Kategorie: Leistungssport

NHV-Damen blicken der Oberliga entgegen – Niederlage im Abstiegsfinale

Jetzt wird es richtig schwer! Nach der 27:34 (8:14)-Heimpleite gegen den bis dahin punktgleichen TV Walsum-Aldenrade, rückt der Traum vom Klassenerhalt in der Regionalliga Nordrhein, für die 1. Damen des Neusser HV in weite Ferne. Eine Vorwurf konnte man den Neusser Spielerinnen auch heute Nachmittag nicht machen. Sie kämpften verbissen, erspielten sich einige Torchancen, doch die eigenen Nerven und Laura Gräf im Tor der Gäste, spielten ihnen zu oft folgenschwere Streiche. Gleich sieben verworfene Siebenmeter stehen sinnbildlich für das Dilemma, nicht nur an diesem Tag. Auch die offensivere Deckung in der zweiten Halbzeit und die offene Deckung nach 48 gespielten Minuten, brachten nicht mehr die erhoffte Wende. In den verbleibenden beiden Partien müsste nun ein kleines Handballwunder her, damit der letzte Tabellenplatz noch abgegeben und an den beiden Kontrahenten vorbeigezogen werden kann. Beste Chancen hat dagegen nun der TVWA, der erstmals seit dem dritten Spieltags wieder auf einem Nicht-Abstiegsplatz steht.

 

Bis zur 20. Minute war für den Neusser HV die Welt noch in Ordnung. Die 5:1-Deckung hatte die Gäste weitestgehend im Griff und auch im Angriff boten sich den Gastgeberinnen einige gute Tormöglichkeiten. Zwar sorgte der eine oder andere Pfiff für Verwunderung, ob eines vermeintlichen technischen Fehlers, der auf der Gegenseite keine Beachtung fand aber die Neusserinnen überzeugten durch Kampf- und Teamgeist und bügelten so noch ihre ungenutzten Chancen aus. „Dann haben wir drei Siebenmeter in Folge verworfen und damit Laura Gräf endgültig ins Spiel gebracht, die uns wohl insgesamt den Zahn gezogen hat.“, analysierte Trainer Christian Hentschel. Auf der anderen Seite zog nun Katharina Üffing mehrfach unbedrängt ab und hatte mehr Erfolg bei ihren Versuchen. Der 5:7-Rückstand (20. Minute), wuchs blitzschnell auf 6:11 (23.) an. Vielmehr noch – es hinterließ Spuren bei den Neusserinnen, die auch mit einer Auszeit nicht mehr geglättet werden konnten. Während das Selbstvertrauen der Gäste anschwoll, schwand der Mut der Neusserinnen zusehends. Der 8:14-Rückstand war der bittere Zwischenstand zur Pause.

 

„Wir mussten in der 2. Halbzeit etwas ändern, wollten mit mehr Geschwindigkeit in den Gegenstoß kommen, um den Rückstand schnell zu verkürzen.“, sagte Hentschel zur Hereinnahme der frischen Außen Holzke und Emmerich nach der Pause, die in der Abwehr noch von der flinken Müller unterstützt wurden und fortan in einem 4:1+1-System agierten. Den Neusserinnen gelangen dadurch zwar die erhofften Ballgewinne, doch zu oft sorgten individuelle Fehler in der Abwehr für einfache Tore der Gäste und die Fahrkarten im eigenen Angriff nahmen nur geringfügig ab. Der erhoffte Effekt stellte sich somit nicht ein und die Gäste erhöhten weiter. Nach dem 19:28 (48.) gingen die Neusserinnen dann volles Risiko mit einer offenen Manndeckung. „Der Abstand war aber zu groß, sodass wir nur noch verkürzen konnten.“, so Hentschel, der mitansehen musste, wie seine Spielerinnen nach dem Schlusspfiff ihren Gefühlen freien Lauf ließen, während die Gäste jubelten. Zwei Spieltage vor Schluss beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer zwar nur zwei Punkte, die nun der TV Walsum-Aldenrade vor den Neusserinnen und einen Punkt vor dem SV Straelen liegt aber der gewonnene direkte Vergleich würde die Duisburgerinnen vorne sehen, sollten beide Teams noch punktgleich am Saisonende einlaufen. Nur, wenn der NHV den TVWA noch an Punkten überholen würde und der SVS maximal so viele Zähler holte wie die Neusserinnen, wäre der Klassenerhalt doch noch möglich. „Wir sehen das realistisch und wollen in den letzten beiden Spielen einfach Erfolgserlebnisse haben. Alles andere ist nicht mehr unsere Baustelle!“, sagte Hentschel nüchtern.

 

In den abschließenden Partien warten noch einmal machbare Aufgaben für den Neusser HV. Zunächst steht das Auswärtsspiel bei der Turnerschaft St. Tönis (27. April) an, ehe zum Abschluss der Saison, der Dünnwalder TV (6. Mai) zum Neusser Hammfeld anreist.

„Die Chance nutzen!“ – NHV-Damen vor dem Finale um den Klassenerhalt

Die Nerven werden am kommenden Sonntag (22. April, 16.30 Uhr, Neuss Hammfeld) bei beiden Teams zum Zerreißen angespannt sein. Nur der Sieger der Partie zwischen dem Neusser HV und dem TV Walsum-Aldenrade, die derzeit punktgleich die beiden Abstiegsplätze einnehmen und einen Punkt hinter dem SV Straelen rangieren, wird sich weiterhin berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen dürfen. Der Verlierer dagegen, darf sich schon einmal mit dem Gang in die Oberliga anfreunden, bei dann nur noch zwei ausstehenden Partien. „Wir wollen auch Anfang Mai, am letzten Spieltag, noch eine Chance haben, den Klassenerhalt feiern zu dürfen! Deshalb gewinnen wir diese Partie, daran glaube ich fest!“, sagt Trainer Christian Hentschel zuversichtlich.

 

Grund für Optimismus hat aber wohl eher der Gast aus Essen. Die Mannschaft von Trainer Jörg Freund war katastrophal in die Saison gestartet und musste bis zum 10. Spieltag auf den ersten Saisonerfolg warten. Dieser gelang den Essenerinnen ausgerechnet gegen den Neusser HV (25:24). Und das, obwohl die damaligen Gäste bis zur 50. Minute den Gegner im Griff hatten, ehe ein Blackout die Partie zum Kippen brachte. Seitdem sammelte der TVWA zwar nur noch fünf weitere Punkte, konnte aber mit einem Erfolg bei Fortuna Düsseldorf und zuletzt zwei Spielen ohne Niederlage, einen Aufwärtstrend verzeichnen und am vergangenen Wochenende die rote Laterne an den NHV übergeben. „Der TVWA ist erfahren, hat eine gute individuelle Klasse und kann an guten Tagen wohl jedem Team gefährlich werden“, sagt Trainer Christian Hentschel zum kommenden Gegner.

 

Zuversicht schöpft der Neusser Coach für sein Team, das im Gegensatz zum TVWA, seit sieben Spielen auf der Suche nach Punkten ist, aus dem bisherigen Saisonverlauf und aus dem Hinspiel. „Wir sind einerseits grundsätzlich nicht mit Glück überschüttet worden in dieser Spielzeit, sodass wir in einigen Spielen nicht mit einem Erfolg belohnt wurden. Auch im Hinspiel haben wir gezeigt, dass wir die Essenerinnen besiegen können. Mein junges Team kämpft zudem, wie es echte Freundinnen eben füreinander tun, unentwegt für einen Erfolg und zeigt spielerisch, dass sie in diese Liga gehört!“, so Hentschel. Auch die Rückkehr von Jacky Sorg und Alina Neuer, in den Kader der Neusserinnen, wird wieder mehr Möglichkeiten schaffen, um die Essenerinnen gehörig unter Druck zu setzen. „Und nicht zuletzt spielen wir zu Hause. Mit unseren Zuschauern wollen wir es dem TVWA so schwer wie möglich machen und unsere Chance nutzen!“, hofft der Neusser Trainer auf ein volles Hammfeld.

Punktelos im Derby – Neusser HV rennt vergeblich einem Fehlstart hinterher

Die NHV-Damen zündeten ihren Teammotor eine Viertelstunde zu spät. Erst nach fünfzehn Minuten und einem 0:7-Rückstand, legten die Gastgeberinnen, bei der 18:21 (7:12)-Heimniederlage, im rheinischen Derby gegen Fortuna Düsseldorf, den Respekt und die Verunsicherung ab und boten dem Tabellendritten in der Folge einen heißen Kampf. Das Topteam von der anderen Rheinseite setzte von Beginn an voll auf die Karte der körperlichen Überlegenheit, schüchterte die Gastgeberinnen zunächst mit kompromissloser Härte in der Abwehr ein und schien zum Auswärtssieg im Schongang zu kommen. Doch mehr und mehr setzte sich der NHV mit seiner Strategie durch, erzwang Ballverluste der Gäste und nutzte nun besser die kleinen Lücken in der massiven Deckung. Aber die eigene Trefferanzahl, die zu viele Versuche benötigte, begünstigt durch das kraftraubende Spiel und die weiterhin fehlende Tiefe auf der Auswechselbank, reichte am Ende einfach nicht, um die Düsseldorferinnen noch ernsthaft zu gefährden. Damit gingen die Punkte an den Gast und nur die Anerkennung blieb für die Neusserinnen, die nun in den letzten vier Partien das Lob in Punkte verwandeln sollten, um den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordrhein realisieren zu können.
„Wir benötigten eine Zeit, um das letzte Spiel und den Respekt vor der Fortuna abzulegen. Danach haben wir gut in die Abwehr gefunden, uns so viele Versuche für den Angriff ermöglicht und an Sicherheit gewonnen. Am Ender der Halbzeit ist uns dann erstmals die Kraft ausgegangen.“, bilanzierte Trainer Christian Hentschel die erste Hälfte. In diese startete der NHV denkbar schlecht. 0:7 (12. Minute) lagen die Gastgeberinnen bereits im Rückstand, als auch diese das Spiel endlich zu beginnen schienen. Zuvor hatten die Düsseldorferinnen die Strategie perfekt umgesetzt, die sich auch die Neusserinnen überlegt hatten. Eine kompromisslose Abwehr, hart aber zumeist fair und daraus folgend ein schnelle Umschaltspiel. Die NHV-Damen schlitterten so fast schon in eine erneute Katastrophe. „Die Mannschaft wollte sich das aber nicht noch einmal bieten lassen, hat sich reingekämpft und auch cleverer die kleinen Lücken genutzt“, sagte Hentschel, der sein Team auf 6:8 (23.) verkürzen sah, dann aber erneut abreissen lassen musste, sodass die Düsseldorferinnen noch bis zur Halbzeit auf 7:12 stellten.
Den besseren Start in die zweite Hälfte gelang den Gastgeberinnen. Schnell verkürzten sie auf 9:12 (34.) und hielten den Favoriten, der den besten Angriff der Liga hat, ganze sieben Minuten ohne eigenen Treffer. Nur – auch die Neusserinnen fanden in dieser Phase nicht häufig genug den Weg zum Tor. „Das war die zweite entscheidende Phase in diesem Spiel. Wir waren nicht mehr frisch genug, um da konsequent zuzugreifen, weil das körperbetonte Spiel bereits viele Körner gekostet hatte“, sagte der Neusser Trainer. Stattdessen zogen plötzlich die Gäste wieder auf und davon, stellten das Ergebnis binnen drei Minuten, vom 10:13 (38.) auf 10:17 (41.) und sorgten für die Vorentscheidung. Der NHV zog die Notbremse in Form einer Auszeit, stellte sich noch einmal neu ein und schaffte es tatsächlich wieder zu verkürzen. Es reichte aber nicht mehr ganz, sodass die Fortuna zum verdienten Sieg kam. „Ich möchte meinem Team trotzdem ein Kompliment, besonders für die letzte Viertelstunde, machen. Sie hat unermüdlich weitergemacht, obwohl man sehen konnte, dass einige Spielerinnen nur noch auf dem Zahnfleisch gekrochen sind! Mit dieser Mentalität und dem neu gewonnenen Selbstvertrauen, gehen wir positiv in die Osterpause und die letzten Spiele!“, bilanzierte Hentschel abschließend.
In den letzten vier Partien scheint es in der Regionalliga Nordrhein nur noch in der Frage des Klassenerhalts spannend zu bleiben. Während die Bonnerinnen einsam ihre Kreise an der Tabellenspitze ziehen, ist im Tabellenkeller, nach dem überraschenden Erfolg des TV Walsum-Aldenrade, ein Dreikampf entbrannt. „Aus Drei mach Eins“, lautet das Motto für die finale Saisonphase, die für den Neusser HV nach den Osterferien, mit einem Auswärtsspiel beim TuS TD Lank (Samstag, 14. April 2018, 19.30 Uhr, Sporthalle Forstenberg) beginnt.

Vor dem rheinischen Derby – NHV will als Jäger wieder treffsicherer sein  

Zwei turbulente und unangenehme Wochen liegen hinter den Neusser Regionalligadamen. Erst die schwere Verletzung von Torjägerin Jacky Sorg, dann die klare Niederlage im Vier-Punkte-Spiel bei der SG Überruhr und zuletzt noch das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz. Dass gerade jetzt das rheinische Derby gegen den Ligadritten Fortuna Düsseldorf im Neusser Hammfeld ansteht (Sonntag, 18. März 2018, 16.30 Uhr) – ein Fluch oder ein Segen? Für Trainer Christian Hentschel ist das nicht die entscheidende Frage: „Wir haben fünf Endspiele, in die wir nun als Jägerinnen gehen. Die Frage ist, ob wir wieder zu unseren Stärken finden und die neue Rolle mit Leidenschaft ausfüllen!“ Der Frage sind die Neusserinnen in der vergangenen Woche auf die Spur gegangen, haben nach Lösungen gesucht, die die knappe Personallage derzeit aufwirft und strahlen dabei neue Zuversicht aus. So oder so, für die Neusserinnen, die auf die Unterstützung der heimischen Handballfans hoffen, ist die Jagd nach Punkten in jedem Spiel fast schon eine Pflicht, um den Klassenerhalt noch realisieren zu können – auch gegen den Topfavoriten aus Düsseldorf.

 

„Wir bleiben positiv und werden in jedem Spiel alles von uns abverlangen, um den SV Straelen wieder zu überholen! Jetzt sind wir die Jäger!“, verspricht Trainer Christian Hentschel, dass sein Team sich auch von dem herben Rückschlag in Überruhr nicht entmutigen lässt und den Klassenerhalt weiterhin fest im Visier hat. Gegen das Topteam aus Düsseldorf werden die kommenden Gastgeberin auch besonders die Treffsicherheit von jenen Grünröcken benötigen, um in die Nähe eine Punktgewinns zu kommen. Denn die Neusserinnen erwartet eine echte Abwehrwand. Mattyssek, Berger und Grimberg bringen wohl alleine die Reichweite des gesamten Neusser Teams auf die Platte, von der körperlichen Überlegenheit ganz abgesehen. „Und dennoch – sowohl in den bisherigen Ligaspielen, als auch im Hinspiel gegen uns, waren die Düsseldorferinnen nicht unüberwindbar. Wir haben damals einfach auch zu viel liegengelassen“, erinnert sich Hentschel an das erste Aufeinandertreffen, das mit 30:20 an den Ligadritten ging. Ähnlich kräftezehrend wird es sein, den Angriff der Landeshauptstädterinnen zu stoppen, die aktuell die meisten Treffer des Tableaus erzielten.

 

„Natürlich wollen wir Lösungen für die Düsseldorfer Stärken finden aber vor allem unsere eigenen Stärken einbringen, entschlossener zu Werke gehen. In diesem Team steckt Außergewöhnliches, was wir bisher noch nicht konsequent zu Ende gespielt haben. Vielleicht ist das Derby der richtige Zeitpunkt!“, hofft Hentschel auf freie Köpfe bei seinen Spielerinnen. Die können zwar wieder auf Vanessa Müller zurückgreifen, die zuletzt fehlte, dafür wird Kreisläuferin Alina Neuer (Studienreise) nicht dabei sein, neben den bekannten Verletzten. „Wir glauben in jedem Spiel an einen Erfolg! Und ich hoffe sehr, dass genügend Neusser Handballfans in die Halle kommen, um uns bei der „Mission (Im)possible“ zu helfen und die Mädels bei ihrem Traum zu unterstützen!“, sagt Hentschel abschließend.

Deutliche Niederlage in Überruhr – NHV enttäuscht eine Halbzeit lang und steckt nun tief im Abstiegsstrudel

Das Aufbäumen gegen die Niederlage kam viel zu spät! Im direkten Duell mit dem Tabellennachbarn SG Überruhr, verloren die Neusser Regionallighandballerinnen eine Halbzeit lang den Kopf und damit die Partie, die deutlich mit 33:21 (17:8) verloren ging. Trotz der personellen Rückschläge, die eine gezielte Vorbereitung auf diese Partie nahezu unmöglich machten, waren die Gäste zuversichtlich angereist, konnten aber in der ersten Hälfte nicht an die ansprechenden Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Nach gutem Beginn, warfen die Neusserinnen in der Folge den Matchplan völlig über Bord, befeuert durch zahlreiche strittige Entscheidungen, des insgesamt indisponiert wirkenden Schiedsrichter-Gespanns. Die Gegenwehr in der zweiten Halbzeit reichte nicht mehr, um den heute besseren Gastgeberinnen noch gefährlich werden zu können, die nun mit vier Punkte Abstand zum NHV, durchatmen dürfen. Dagegen spitzt sich die Lage für die Neusserinnen weiter zu, die nach Abschluss des Spieltages, noch auf einen Abstiegsrang rutschen können. Schwere Zeiten für die Quirinusstädterinnen, die nun fünf Endspiele vor der Brust haben, um den Klassenerhalt zu sichern.
Bereits nach vierzehn Minuten schwante Trainer Christian Hentschel nichts Gutes. Da hatte gerade Hannah Kuhlmann zum 10:3 für die SG eingenetzt, eine erste Neusser Auszeit verpuffte vorher wirkungslos und Alina Neuer musste bereits zum zweiten Mal mit einer ungerechtfertigten Zeitstrafe vom Feld. Den Neusser Übungsleiter machten vor allem die eigenen Unzulänglichkeiten Sorgen, die seine verunsichert wirkende Mannschaft gerade zu Hauf produzierte und die taktischen Vorgaben vergessen ließ. Richtig fokussiert präsentierten sich dagegen die Gastgeberinnen, die gut vorbereitet wirkten auf die Lösungen des Neusser Angriffes und die Defensive der Gäste entschlossen schwindelig spielten. „Wir haben keinen Zugriff bekommen in der ersten Hälfte, weder spielerisch, noch emotional. Das müssen wir uns zu allererst selbst ankreiden. Die, in der ersten Halbzeit, einseitige Spielleitung hat aber sein Übriges zum Ausmaß beigetragen!“, bemängelte Hentschel das eigene Auftreten und die ungewollte Einflussnahme der Unparteiischen. Neben den zum Teil unberechtigten Zeitstrafen für das eigene Team, sah der Neusser Coach die Aktionen auf der Gegenseite nicht ausreichend sanktioniert. So musste Kreisläuferin und Abwehrchefin Lisa Klause nach zwanzig Minuten die Segel streichen, nachdem eine der unzähligen Ringeinlagen, zu einem ausgerenkten Halswirbel führten. „Das hat unser Spiel und unsere Handlungsmöglichkeiten deutlich beeinträchtigt!“, sagte Hentschel noch immer kopfschüttelnd.
Erst in der zweiten Hälfte befreiten sich die Neusserinnen vom Druck und der Verunsicherung der ersten Hälfte. Das Verkürzen des Vorsprungs der Gastgeberinnen gelang aber weiterhin nur mäßig. Zu viele Torchancen blieben in dieser Phase ungenutzt, sodass nach 44 Minuten immer noch sieben Tore aufzuholen waren (23:16). Nachdem Alina Neuer, gerade erst wieder nach ihrer zweiten Zeitstrafe in der ersten Hälfte eingewechselt, mit der dritten Zeitstrafe und roten Karte bedacht wurde, sich Lisa Klause dafür wieder aufs Feld schleppen musste und die Kräfte sichtbar nachließen, nutzte auch die zumeist gebotene Überzahl nichts mehr und Überruhr erhöhte wieder bis zum Endstand von 33:21. „Wir haben heute Nachmittag nicht die Leistungen der letzten Wochen zeigen können und kamen damit für einen Sieg nicht in Frage. Das ist richtig bitter für uns und wir müssen noch einmal jeden Stein umdrehen, um die Ursachen dafür zu finden. Da lasse ich die Verletzungssorgen nur bedingt gelten. Genauso würde ich mir aber auch in den zukünftigen Partien, in denen es um Auf- oder Abstieg geht, wünschen, dass die besten Gespanne eingesetzt werden. Das hätten sich alle Beteiligten verdient!“, so Hentschel abschließend.
Weiter geht´s für die Neusserinnen mit dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf. Am kommenden Sonntag (18. März 2018, 16.30 Uhr) reist der Tabellenvierte über den Rhein ins Neusser Hammfeld, ehe die Osterpause für eine kurze Verschnaufpause sorgt.
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NHV-Damen wild entschlossen –Verletzungssorgen führen zu trotziger Einstellung

Erst hatten sie kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu – passender könnte die derzeitige Lage bei den Neusser Regionalligahandballerinnen, vor dem Tabellennachbarschaftsduell mit der SG Überruhr (Samstag, 16.00 Uhr, Klapperstraße), kaum beschrieben werden. Erst die unglücklichen Niederlagen gegen die Topteams der Liga, in denen die Neusserinnen einen klaren Aufwärtstrend verfolgten, jetzt die unglaubliche Pechsträhne des ohnehin knapp bestückten Kaders, der gleich mehrere Ausfälle verzeichnen musste. Und dennoch – statt für Entmutigung, sorgen die Probleme für Trotz bei den Akteuren aus der Quirinusstadt: „Solange wir sieben Neusserinnen auf die Platte stellen können, bieten wir Überruhr einen beherzten Kampf, mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen!“, sagt Trainer Christian Hentschel. Doch ein beherzter Auftritt alleine wird nicht reichen im Kampf um den Klassenerhalt. Zwei Punkte sollten am Ende auch den Weg auf das Neusser Konto und die Pechsträhne damit ein Ende finden.

 

Ein Sieg in der Essener Sporthalle Klapperstraße ist kein einfaches Unterfangen. Die heimstarken SGÜ´lerinnen, die drei ihrer vier Saisonsiege zu Hause feiern durften, gelten als technisch gut ausgebildete Mannschaft. Trainer Jörg Büngeler kann dabei besonders auf die Torgefahr der großgewachsenen und noch jungen Jule Kürten setzten, wie auf die Erfahrung der flinken Rechtsaussen Sabine Bruns. Ein gute Mischung aus Jung und Alt, die allerdings seit Anfang Februar ebenfalls über einen herben Verlust klagen musste. Denn mit Amelie Polutta fehlt die Dirigentin des Essener Angriffsspiels. Dennoch setzten sich die kommenden Gastgeberinnen zuletzt in Walsum-Aldenrade durch und verpassten nur knapp einen Erfolg in Dünnwald. „Die SG ist sehr zweikampfstark und im Zusammenspiel mit ihren Kreisläuferinnen und Aussen, sehr gefährlich. Da müssen wir besonders wachsam sein, wenn wir erfolgreich sein möchten!“, sagt der Neusser Trainer zu den Stärken der SG. Auch gegen die 3:2:1-Deckung der Gastgeberinnen wollen sich die Neusserinnen wieder etwas Neues einfallen lassen, „oder eher müssen wir das, aufgrund unserer Verletzungssorgen!“

 

Fehlen werden dem NHV-Team am kommenden Samstag definitiv Annika Honnef (Bänderriss Sprunggelenk) und Jacky Sorg, deren Nasenbeinbruch bestätigt wurde und bereits heute operiert werden soll. Weil auch ein Virus die Mannschaft erfasste, sind weitere Ausfälle möglich. „Die Ausfälle sind alleine schon aufgrund der Kräfteverteilung bitter. Fakt ist aber auch – es stehen noch immer genügend Mädels auf dem Feld, die unsere Abläufe beherrschen. Wir haben zudem in der jüngeren Vergangenheit mehrfach nachgewiesen, dass wir in solchen Situationen über uns hinauswachsen können. Der Druck liegt jedenfalls nicht bei uns!“, ist Hentschel nach wie vor von seinem Team überzeugt.

Wieder wackelt der Favorit, wieder belohnt sich der NHV nicht

Am Ende mischte sich Wut mit Enttäuschung. Erneut hatten die Neusser Regionalligahandballerinnen eine Hand an den Punkten und mussten dann doch erleben, wie der klar favorisierte TV Strombach mit 25:28 (15:15), noch beide Punkte entführte. Gleich mehrfach hatten die bereits vor Spielbeginn dezimierten Gastgeberinnen, in der Partie gegen den Tabellenvierten vorne gelegen, sich sechzig Minuten einen beherzten Kampf mit den Oberbergischen geliefert und über weite Strecken spielerisch überzeugt. Am Ende erwies sich die Hypothek aber als zu hoch, die die Ausfälle von Kim Klause, Vanessa Müller und Annika Honnef bedeuteten, zu der sich nach zwanzig Minuten auch noch Jacky Sorg gesellte. Aller Wechseloptionen für den Rückraum beraubt, fehlten in den spielentscheidenden Phasen die letzten Körner, um als Sieger in Frage zu kommen. Trotzdem werden die Neusserinnen auch auf dieser Leistung aufbauen können, wenn es am kommenden Samstag (10. März 2018, 16.30 Uhr, Klapperstraße in Essen) zum Duell mit der ebenfalls abstiegsgefährdeten SG Überruhr kommt.

 

„Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, auch wenn sich diese zwei Punkte viel mehr gewünscht hätten. Ich glaube, ich tue den Strombacherinnen nicht weh, wenn ich behaupte, dass sich das auch verdient angefühlt hätte!“, fand Trainer Christian Hentschel tröstende Worte für sein Team. Das hatte nicht nur die Hiobsbotschaften vor Spielbeginn zu verkraften, als erst Annika Honnef mit einer Sprunggelenksverletzung passen musste und sich dann auch noch Kim Klause und Vanessa Müller mit einem Infekt abmeldeten. Die Neusserinnen steckten auch zunächst den Ausfall der bis dahin gut aufgelegten Jacky Sorg weg, die in der 20. Minute, nach einem Zusammenprall, mit einer Gesichtsverletzung ausschied und sich damit jede Wechseloption im Rückraum in Luft auflöste. Gleich mehrfach überraschten die Gastgeberinnen die Oberbergischen, die sichtlich beeindruckt waren von der spielerischen Klasse, die das NHV-Team an den Tag legte. Weil auch die Abwehr zu diesem Zeitpunkt voll auf der Höhe war, lagen die Neusserinnen zumeist in Führung. Erst zum Ende der ersten Hälfte, als sich der zunehmende Kräfteverschleiß andeutete, kamen die Strombacherinnen noch zum glücklichen 15:15-Halbzeitstand.

 

„Wir wollten in der zweiten Halbzeit die Kräfte besser verteilen und ab und zu mit zwei Kreisspielerinnen agieren. Leider nicht ganz freiwillig, aufgrund von Zeitstrafen, mussten wir das fast die gesamte zweite Hälfte. Das haben wir offensiv nicht so gelöst, wie wir uns das vorgenommen hatten, auch weil die Kräfte immer weiter schwanden“, sagte Hentschel zu den ungewöhnlichen Aufstellungen seines Teams in Halbzeit zwei. Die Fehler und falschen Wurfentscheidungen, die sich im Zusammenspiel nun mehr und mehr einschlichen, nutzte das TVS-Team seinerseits zu den gefürchteten Gegenstößen. Und trotzdem – der NHV war auch in der zweiten Halbzeit drauf und dran wieder zum Ausgleich zu kommen, weil die Abwehr nach wie vor funktionierte und der eine oder andere Wurf entschärft werden konnte. „In den spielentscheidenden Momenten, als wir die Möglichkeit zum Ausgleich hatten, fehlte dann aber die letzte Konzentration. Im Gegenzug kassieren wir dann erneut einen Gegenstoßtreffer. Da haben wir uns unserer Siegchance beraubt!“, sagt Hentschel zwar enttäuscht aber auch mit Verständnis für sein Team, das sichtbar auf dem letzten Loch pfiff. Auch die letzte Maßnahme einer offensiven Deckung, brachte keinen Erfolg mehr, sodass die Oberbergischen wieder jubeln durften, während die Neusserinnen enttäuscht da standen.

 

Lange darüber ärgern können sich die Quirinusstädterinnen glücklicherweise nicht. Bereits am kommenden Samstag (10. März 2018, 16.30 Uhr, Klapperstraße in Essen) folgt die nächste Partie in der Regionalliga Nordrhein, wenn das NHV-Team zur ebenfalls abstiegsgefährdeten SG Überruhr reist. „Mund abputzen, die Wut in positive Energie umwandeln und dann mit vollerem Kader in Überruhr angreifen! Gelingt es uns auch dort, die taktischen Maßnahmen so umzusetzen, wie in den letzten Wochen, bin ich sehr zuversichtlich für einen guten Spielausgang. Wir sind jetzt einfach mal dran!“, so Hentschel abschließend.

 

Statistik:  http://liveticker.sis-handball.org/game/show/001518505504000000000000000000000003095

Respekt aber keine Punkte gegen den Spitzenreiter – Neusser HV unterliegt dem TSV Bonn rrh. klar

Am Ende jubelten wieder die Bonnerinnen – aber dieses Mal eher erleichtert. Obwohl die Regionalligahandballerinnen des Neusser HV auch im Rückspiel gegen den Spitzenreiter TSV Bonn rrh., deutlich mit 13:25 (3:11) unterlagen, war die Stimmungslage beim um den Klassenerhalt kämpfenden, heimischen Team deutlich besser. Geradezu aufopferungsvoll stemmten sich die Gastgeberinnen über sechzig Minuten gegen die drohende Niederlage und machten es dem Ligaprimus alles andere als leicht zu Toren zu kommen. Leider fanden die Neusserinnen erst in der zweiten Halbzeit den Zug zum gegnerischen Tor, sodass trotz der hervorragenden Defensivleistung, bereits zur Pause nicht mehr an eine faustdicke Überraschung zu denken war. Dennoch ernteten die Neusserinnen den Respekt des Gegners, der nur scheinbar leicht zum Auswärtssieg kam. Für die Gastgeberinnen, die nun zum Tabellenzweiten Fortuna Köln reisen (Samstag, 24. Februar, 19.30 Uhr), ein Mutmacher für die kommenden Aufgaben.

 

Wer erst nach zwanzig Minuten den Weg ins Neusser Hammfeld gefunden hatte, wird sich gefragt haben, ob die Partie gerade erst angepfiffen wurde. 0:6 prangte zu diesem Zeitpunkt an der Anzeigetafel. Eine Minute später erlöste Lisa Klause mit dem ersten Treffer der Partie für die Gastgeberinnen, auch das Neusser Publikum. Die hatten bis dahin eine richtig starke Vorstellung ihrer Sieben gesehen – aber nur in der Abwehr. „Was die Mädels über die gesamte Spielzeit in der Defensive gezeigt haben, war mehr als regionalligareif!“, sagte ein in dieser Hinsicht zufriedener Trainer Christian Hentschel. Statt in der gewohnten 5:1-Deckung, liefen die Neusserinnen dieses Mal wechselweise in der 6:0 und 4:2-Deckung auf. Ein Rezept, dass den Bonnerinnen nicht zu schmecken schien. „Leider ist das Grundniveau der Bonner Deckung so gut, dass wir einfach noch nicht über ausreichende Mittel, und in der ersten Halbzeit auch noch zu viel Respekt, verfügen. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir es auch da besser gemacht“, bilanzierte der Neusser Coach. Bis dahin war die Partie aber fast schon entschieden. Beim 3:11 wechselten die Gegner die Seiten.

 

Auch im zweiten Durchgang wuchs der Vorsprung der Gäste, die nun auch punktemäßig alleiniger Tabellenführer der Regionalliga Nordrhein sind, weiter. „Dann folgte unsere stärkste Phase, sowohl defensiv als auch offensiv. Wir konnten noch einmal auf 10:18 (49.) verkürzen aber mussten dann unseren Kranken auch Tribut zollen.“, sagte Hentschel weiter. Die Neusserinnen versuchten es in den letzten Minuten noch einmal mit einem System- und Personalwechsel, doch dieser zog nicht mehr entscheidend. Auch ein paar unglückliche Entscheidungen des insgesamt sehr freizügig pfeifenden Gespanns, gab den Bonnerinnen noch einmal die Gelegenheit zu erhöhen, sodass am Ende ein zu deutlicher 13:25-Auswärtserfolg für die Gäste zu Buche stand. „Wir können trotzdem mit großen Teilen unserer Leistung zufrieden sein und haben einige Teilziele für heute erreicht. Das macht Mut für die nächsten Hürden!“, sagte der NHV-Coach abschließend.

 

Die nächste Partie führt die Neusserinnen nach Köln. Beim Ligazweiten Fortuna Köln, die im Hinspiel knapp die Punkte aus Neuss entführen konnten, soll der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Anwurf in der Sporthalle am Südstadion ist am Samstag, 24. Februar 2018, um 19.30 Uhr.

Gegen das Bonner Bermudadreieck nur krasser Außenseiter

Neusser Regionalligahandballerinnen erwarten den Tabellenführer

 

Neusser HV gegen TSV Bonn rrh. oder „David gegen Goliath“ – die Favoritenrolle könnte kaum eindeutiger verteilt sein. Wenn der aktuelle Tabellenführer der Regionalliga Nordrhein am kommenden Sonntag (18. Februar, 16.30 Uhr) seine Visitenkarte im Neusser Hammfeld abgibt, dann mit der Empfehlung der mit Abstand besten Abwehr der Liga, die ihre Gegner regelmäßig deutlich unter zwanzig Treffern hält und sich bisher nur einen Ausrutscher erlaubte. Kein Wunder also, dass NHV-Trainer Christian Hentschel vom „Bonner Bermudadreieck“ spricht, gegen das sein Team als „krasser Außenseiter“ antreten wird.

 

„Bonn kann sich in dieser Saison eigentlich nur selbst schlagen“, sagt Trainer Christian Hentschel anerkennend über den Ligaprimus, der bisher fast jeder Mannschaft, mit seiner 3:2:1-Abwehr, den Nerv gezogen hat. Nur der TuS Königsdorf schaffte die Überraschung und knöpfte dem Team von Trainer Jochen Scheler beide Punkte ab. Am vierten Spieltag, eine Woche nach dem 38:14-Kanterheimsieg gegen den Neusser HV, fehlten den kommenden Gästen, allerdings zahlreiche Leistungsträgerinnen. Gegen die weitere Konkurrenz beeindruckten die Bonnerinnen in den Spitzenspielen. Chancenlos blieben sowohl der ärgste und noch punktgleiche Verfolger Fortuna Köln (35:20), als auch die drittplatzierten Landeshauptstädterinnen, die ihr Heimspiel gegen den TSV mit 16:20 verloren. „Gegen Düsseldorf hat der Angriff nicht brilliert aber die Abwehr war einfach überragend. Das entscheidet Meisterschaften und wäre der verdiente Lohn für die nachhaltige Arbeit, die in diesem Verein geleistet wird.“, sagt der Neusser Trainer, der das Kollektiv der gut ausgebildeten Spielerinnen hervorhebt aber auch mit der erstligabewährten Maja Klingenberg und der erfahrenen Claudia Behrens, zwei wichtige Säulen ausmacht.   

 

Also die Punkte schön verpacken und gleich bei der Anreise in die Tasche der Gäste stecken? „Nein?!“, antwortet der Coach irritiert. „Einerseits haben wir aus dem Hinspiel noch etwas gut zu machen und wollen beweisen, dass wir es besser können und uns entwickelt haben. Andererseits haben wir in Heimspielen, zusammen mit unserem Publikum, schon einiges bewegt!“, sagt Hentschel entschlossen, der von seinem Team erneut bedingungslosen Einsatz und Kampfeswillen einfordert.  Bangen müssen die Neusserinnen allerdings noch um den Einsatz der einen oder anderen Spielerin, die an den Nachwehen des letzten Spiels und der Karnevalstage laborieren.

Neusser Damen rütteln am Favoriten, doch der fällt nicht – NHV unterliegt in Königsdorf

Nüchtern betrachtet – eine erwartbare Niederlage gegen den Tabellenvierten. Nach der 24:20 (13:10)-Auswärtspleite beim Favoriten TuS BW Königsdorf, sahen die 1. Damen des Neusser HV dennoch nicht besonders glücklich aus. Immerhin hatten sie gerade ein besseres Ergebnis, als noch im Hinspiel (17:26) erzielen können, doch das Gefühl überwog, dass wohl auch ein bisschen mehr drin gewesen wäre, ja vielleicht sogar eine Überraschung möglich war. Souverän war der Auftritt des Favoriten über weite Strecken jedenfalls nicht, der sich sichtlich schwer tat gegen die agile Neusser Abwehr. Nachdem die Neusserinnen die Anfangsphase noch verschlafen hatten, kratzten sie kurz nach der Pause sogar wieder am Ausgleich und an einer Wende. Doch just in diese Phase schlich sich Ungeduld und mangelnde Präzision in das Spiel der Gäste, die auch kurzzeitig die Orientierung in der Abwehr verloren. Lange genug für die Königsdorferinnen, die jetzt den vorentscheidenden Vorsprung herauswarfen. Die Neusserinnen kämpften unerbittlich, um vielleicht doch noch einmal heranzukommen. Die Zeit reichte aber nicht mehr aus und die Punkte blieben im Kölner Vorort.

 

„Vor der Partie wären wir mit dem Ergebnis schon zufrieden gewesen. Wir wollten besser abschneiden, als im Hinspiel und das haben wir erreicht. Richtig zufrieden sind wir aber nicht, weil das Gefühl bleibt, dass heute Abend mehr möglich war. Dafür fehlt uns aber momentan die Leichtigkeit des Torewerfens und grundsätzlich, gerade im Vergleich zu den Topteams, die Breite im Kader. Letzteres können wir erst nach der Saison lösen aber die Leichtigkeit können wir uns jetzt schon im Training holen. Dafür werden wir noch akribischer, noch reflektierter an unserem Spiel arbeiten, dann kommt auch wieder die Spielfreude zurück.“, sagte Trainer Christian Hentschel nach der Partie, der sich mit der gezeigten Abwehrleistung und dem nicht nachlassenden Kampfeswillen, mehr als zufrieden zeigte.

 

Eine starke Abwehr, Kampf und weitere Fortschritte, benötigen die Neusserinnen dann auch nach Karneval. Wenn der Spitzenreiter TSV Bonn rrh. am Sonntagnachmittag (18. Februar 2018, 16.30 Uhr) seine Visitenkarte im Neusser Hammfeld abgibt, dann wird der NHV auf Wiedergutmachung aus sein. Das Hinspiel hatten die Neusserinnen klar mit 38:14 verloren und auch in diese Partie gehen sie nur als krasser Außenseiter. „Das Ergebnis ist fast zweitrangig. Wir wollen wieder mehr Spaß am Spiel haben und bessere Lösungen gegen die gute 3:2:1-Deckung der Bonnerinnen finden.“, blickt der Neusser Coach voraus.