So kam unter anderem vom TB Wülfrath Saskia Buiting dazu, die auch von den Neusserinnen umworben wurde. Dem stehen nur drei Abgänge gegenüber. Der letztjährige Tabellendritte peilt mit Sicherheit mindestens die Qualifikation zur Regionalliga Nordrhein an, wird von vielen aber höher, als den dafür benötigten sechsten Platz, eingeschätzt. In der vergangenen Saison konnten die Lanker beide Partien gegen den Neusser HV gewinnen. In Lank hieß es 36:23 für die Gastgeber. Im Rückspiel mussten sich die Neusserinnen dagegen nur knapp mit 27:30 geschlagen geben.

Neusser Damen geraten in Mettmann unter die Räder

Der zweite Auftritt in der Handball-Oberliga der Frauen, war für den Neusser HV einer zum Vergessen. Mit 31:21 (16:12) unterlagen die heimischen Balljägerinnen bei Mettmann-Sport. Besonders im Angriff fehlte den Gästen von Beginn an die Durchschlagskraft. Fehler reihte sich an Fehler, die gepaart mit zu zaghaften und mutlos wirkenden Angriffsaktionen, auch nicht durch eine erneut passable Deckungsreihe kompensiert werden konnte. So keimte nach der verschlafenen Anfangsviertelstunde, nur nach der ersten Auszeit der Neusserinnen Hoffnung auf, als der zwischenzeitliche Fünf-Tore-Rückstand, auf zwei reduziert werden konnte. Doch schon vor der Pause legten die Mettmännerinnen, die einfach entschlossener in ihren Aktionen wirkten, wieder einen Gang zu. In der Schlussviertelstunde fanden die Gäste wiederum kaum noch Lösungen, während Mettmann-Sport befreit aufspielte und das Ergebnis in unerfreuliche Höhe schraubte.

Frustriert und auch geschockt – die Damen des Neusser HV blickten nach dem Spiel noch etwas länger ins Leere. So hatten sie sich ihren zweiten Auftritt nicht vorgestellt. Optimistisch waren sie nach Mettmann gereist. Der Kader endlich gefüllt und nach einer ordentlichen Trainingswoche und einem guten ersten Auftritt, sollte der nächste Schritt in der Entwicklung folgen. Doch wie zerbrechlich das Gebilde des Neusser Spiels noch ist, zeigte sich in den vorangegangenen Spielminuten. Die hohen Erwartungen ans eigene Spiel schlugen mit voller Wucht zurück, das nach verpatzter Anfangsviertelstunde, nicht mehr die Nervosität und Zaghaftigkeit herausbekam. Mit jedem erfolglosen Angriff wuchs die Anspannung in den Gesichtern der Neusserinnen und die Anzahl einfacher Fehler stieg in die Höhe. Die Gastgeber präsentierten sich dagegen entschlossen und gewillt, ihr erstes Heimspiel der Saison erfolgreich zu gestalten. Folgerichtig erspielten sich die Hausdamen eine komfortable 10:5-Führung (14. Minute). Erst eine intensive Auszeit von Trainer Christian Hentschel schien die Gäste aufzuwecken und den Kopf wieder in die Spur zu bringen. „Wir haben intensiver verteidigt, den einen oder anderen Ball gehalten, vor allem weniger Ballverluste im Angriff gehabt und sind vereinzelt entschlossen in die vorbereiteten Zweikämpfe gegangen. Das hat gereicht, um unser Spiel kurzzeitig zu stabilisieren“, sagte der Coach. Vier schnelle Tore ließen den Vorsprung der Mettmännerinnen auf 11:9 (21.) zusammenschmelzen. Die Hoffnung, dass sich die Neusserinnen bis zur Pause weiter in Schlagdistanz oder zum Ausgleich bringen könnten, blieb jedoch unerfüllt. „Ein verworfener Ball hier, ein Passfehler da und eine unentschlossene Aktion dort und schon verpassen wir das Momentum und die Chance, Mettmann zum Nachdenken zu bringen“, haderte Hentschel. Stattdessen nutzten die Gastgeberinnen diese Fehler, um wieder auf den Pausenstand von 16:12 davonzuziehen.

„Zu Beginn der zweiten Halbzeit habe ich noch gedacht, wenn uns jetzt mal eine kleine Serie gelingt, dann geht noch was! Dann spielen wir uns frei!“, blickte der Trainer der Neusserinnen zurück. Denn die Mettmännerinnen kamen etwas fahrig aus der Kabine, leider ohne daraus einen entscheidenden Rückschlag hinnehmen zu müssen. Symptomatisch für das heutige Spiel der Neusserinnen waren aber jene Angriffe und Abwehraktionen in der Phase bis zur 44. Minute. Die NHV-Damen erspielten sich gute Abschlussmöglichkeiten, zögerten aber einen Moment zu lange, trafen die falsche Entscheidung oder schlossen unpräzise ab. Im Gegenzug brachten sie die Gastgeberinnen mehrfach bis zum Zeitspiel, um dann doch noch den Gegentreffer zu kassieren oder die abgefangenen Bälle landeten postwendend wieder beim Gegner. Das schien die Neusserinnen endgültig zu zermürben, die den Rückstand bis dahin noch konstant halten konnten (21:17/44.), dann aber zunehmend ins Hintertreffen gerieten. Am Ende stand die deutlich 31:21-Niederlage auf der Anzeigetafel, die die Spielerinnen des NHV noch minutenlang ungläubig anstarrten.

Allzu lange sollten sich die NHV-Mädels aber nicht grämen. Bereits am kommenden Wochenende empfangen die Neusserinnen einen weiteren Aspiranten auf den Aufstieg in die Regionalliga Nordrheinliga, wenn der TuS Treudeutsch Lank seine Visitenkarte im heimischen Hammfeld abgeben wird (Sonntag, 25. September 2016, 16 Uhr, Anton-Kux-Straße). „Bei aller berechtigten Kritik am heutigen Spiel – wir sollten das realistisch einschätzen, geduldig und positiv bleiben. Es war auch heute zu erkennen, dass das Spielsystem für meine Mädels passt. Wir benötigen aber Stabilität und Vertrauen in das eigene Können, was wir uns im Training erarbeiten werden!“, bleibt der Neusser Coach gelassen.

Spielstatistik unter: http://liveticker.sis-handball.org/game/show/001517505502502000000000000000000001013

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Abwehr – Neusser HV will sich weiter steigern und punkten

Oberliga Niederrhein, 2. Spieltag:
Mettmann-Sport 1. Damen vs. Neusser HV 1. Damen
Samstag, 17. September 2016, 16.30 Uhr
Herrenhäuser Straße, Mettmann

Am morgigen Samstagnachmittag treffen die „Enttäuschten“ des ersten Spieltages der HVN-Oberliga aufeinander, wenn die Neusser Erstvertretung bei Mettmann-Sport gastiert. Sowohl die Gastgeberinnen (28:20-Niederlage bei der SG Überruhr), als auch die Quirinusstädterinnen (23:26-Heimniederlage gegen den TV Walsum-Aldenrade), verloren ihre Auftaktpartien.

Von „Enttäuschung“ spricht Christian Hentschel, Trainer der Neusserinnen, aber nicht, wenn er die Leistung seiner Schützlinge am vergangenen Wochenende einordnen soll: „Nein, überhaupt nicht! Angesichts des Kaders vom Wochenende, der so nicht einmal zusammen trainiert hat und dem aktuellen Entwicklungsstand des Teams insgesamt, haben wir bereits eine ordentliche Leistung abgeliefert.“

Damit sich die Leistung an diesem Wochenende auch in gewonnenen Punkten niederschlägt, haben die Neusserinnen in dieser Woche verstärkt am Angriffsspiel gearbeitet. Passqualität und –geschwindigkeit standen genauso im Fokus wie das weitere Feintuning der Abläufe. „In der Abwehr haben wir bereits eine gute Leistung aufs Feld bringen können, die wir gegen Mettmann weiter steigern wollen! Gepaart mit einer Steigerung aller Spielerinnen im Angriff, der weiterhin geduldig bleiben soll aber effektiver die Räume nutzt, erhöht das unsere Chancen auf einen Erfolg!“, blickt der Trainer gespannt auf das kommende Wochenende.

Positiv auswirken soll sich für das Trainerduo Hentschel/ Klause auch, dass das Team wieder auf Lisa Klause und erstmalig auf Neuzugang Thea König zurückgreifen kann. Aus der weiblichen A-Jugend, die in dieser Woche gemeinsam mit den Damen trainierte und dabei am gestrigen Donnerstag die Trainingshalle mit 28 Spielerinnen auf dem Feld, beinahe zum Bersten brachte, rücken erneut Luisa Teusch und Anna-Sophie Emmerich auf. Fehlen werden dagegen die Langzeitverletzte Constanze Galla (Kreuzbandriss) und Lea Schlosser (2. Damen).

Mit Mettmann-Sport erwartet den Neusser HV ein Gegner auf Augenhöhe. Spielertrainerin Sabrina Berten kann bei ihrem Team, das nur unwesentlich verändert zur Vorsaison auftritt, auf viel Erfahrung zurückgreifen. Prominentester Neuzugang ist die drittligaerfahrene Kim Spiecker, die aber noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses laboriert und ausfällt. In der vergangenen Saison liefen beide Teams direkt hintereinander ins Ziel ein. Während die Gastgeberinnen von Samstag auf Rang 12 landeten, belegten die Neusserinnen den 13. Rang. Auch der direkte Vergleich zeigte sich ausgeglichen. Das Hinspiel in Mettmann gewann das Berten-Team mit 20:12, das zweite Duell entschied der NHV mit 24:17 für sich. Zwei recht torarme Partien, sodass sich auch für dieses Wochenende voraussagen lässt: die bessere Defensive entscheidet das Spiel!

Neusser Damen verlieren zum Saisonauftakt – zehn torlose Minuten entscheiden die Partie

Es hat nicht ganz gereicht! Mit 23:26 (11:15) mussten sich die Damen des Neusser HV geschlagen geben. Nach dem ersten Saisonspiel in der Oberliga Niederrhein, gegen den ambitionierten TV Walsum-Aldenrade, verließen die Gastgeberinnen aber keineswegs mit hängenden Köpfen das Parkett. Die sechzig Minuten zuvor brachte dafür zu viele Lichtblicke für das völlig neuformierte Team des neuen Trainerduos, Christian Hentschel und Kim Klause, das einige Rückschläge in der Vorbereitung hinnehmen musste und überdies mit dezimierten Kader antrat. Eine bereits stabile Defensive und gute Ansätze im Angriffsspiel lassen, bei hoffentlich bald vollständigem Kader, positiv in die Zukunft blicken. Eine Zukunft, die den Klassenerhalt bringen soll.

Ohne die zehnminütige Torflaute unmittelbar vor der Halbzeitpause, als die Hentschel-Schützlinge eine 11:7-Führung (19. Minute) hergaben und mit einem 11:15-Rückstand die Seiten wechseln mussten, wäre vielleicht noch mehr drin gewesen für das junge Team. Denn die Neusserinnen starteten gut in die Partie. Sie zeigten sofort, dass in den vergangenen beiden Wochen verstärkt an der Abstimmung in der Abwehr gefeilt wurde. Auch der Angriff war in den ersten zwanzig Minuten durchschlagskräftig, spielte konsequent Chancen heraus, die gut verwertet werden konnten. Die Gäste fanden dagegen zunächst den schlechteren Zugang zum Spiel und gegen die Abwehr der Gastgeberinnen zu selten gute Mittel. Das änderte sich erst, als der TVWA die quirlige Mariko Ikeda ins Spiel brachte. Die kleine Rückraumspielerin schloss entweder selbst zielgenau ab oder fand mit cleveren Anspielen die Lücken in der Neusser Defensive. „Nicht nur die Tore im Positionsspiel der Gäste, auch die Gegenstöße in dieser Phase, als Folge unserer dann überhasteten eigenen Angriffe, haben uns weh getan!“, sagte Trainer Christian Hentschel nach dem Spiel.

Zunächst sah es auch im zweiten Abschnitt so aus, als hätten sich die Quirinusstädterinnen noch nicht von diesem Rückschlag erholt. Trotz der Umstellungen im Neusser Team, das für frische Kräfte sorgen und den Gegner vor neue Probleme stellen sollte, waren es zunächst die Gäste, die ihren Vorsprung ausbauen konnten. Bis auf 13:20 (38.) zogen die Walsumer davon und das junge Neusser Team drohte einer derben Pleite entgegen zu laufen. Zu viele Fehlwürfe prägten das Spiel der Gastgeberinnen, die zudem mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen haderten. Eine weitere Umstellung des NHV, die die erfolgreichste Torschützin des TVWA fortan aus dem Angriffsspiel nahm, sorgte dann für die nötige Sicherheit in der Abwehr, die auch das Angriffsspiel beflügelte. Tor um Tor holten die NHV-Damen auf, die beim Stand von 18:22 (50.) wieder realistische Chancen auf einen Punktgewinn hatten. „Dann haben wir ein bisschen unserem dünnen Kader, der unter anderem drei A-Jugendliche beinhaltete, die bereits ein Spiel an diesem Tag in den Knochen hatten, Tribut zollen müssen und unsere Fehlerzahl stieg zu sehr an“, sagte der Neusser Trainer, der aber zufrieden feststellen durfte, dass der Kampfeswille ungebrochen blieb. Der Anschlusstreffer zum 21:24 (54.) kam letztlich zu spät und die Gäste durften nach dem ersten Schlusspfiff der Saison, die beiden Punkte mit auf die Heimreise nehmen.

Bereits am kommenden Wochenende treffen die Neusserinnen bei ihrem zweiten Saisonspiel auf das Team von Mettmann-Sport (Samstag, 17. September 2016, 16.30 Uhr, Sporthalle Herrenhäuser Straße). Die Düsseldorfer Vorstädterinnen starteten ebenfalls mit einer Niederlage gegen die SG Überruhr. „Wir haben uns vorgenommen, von Spiel zu Spiel zu schauen. Uns in jeder Partie ein bisschen zu verbessern und das umzusetzen, was wir uns im Training erarbeiten. Natürlich wollen wir immer gewinnen, wenn wir uns die Möglichkeit dafür erarbeiten können – auch in Mettmann!“, blickt der Trainer optimistisch voraus.

Spielstatistik unter: http://liveticker.sis-handball.org/game/show/001517505502502000000000000000000001006